Donnerstag, Juli 18, 2024
Das österreichische System zur Regulierung des Strommarktes gefährde langfristig die Versorgungssicherheit, kritisiert der Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Karl Skyba. Im kürzlich vom Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft österreichs herausgegebenen "Praxishandbuch Regulierung der Deregulierung" schreibt Skyba, die Energieversorger (EVU) befänden sich in einer Art Doppelmühle. Das gelte vor allem im Zusammenhang mit dem Unbundling, der Trennung von Netz und Vertrieb. Einerseits hätten die politisch Verantwortlichen den Kunden billigere Strompreise versprochen. Die EVU müssten daher bei Investitionen, Betriebskosten und Personal sparen. Das erhöhe mit der Zeit aber zwangsläufig das Betriebsrisiko.
Fordere der Regulator andererseits bestimmte Sicherheitsstandards für den Netzbetrieb, sei das mit Kosten verbunden. Die Unternehmen müssten daher die Preise, das heißt die Netztarife, erhöhen. Das aber könne ihnen der für die Tariffestsetzung zuständige Regulator verbieten.

Für Skyba birgt dieses System erhebliche Risiken: "Die Regulatoren haben derzeit nur die Aufgabe, für einen fairen Wettbewerb zu sorgen. Fragen der Sicherheit, der Umweltfreundlichkeit, Standortfragen, Fragen der Regionalpolitik, der Nachhaltigkeit sind in seinem Regelkreis nicht vorgesehen und werden derzeit erst einer auf Europaebene geführten Behandlung unterzogen. Die Politik wiederum hat sich aus der Verantwortung für diese Fragestellungen allzu rasch zurückgezogen und im Endeffekt das Wohl der Volkswirtschaft ausschließlich dem freien Spiel der Märkte überlassen." Das aber könne "keine zielführende Strategie sein, zumal der Staat letztendlich bei Zusammenbruch der Systeme für deren Wiederherstellung zu sorgen hat." Sowohl die EU als auch die Nationalstaaten hätten die gemeinwirtschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit der Liberalisierung nicht ausreichend geregelt. Daher seien die nationalen Regulierungsbehörden aufgerufen, "die Risiken der Liberalisierung zu minimieren und die volkswirtschaftlichen Kosten nachteiliger Auswirtkungen,welche die Liberalisierungsziele unterminieren, hintanzuhalten. Die Energiewirtschaft ist aufgerufen, als willkommener Partner mitzuwirken."

Die Software AG, größter europäischer Anbieter von Systemsoftware für Datenmanagement, will mit Tridion - ihres Zeichens niederländische Enterprise Content Management Company - den österreichischen Markt mit einer weiteren CRM-Lösung erschließen.

Der Tridion DialogServer will auf Unternehmen zugeschnitten sein, die verschiedene elektronische Medien, wie Web, WAP-Telefone, digitales Fernsehen und Handheld-Geräte zur Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern nutzen. Der DialogServer zeichne sich vorranging durch eine Eigenschaft aus: die Architektur basiert vollständig auf XML.

Der bisherige Direktor der BAWAG Eisenstadt, Josef Kaltenbacher, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der burgenländischen BEWAG. Kaltenbacher gehört dem Aufsichtsrat des Unternehmens seit Juli 2000 an. Er bezeichnet die BEWAG als "hervorragend geführtes Unternehmen, das die erste Phase der Libveralisierung gut gemeistert hat und sich auf Erfolgskurs befindet."
Wieder zurück in der BEWAG ist deren ehemaliger Generaldirektor Werner Kastzler. Er übernimmt einen Sitz im Aufsichtsrat.
Schuller wird noch diese Woche das Unternehmen verlassen und sich eine Pause vergönnen. Danach wird er sich selbständig machen.

Schuller geht nach eigenen Angaben im besten Einvernehmen. Innerhalb der Telekom Austria wurde die Eingliederung der Datakom per 30. September beschlossen, sie gilt allerdings rückwirkend per 1. Januar 2002.

Schuller war neben dem schon im Vorjahr in Ruhestand getretenen technischen Direktor Kurt Martinek maßgeblich für den erfolgreichen Kurs des Unternehmens verantwortlich. So konnte das Duo die Umsätze zwischen 1996 und 2001 von knapp 145 Mio. auf 309 Mio. Euro steigern. Im gleichen Zeitraum stieg der Mitarbeiterstand von 600 auf 950.

Mit der Reorganisation der Telekom Austria Gruppe verschwindet auch der Name Datakom vom Markt.

- Laut Informa Media Group wird der Umsatz von Videospielen und Konsolen weltweit um zwölf Prozent auf 32 Milliarden Dollar wachsen. Der Handel mit PC-Spielen sei allerdings rückläufig. Konsolen- und Hardware-Verkäufe zusammengerechnet sollen 2001 mit 22 Milliarden Dollar 70 Prozent des gesamten Umsatzes der Spielebranche ausgemacht haben.

- 96 Prozent aller Kinder mit PC nutzen diesen für Computerspiele, so die Universität Frankfurt. Demnach besitzen 59 Prozent der Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren einen Computer. 84 Prozent bevorzugen Musik aus dem Netz. Action-, Abenteuer- und Gewinnspiele werden von fast zwei Dritteln der Kinder genutzt.

- sms.at ist laut aktuellem Austrian Internet Radar (AIR) österreichs reichweitenstärkste Website. 44 Prozent der regelmäßigen Internet-Nutzer haben im Befragungszeitraum vom 15. Februar bis 15. Mai 2002 mindestens einmal sms.at besucht. Auf den Plätzen folgen orf.at mit 38 und krone.at mit 35 Prozent.

Demnach gaben 82 Prozent der befragten Unternehmen an, ihre IT-Ausgaben momentan mindestens auf gleichem Niveau wie im Vorjahr zu halten wobei sich die Hälfte davon auch steigende Ausgaben vorstellen kann.

IT wird mittlerweile verstärkt als Mittel gesehen, die Unternehmensziele zu erreichen - und nicht als Selbstzweck. Immerhin gaben 59 Prozent an, Effizienz-Steigerungen und Prozess-Optimierungen in erster Linie durch Lösungen für die bessere Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Integration bestehender Infrastrukturen erreichen zu wollen.

87 Prozent der Befragten sehen IT weiterhin als einen zentralen Impulsgeber für das Wirtschaftswachstum. Im Vorjahr glaubten dies nur 78 Prozent.

Das Unternehmen ist seit 1996 auf dem heimischen Internetmarkt tätig und betreut nach Eigenangaben mit über 70 Mitarbeitern mehr als 16.000 Kunden. Im Jahre 2001 wurden 5,2 Millionen Euro Umsatz bei einem EBIDTA von 1,1 Millionen erwirtschaftet.

Der Gewinn nach Steuern betrug in etwa die Hälfte, versichert Geschäftsführer Peter Augustin. Und weiter: "Insbesondere das EBITDA-Ergebnis sowie der ebenfalls deutlich positive operative Cash-Flow unterstreichen nachdrücklich, wie hervorragend das operative Geschäft läuft.“

Am kommenden Mittwoch berät der Wirtschaftsausschuss des Nationalrates neuerlich über die Novelle zum Gaswirtschaftsgesetz (GWG 2) sowie über die ökostromförderung. Zwar gilt das GWG 2 seit Wochen als ausverhandelt. Auch hinsichtlich des ökostromgesetzes hatten sich Bund und Länder in der Nacht vom 26. auf 27. Juni auf ein Modell geeinigt. Jedoch soll den Fraktionen im Wirtschaftsausschuss Zeit gegeben werden, dieses zu prüfen, sagte Ausschussvorsitzender Reinhard Mitterlehner.

Vorgesehen ist, die ökoenergien durch bundesweit einheitliche Einspeisetarife zu fördern. Diese bestimmt der Wirtschaftsminister im Einvernehmen mit den Landeshauptleuten. Kommt binnen sechs Monaten nach Vorlage seiner Tarifvorschläge keine Einigung zu stande, kann der Minister die Tarife ohne Zustimmung der Länder erlassen. In einem Antrag der Abgeordneten Karlheinz Kopf (öVP) und Maximilian Hoffmann (FPö) werden die Tarife mit maximal 0,22 Cent pro Kilowattstunde für ökostrom aus Wind, Biomasse und Solaranlagen sowie 0,16 Cent für Strom aus Kleinwasserkraftwerken mit weniger als zehn Megawatt Leistung beziffert. Diese Grenzen gelten bis 31. Dezember 2004, danach erfolgt eine Neubestimmung.
Bundesweit einheitlich gefördert werden sollen auch Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK). Die Unterstützung beträgt für KWK, die mehr als zehn Prozent des Heizwerts des eingesetzten Brennstoffs für die Fernwärmeversorgung aufwenden, 1,5 Cent pro Kilowattstunde. Bestehende Anlagen werden bis 31. Dezember 2008 gefördert, Anlagen, die zu mindestens 50 Prozent renoviert wurden, bis 31. Dezember 2010.

Stimmt der Wirtschaftsausschuss diesem Vorschlag zu, bedeutet das das Ende für den Handel mit Kleinwasserkraftzertifikaten. Dieser war gleichzeitig mit der Vollliberalisierung des Strommarktes am 1. Oktober 2001 eingeführt worden. Stromhändler sollten bis Ende September 2002 nachweisen müssen, dass mindestens acht Prozent des von ihnen an Endkunden verkauften Stroms aus Kleinwasserkraftwerken stammen. Dies sollte durch den Erwerb ensprechender bundesweit handelbarer Zertifikate geschehen. Im Falle der Zielverfehlung sollten die Händler eine Ausgleichsabgabe bezahlen müssen, deren Höhe von den einzelnen Bundesländern fest zu legen war. Da in den östlichen Bundesländern deutlich weniger Strom aus Kleinwasserkraft erzeugt wird als in den westlichen, legten diese niedrige Ausgleichszahlungen fest. Der Handel floppte. Wie die Wiener Zeitung berichtete, bedeutet das Aus für den Handel mit Kleinwasserkraftzertifikaten auch einen Rückschlag für die Grazer Strombörse EXAA. Diese hatte erst von kurzem beschlossen, sich auch als Handelsplattform für die Zertifikate anzubieten.

Unterdessen gibt es Gerüchte, das Verschieben der Entscheidung über GWG 2 und ökostromgesetz stehe mit den Verhandlungen über die Zusammenarbeit von Verbund und EnergieAllianz ("österreichische Stromlösung") in Zusammenhang. Am kommenden Dienstag hätten erste Details dieser Lösung präsentiert werden sollen. Der Termin wurde jedoch auf Freitag kommender Woche, den 5. Juli, verschoben.

österreich benötige einen eigenen Infrastrukturplan für Breitband, um den Rückstand gegenüber den USA und Skandinavien aufzuholen. Diese Ansicht vertritt das Beratungsunternehmen Ernst " Young. "österreich liegt auf einem guten Platz. Um aber zu den Besten wie den USA und Skandinavien aufzuschließen, bedarf es erstens eines klaren Bekenntnisses zum Ausbau einer modernen flächendeckenden Infrastruktur und zweitens gezielter staatlicher Eingriffe", erklärte Rolf von Rössing, Telekommunikationsexperte bei Ernst " Young, bei einer Pressekonferenz in Wien.

Während die USA auf ein Technologie-Budget von 53 Milliarden Dollar zurückgreifen können, ist in österreich nur jeder zehnte Haushalt an einem Breitbandnetz angeschlossen. Spitzenreiter in Europa ist Schweden 18 Prozent Breitband-versorgten Haushalten. Für den Aufbau der landesweiten Infrastruktur werden dort 580 Millionen Euro bereitgestellt, was zehn bis fünfzehn Prozent der Gesamtkosten entspricht.

Als zweites Erfolgsgeheimnis für eine weite Verbreitung von Breitbandanschlüssen gilt für Ernst " Young eine liberale Regulierungspolitik. So unterliegen in den USA Breitbandanschlüsse nicht der Carrier-Regulierung. Wenn österreich mit ähnlichen Instrumenten steuernd eingreifen würde, könnte es nach Rössing zu einem der Top drei der Technologie-Boomer Europas werden.

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