Donnerstag, Juli 18, 2024
Auch T-Mobile hat den UMTS-Start um ein halbes Jahr auf Mitte 2003 verschoben. Laut ddp hat sich die Deutsche Telekom-Tochter im Aufbau der UMTS-Sendeanlagen für eine Kooperation mit dem Münchner Mobilfunkanbieter O2 entschieden. Man wolle sich mit dem UMTS-Angebot zunächst an die Ballungsräume wie Berlin, München und das Ruhrgebiet wenden, so O2-Germany Geschäftsführer Rolf Göger.

Bis Ende des Jahres sollen 20 deutsche Städte mit einem UMTS-Netz versorgt sein. Eine Testphase soll in den ersten sechs Monaten 2003 durchgeführt werden,

Ein verspäteter Start der teuren UMTS-Technologie scheint sich also europaweit abzuzeichnen. So wurden auch alle UMTS-Entscheidungen für Deutschland, österreich, Italien und die Schweiz vom UMTS-Konsortium Group 3G vorerst auf Eis gelegt.

Jürgen von Kuczkowski, Chef von Vodafone-Deutschland, hatte in einem Interview die Verschiebung des UMTS-Starts durch sein Unternehmen auf das Frühjahr 2003 mit der mangelnden Qualität der Endgeräte für den kommerziellen Betrieb begründet. Motorola und Nokia weisen den Vorwurf von Vodafone jedoch zurück, zur Verzögerung des UMTS-Starts in Deutschland beizutragen: Die beiden Unternehmen wollen noch in diesem Herbst die ersten Geräte auf den Markt bringen.

Bereits verfügbar ist das Bluetooth Headset, das ermöglicht, eingehende Anrufe nicht am Handy, sondern eben per Headset anzunehmen.

Es reicht dabei ein Knopfdruck am Headset, um das Gespräch anzunehmen, wobei eine direkte Sichtverbindung zum Handy nicht notwendig ist. Mit einem aufladbaren 150mAh-Lithium-Polymer-Akku verfügt das Gerät über rund drei Stunden Gesprächszeit. Für 239 Euro ist man dabei.

Nach Angaben der Zeitung Ha`aretz sind die fünf Jugendlichen vor dem Gericht in Haifa beschuldigt worden, weltweit Computer in Unternehmen und von Privatpersonen sowie der NASA geschädigt zu haben. Die Jugendlichen haben vorsätzlich einen Computervirus geschrieben und über das Internet verbreitet.

Ein Jugendlicher wurde angeklagt, der Autor des Goner-Virus (auch bekannt unter dem Namen Pentagone) zu sein, während die anderen Teenager der Verbreitung des Virus beschuldigt wurden. Der Virus infizierte Tausende Computer weltweit. Ein Mitglied der Gruppe wurde außerdem angeklagt, bereits einen Virus geschrieben zu haben, dessen Ziel Internet Chat Rooms waren. Der Virus konnte jedoch nicht den beabsichtigten Schaden anrichten.

W32/Goner-A verbreitete sich via Mail mit der Betreffzeile "Hi". Das E-Mail beinhaltete ein infiziertes Attachment GONE.SCR, das sich als Bildschirmschoner ausgab. Wenn ein Anwender das Attachment aktivierte, so versendet sich der Virus an alle Adressen im Outlook Adressbuch des Anwenders und im Internet-Chat. Der Bildschirmschoner zeigte folgende, scheinbar vom Versender an Freunde gerichtete, Nachricht:

pentagone coded by: suid tested by ThE_SKuLL and |satan| greetings to: TraceWar, k9-unit, stef16, Reno. greetings also to nonick2 out there where ever you are.

"Es könnte sein, dass der Schlüssel zur Festnahme in dieser Nachricht lag", erklärt Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos. "Virenautoren benutzen meist Deck- oder Spitznamen, um ihre wahre Identität zu verbergen. Diese können für Ermittlungsbeamte in der Computerkriminalität jedoch wie ein virtueller Fingerabdruck wertvolle Anhaltspunkte darstellen."

"Es ist gut zu sehen, dass die Justizbehörden im Bezug auf Virenautoren endlich strikter vorgehen", so Cluley weiter. "Rigorosere Urteilssprüche führen hoffentlich dazu, dass Virenautoren zweimal nachdenken, bevor sie einen neuen Virus schreiben."

Laut Meir Zohar, Leiter der Sektion Computerkriminalität, haben die Angeklagten bei Verurteilung drei bis fünf Jahre Gefängnis zu erwarten.

Die Antennen sind wahlweise mit einfacher oder doppelter Polarisation lieferbar und besitzen ein maximales VSWR von 1:5:1. Die 60 Grad-Sektorantenne hat einen nominellen Gewinn von 17,5 dBi, während die 90 Grad-Version einen nominellen Gewinn von 16 dBi hat.

Die robusten Flachpanel-Konstruktionen widerstehen auch belastenden Umgebungsbedingungen, insbesondere hohen Windlasten. Die Antennen sind leichtgewichtig, einfach anzubringen und bieten einen HF-Steckverbinderanschluss vom Typ "N".

Unternehmen können die Avatare einsetzen, um auf ihrer Homepage Angebote zu erklären oder Kunden bei technischen Fragen zu helfen.

Das Gespräch mit dem Avatar erfolgt dabei via Chat per MSN Messenger oder AOL Instant Messenger. Zum Einsatz sollen die Avatare vor allem im Kundendienst kommen - sie können etwa Reifen verkaufen oder Bücher suchen. Ist eine an den Avatar gerichtete Frage zu schwierig, kann sich insgeheim ein Callcenter-Mitarbeiter in den Chat einklinken und die Unterhaltung weiterführen.

"Gezüchtet" werden die Avatare im steirischen Feldbach, wo ACP ihre Internet- und e-Business-Aktivitäten konzentriert.

Für die gebürtige Wienerin begann der berufliche Werdegang 1990 bei Siemens Nixdorf Informationssysteme. 1994 wechselte sie intern vom Trainings- in den Produktbereich. Als Fachberaterin für intel-basierte Serversysteme zeichnete sie für PreSales-Aktivitäten, Konfiguration, Fehler-Krisenmanagement und Präsentationen verantwortlich.

Nach zweijähriger Tätigkeit im technischen Produktbereich nahm Lisa Winter eine neue Herausforderung an und wechselte in den Vertrieb für Software. Erfolgreich baute sie diesen Geschäftsbereich, der schwerpunktmäßig den Verkauf von Großkundenlizenzprogrammen zum Ziel hatte, systematisch auf. Ein Jahr später kam der Vertrieb von Middleware-Produkten in das Angebotsportfolio dazu.

Mit der Gründung von Fujitsu Siemens Computers im Oktober 1999 übernahm Winter zusätzlich zum Fachvertrieb für Software den Vertriebsbereich "Banken und Versicherungen" mit dem gesamten Produktportfolio in diesem Branchensegment. Manager Key Accounts bei Fujitsu Siemens Computers österreich Mit Geschäftsjahresbeginn (1. April) wurde der engagierten 30jährigen das Key Account Management mit sechs Mitarbeitern überantwortet.

Konsortialpartner sind unter anderem die spanische Repsol und die französische TotalFinaElf. Das Feld weist kommerziell nutzbare Reserven von rund 140 Millionen Barrel auf. Insgesamt werden in die Entwicklung rund 155 Millionen Dollar investiert.

"Wir rechnen ab dem ersten Quartal 2004 mit einer täglichen Förderrate von rund 40.000 Barrel", so Helmut Langanger, OMV-Vorstand für Exploration und Produktion.

Das neue ölfeld liegt rund 700 km südlich der Hauptstadt Tripolis und verfüge über hervorragende infrastrukturelle Anbindung. über eine 31 km lange Pipeline wird das öl in die Aufbereitungsanlagen des El Shararah Feldes im Produktionsblock NC-115 geleitet, an dem die OMV bereits beteiligt ist. Von dort wird das Erdöl zum Mittelmeerhafen Zawia gepumpt. "Unsere Aktivitäten im Murzuk Becken sind ein wichtiger Bestandteil der Strategie, unsere täglichen Fördermengen bis 2008 auf 160.000 Barrel öläquivalent zu verdoppeln", so Langanger.

Die ölproduktion im Murzuk Becken begann im Dezember 1996 mit der Inbetriebnahme des riesigen El Shararah Feldes im Block NC-115. Dort werden derzeit von einem internationalen Konsortium mit OMV-Beteiligung rund 163.000 Barrel öl pro Tag produziert. Der Produktionsanteil der OMV im El Shararah Feld lag 2001 bei rund 4,5 Mio Barrel.

Irren ist menschlich und im Jahr 1999 war es anscheinend sogar Pflicht. Zumindest wenn man einer Telco-Befragung von Andersen Consulting vor drei Jahren glauben darf: »Nicht umsonst halten 43 Prozent der österreichischen Manager den Gold Rush für das wahrscheinlichste Zukunftsszenario im Jahr 2002.« Während Telekom Austria, UTA, eTel und Tele2 noch fünf Monate lang auf ein Wunder hoffen dürfen, ist die Goldgräberstimmung für CyberTron, MCN, YLine, Vianet, Primus, Telepassport und Konsorten zu einem Luxusgrab geworden.

Totengräber für ehemalige Börsestars wie Christoph Senft (CyberTron) und Georg Stumpf (MCN) war ihr uneingeschränkter Optimismus, der von den Consultern kräftig genährt wurde. Dabei hätte ein Blick über die Grenzen genügt, um den Realitätssinn wieder zu erlangen. »Zwei Drittel der österreichischen Telekom-Topmanager betrachten es als wahrscheinlich, dass die Telekomindustrie auch in den kommenden Jahren allen Anbietern gute Wachstumsmöglichkeiten und Gewinnspannen bietet. Diese Einschätzung steht in einem krassen Gegensatz zu den Nachbarländern Deutschland und Schweiz, wo sich 73 bzw. 78 Prozent der Manager einen mörderischen Wettbewerb und geringe Gewinne erwarten«, warnte schon damals die Andersen-Studie.

Psycho-Schock für Telcos. Und so sucht auch Roland Chodasz vom Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT), die Gründe für das Scheitern zahlreicher Telcos eher im psychologischen Bereich: »Jeder musste sich vor zwei bis drei Jahren selbst überbieten. Der Markt hat einfach nicht geglaubt, dass die Preise so weit nach unten gehen.«

Dabei hatte alles so hoffnungsfroh begonnen, als am Wiener Silvesterpfad zum Jahreswechsel 1997/98 der damalige UTA-Boss Helmut Schönthaler die erste alternative Telefonzelle in Betrieb nahm. Immerhin zehn Jahre nach dem »Urknall« (c/o Chodasz) in der Liberalisierung, hervorgerufen durch das Grünbuch zum Telekommarkt der Europäischen Gemeinschaft. Chodasz: »Der Telekom- und der Milchsektor waren damals noch die einzigen Bereiche, in dem es ganz klare Gebietsmonopole gab. Unternehmen wie Colt und Kabelnetzbetreiber hatten diese Chance erkannt und bereits sehr frühzeitig mit dem Aufbau von Citynetzen begonnen.« Doch erst 1993 war es auch hierzulande möglich, öffentlichen Datenverkehr anzubieten. An alternative Sprachtelefonie war damals noch gar nicht zu denken.

Verstaatlichte als Liberalisierungsmotor. Verbund, öBB und OMV, die bereits über eine eigene Leitungsinfrastruktur verfügten, haben sich dafür stark gemacht, dass österreich - spät aber doch - im Jahr 1997 mit dem neuen Telekommunikationsgesetz (TKG) und der Einführung von Call-by-Call in die liberalisierte ära startete. Die erste Zusammenschaltungsentscheidung fiel im Frühjahr 1998, und wie bei fast allen folgenden IC-Entscheidungen musste der Regulator bemüht werden. Zu Weihnachten 1998 startete dann das Geschäft der Alternativen Betreiber am Markt durch. 2000 folgte die Carrier Preselection - ein Datum, das sich die Telekom Austria mit dickem, rotem Stift im Kalender eingetragen hat. Nahezu zeitgleich wurde die Nummernportabilität im Festnetz eingeführt, die insbesondere den Geschäftskundenbereich für Neueinsteiger öffnete.

Was folgte war ein gnadenloser Preiskampf, verschärft durch veritable Billing-Probleme bei einigen Marktteilnehmern. Eine hohe »Cash Burn Rate« schien nicht ein Fehler, sondern geradezu ein Muss zu sein. Gut getan hat die aggressive Expansion im Privatkundenmarkt allerdings nur einem großen Telco: Tele2, das über keine eigene Infrastruktur und eine sehr schlanke Personalstruktur verfügt. Geschadet hat sie auf jeden Fall dem Incumbent, dem innerhalb von wenigen Jahren sein Marktanteil halbiert wurde. Und das bei einem Quasi-Monopol auf der letzten Meile, wie von den Alternativen und Regulator betont wird. Oberregulator Heinrich Otruba unmissverständlich: »Die letzte Meile gehört unangefochten der TA.«

Telekom Austria halbiert. Im TA-Geschäftsbericht des Jahres 2001 liest sich das dann so: »Der Umsatzerlös im Geschäftsbereich Festnetz reduzierte sich um 7,5 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Der Marktanteil auf Minutenbasis (einschließlich Internet-Einwahlverkehr) belief sich auf 56,2 Prozent nach 63,7 Prozent im Jahr 2000. Die Anzahl der Festnetzanschlüsse sank im Jahr 2001 um 3,1 Prozent auf 3,17 Millionen.« Trockene Replik des RTR-Chefs und ehemaligen WU-Rektors: »Die TA braucht sich bei den Tarifen nicht wundern, dass ihr Kunden verloren gegangen sind.«

Und die haben sich gleich zu Beginn der Liberalisierung vom Ex-Monopolisten massenhaft verabschiedet, wie ein Blick in den Geschäftsbericht zeigt: Das Betriebsergebnis im Bereich Festnetz verschlechterte sich von 1998 auf 1999 um 58 Prozent. Zu Jahresende 1999 lag der Marktanteil der Telekom bei 85 Prozent.

Mobilfunk als Festnetz-Motor. Dass dieser Rückgang auch auf das gestiegene Mobilfunkaufkommen zurück zu führen sei, wird von Otruba ausgeschlossen. Die weitverbreitete Meinung, dass der Mobilfunk auf Kosten des Festnetzes gehe, sei schlicht falsch. Ganz im Gegenteil, ist sich Helmut Schönthaler sicher: »Mobilfunk braucht Festnetz-Infrastruktur, und hier wird sich der anhaltende Boom sicher positiv auswirken. Einen weiteren Impuls wird die Vernetzung der Haushalte bringen.« Sollte wirklich Milch und Honig fließen, dann nach überzeugung von eTel-Austria-Chef Christian Rosner nur mehr für wenige: »Der heimische Festnetzmarkt wird bestimmt von vier Anbietern: Telekom Austria, UTA, Tele2 und eTel. Der Marktanteil der anderen Unternehmen ist verschwindend gering und große Telcos wie tele.ring, Colt, Eunet oder Priority sind Nischenplayer.«

»Ex-Monopolist macht, was er will«. Und es könnten noch weniger werden, wenn der Regulator nicht härter gegen die TA durchgreift, sind sich die VAT-Urgesteine Rosner und Schönthaler sicher. Rosner: »Es ist erschütternd, wie wenig der Regulator zuhört. Der Ex-Monopolist macht, was er will.« Und Schönthaler denkt bereits in größeren Dimensionen: »Mit der Liberalisierung wurden die volkswirtschaftlichen Ziele leider nicht erreicht, die USA wird daher ihren Vorsprung weiter ausbauen.«

Dass es aber alleine an Heinrich Otruba liege, ob die Alternativen gegen den Ex-Monopolisten eine Chance haben, wollen auch die beiden Herrn nicht behaupten. Vielmehr sei das Gebot der Stunde: Kosten drücken und Geld verdienen. Doch bei stetig sinkenden Margen ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen. Schönthaler: »Der ARPU (Average Revenue per User, Anm. d. Red.) wird steigen müssen, da führt kein Weg daran vorbei und ich sehe in Deutschland und österreich schon eine Entwicklung in diese Richtung.«

Goldesel Auslandstelefonie. Auf diese dürfte auch die US-Firma VarTec Telecom vertrauen, die erst vor wenigen Wochen in den österreichischen Markt eingestiegen ist. Das Unternehmen bietet Call-by-Call an (Vorwahl 1023), das Kundendienstcenter dafür sitzt in Freiburg (D). VarTec lockt dabei mit günstigen internationalen Tarifen, der Haken dabei ist allerdings eine Mindestgesprächsabnahme pro erstellter Verbindung von zehn Minuten. Der Telco wildert somit in einem Gebiet, das als letzter Safe Heaven übrig geblieben ist. Ein nicht genannt werden wollender Insider: »Bei der Auslandstelefonie verdienen sich die Festnetzanbieter noch immer eine goldene Nase.«

Andere wie die Linzer Dialog GmbH versuchen es nach dem Motto »klein und fein«. Geschäftsführer Eric Hansult: »Wir haben keine eigene Infrastruktur und langfristige Business Cases, sondern reagieren sehr flexibel und schreiben dadurch auch schwarze Zahlen. Und zwar nicht nur EBITDA-positiv, sondern wir machen richtig Profit.« Ganz so auf das Festnetzgeschäft wollten sich Hansult und seine Mitarbeiter aber doch nicht verlassen. Hansult: «Wir haben zu Beginn des Jahres noch ein zweites Standbein im Internet eröffnet.«

»Dumping-Konkurrenz am Ende«. Wie er betonen alle noch lebenden Telcos, dass der Erfolg nur über Qualität führen kann, aber sicher nicht durch einen ruinösen Preiskampf. Oder wie es Schönthaler trocken formuliert: »Durch die Marktbereinigung ist die Dumping-Konkurrenz am Ende.« Eine Einschätzung, der sich auch Otruba anschließt: »2001 konnte der Beginn der Konsolidierung beobachtet werden. So kam es vermehrt zur Zurücklegung von Konzessionen und es gab auch einen Rückgang bei den Anträgen.«

Bis Ende 2001 waren 67 Festnetz-Betreiber operativ tätig. Drei große Telcos sind seitdem verschwunden: CyberTron, KPNQwest und European Telecom. Für Rosner aber kein Grund zur Sorge: »Jetzt ist eine gute Zeit zum Einkaufen.«

Report: Sie sind seit dem Beginn der Liberalisierung im Amt. Was waren die drei wichtigsten regulatorischen Entscheidungen der letzten vier Jahre im Bereich Festnetz/Sprachtelefonie?
Otruba: »Da gibt es ganz klar vier Punkte: die Zusammenschaltungsentscheidung Z1/97, die Nummernportabilität, die Preselection und das Unbundling im Jahr 1999.«

Die erste IC-Entscheidung aus dem Jahre 1998 ist noch immer gerichtsanhängig, so wie viele andere Regulatorentscheidungen auch. Was muss sich hier ändern?
»Hier feiern wir sozusagen unser vierjähriges Jubiläum. Das liegt aber nicht daran, dass der Verfassungsgerichtshof nichts entscheiden will, sondern hier sind die Zuständigkeiten noch nicht geklärt.«

Nun sagt der Verband der Alternativen Telekomnetzbetreiber, die Rolle des Regulators gehört bei den Verfahren gestärkt. Muss Sie das nicht freuen?
(lacht) »Was der VAT sagt und was er dann wirklich damit meint, sind zwei unterschiedliche Dinge. Sicher ist es richtig, dass die Strafen zu zahnlos sind, aber der Entwurf zum TKG, an dem Ministerium und Regulierungsbehörde gerade arbeiten, trägt dem bereits Rechnung. Außerdem ist das meiste von dem, was wir bisher bereits an Möglichkeiten haben, wirklich zufriedenstellend. Es wurden nur leider nicht alle Möglichkeiten vor der RTR-GmbH ausgeschöpft. Die TKK sollte nur über Entgelte und Grundsatzentscheidungen entscheiden, alle vorherigen Punkte sollten schon von den Verhandlungsparteien - gerne unter Mediation der RTR-GmbH - geklärt worden sein. Aber die Praxis ist: sie einigen sich über gar nichts. 80 bis 90 Prozent aller Streitigkeiten sind mit Unterstützung der RTR-GmbH regelbar, nur der Rest würde wirklich in die Zuständigkeit der Kommission fallen.«

Nach mehr als vier Jahren im Amt - was hätten Sie rückblickend anders gemacht?
»Das ist sehr schwierig. Ich glaube, der österreichische Zugang war sehr effektiv. Die teilweise herbe Kritik in dem kürzlich vorgestellten WIFO-Gutachten halte ich für weit überzogen. Da wird behauptet, wir hätten das unternehmerische Risiko zu wenig berücksichtigt, dabei beschäftigt sich ein Drittel der von uns behandelten Verfahren mit diesem Punkt. Und bei ADSL haben wir uns wohlweislich nicht eingemischt, denn da haben wir keine Rechtsgrundlage und es gibt auch ein ausreichendes Großhandelsangebot. Damit ist auch die ISPA zufrieden, sonst hätte sie entsprechende Vereinbarungen ja auch nicht unterzeichnet. Und bei der Entbündelung sehen wir, dass zwei große Unternehmen - UTA und tele.ring - bereits sehr aktiv sind.«

Unternehmen, die keine eigene Infrastruktur errichten, werden von der Telekom Austria als Trittbrettfahrer bezeichnet. Und hinter vorgehaltener Hand sagt auch der VAT, dass sich hier etwas ändern müsse. Was sagen Sie?
»Man muss die Sicht entkrampfen. Es gibt eine lange Wertschöpfungskette. Wer sagt, dass Wettbewerb nur über Hardware funktionieren soll? Die EU will Wettbewerb in allen Bereichen. Die Verbindungsnetzbetreiber haben ein erstklassiges Kundenservice, das zeigt unsere Beschwerdestatistik. Die haben die letzte Stufe der Wertschöpfung voll im Griff. Außerdem sind wir nicht dafür da, durch fragwürdige Entscheidungen Infrastrukturmaßnahmen zu fördern.«

Viele große renommierte Unternehmen sind verschwunden. Welche Businessmodelle haben sich durchgesetzt, welche sind gescheitert?
»Da bewege ich mich auf sehr dünnem Eis. Die befürchteten »One-Switch-Rambos« sind die Ausnahme geblieben oder inzwischen verschwunden. Wer einen ordentlichen USP hatte, konnte auch reüssieren. Egal wo man in der Wertschöpfungskette steht, man muss kompetitiv sein. Hoffnungen, im Fahrwasser der hohen Tarife der Telekom Austria hohe Gewinne zu erreichen, haben sich jedenfalls nicht erfüllt. Da haben sich ein paar verkalkuliert.«

Haben wir bei den Tarifen im Festnetz die Talsohle erreicht?
»Die großen Preissprünge waren 98/99, bei der TA im Jahr 2000. Da sind wir nun am Limit, aber im Großkundenbereich herrscht noch immer ein beinharter Wettbewerb.«

Der VAT kritisiert, dass er zwar für die Regulierungsbehörde zahlen muss, aber keine Kontrollmöglichkeiten über die eingesetzten Mittel hat. Ihre Antwort?
»Dafür ist der VAT nicht da. Die Grundlage jeder Regulierungsbehörde ist, unabhängig von den Betreibern zu agieren. Außerdem werden wir durch den Rechnungshof, durch Wirtschaftsprüfer und den Aufsichtsrat kontrolliert. Und wenn man unsere Zahlen mit denen ausländischer Regulierungsbehörden vergleicht, dann schauen wir sehr sehr schön aus.«

Wenn Sie einen Blick auf die Entwicklung des Festnetzmarktes werfen - was sehen Sie da?
»Bei der Sprachtelefonie wird sich nicht viel tun. Die Betreiber müssen in den Breitbandbereich drängen, um nicht gegenüber den Mobilfunkern mit ihren mobilen Datendiensten ins Hinterfeld zu geraten.«

Ende Oktober läuft Ihr Vertrag aus. Wie geht es weiter?
»Mir hat es bisher sehr viel Spaß gemacht. Ich habe daher bei Minister Reichhold mein Interesse für eine Vertragsverlängerung deponiert.«

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