Freitag, Juli 19, 2024
Jetzt die Lehren aus der Katastrophe ziehen - Vorbeugung ist ein Gebot der Stunde!« Was der oberösterreichische öVP-Landesrat Josef Fill nach dem »Jahrhunderthochwasser« in österreich forderte, ist nicht sonderlich originell. Aber Unrecht hat er nicht, wenn er meint, dass jetzt Hochwasserbereiche neu festgelegt, Gesamtflächenwidmungspläne adaptiert und neue Baulandgebiete in hochwasserfreien Lagen geschaffen werden müssen. Die überflutungen, die vor allem die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg getroffen haben, machen es notwendig, Raumordnungskonzepte neu zu überdenken und ihre Umsetzung schärfer zu kontrollieren. Verantwortlich für die Erstellung der Konzepte sind die in den Landesregierungen ansässigen Abteilungen für überörtliche Raumordnung. Umsetzen müssen diese unverbindlichen Vorgaben aber die Gemeinden in ihren Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen - und da wird es schwierig. Denn die Beamten, die Raumordnungskonzepte ausbrüten, können nichts dagegen tun, wenn sich die Bürgermeister, die in der Gemeinde zugleich Baubehörde sind, nicht an diese Konzepte halten. Gerade in den letzten Jahren wurde, um mehr Bürgernähe zu zeigen, die Raumordnung dereguliert, die Kontrolle der Länder wurde zugunsten der Gemeinden zurückgenommen. Das wiederum bedeutet, dass Bürgermeister und Gemeinderäte von Bewohnern und Unternehmen stärkerem Druck ausgesetzt sind, auch dort Baubewilligungen zu erteilen, wo eigentlich nicht hingebaut werden dürfte, weil das Grundstück in der roten Zone und damit im überschwemmungsgebiet eines Flusses steht. »Ich könnte mir vorstellen, dass die Ereignisse da eine änderung bewirken«, meint dazu Eduard Kunze, Geschäftsführer der österreichischen Raumordnungskonferenz (öROK), einem 1971 von Bund, Ländern und Gemeinden gegründeten Beratungsorgan zur Koordination der Raumordnung auf gesamtstaatlicher Ebene. Die überflutungskatastrophe könnte dazu beitragen, dass die Landesregierungen stärker in die Flächenwidmungen der Gemeinden eingreifen, dass sich die Raumordnungskonzepte der Länder vom bisher vorherrschenden Entwicklungs- in Richtung Ordnungsprinzip entwickeln.

Meistgelesene BLOGS

Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...
Fujitsu
05. April 2024
Die IT-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher dominierten zentralisierte Rechenzentren, ein neuer Trend favorisiert nun aber eine verteilte IT-Infrastruktur. Diese erstreckt...
Bernd Affenzeller
02. Juni 2024
Am 9. Juni findet in Österreich die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Überschattet wird der Wahlkampf derzeit von Vorwürfen gegen die grüne Kandidatin Lena Schilling. Trotz der heftigen Turbulenz...
Marlene Buchinger
21. April 2024
Derzeit gibt es Unmengen an Schulungsangeboten und ESG-Tools schießen wie Pilze aus dem Boden. Anstelle das Rad neu zu erfinden, lohnt es sich bestehende Strukturen zu neu zu denken. Herzlich Willkomm...

Log in or Sign up