Mittwoch, Dezember 04, 2024
Gerhard Riemer, Leiter der bildungs- und gesellschaftspolitischen Abteilung der Industriellenvereinigung freut sich: "Als treibender Motor des Fachhochschulsektors kann die IV zufrieden sein", meint er. Vor sieben Jahren wurde das Fachhochschul-Studiengesetz beschlossen, heute bieten 67 Lehrgänge so unterschiedliche Studienrichtungen wie Informatik, Landwirtschaft, Tourismus oder Bauingenieurwesen an. Sie unterscheiden sich vor allem in zwei Punkten von den klassischen Universitätsstudien: Sie werden in der vorgesehenen Zeit abgeschlossen - etwas, das für die heimische Studiensituation keineswegs selbstverständlich ist; und sie machen den Absolventen wirtschaftskompatibler. Fachhochschulen haben in der Wirtschaft ein gutes Image, die Erwartungen der Unternehmen sind hoch. Und dies, obwohl viele Lehrgänge erst vor kurzem begonnen haben und daher noch kaum Absolventen am Arbeitsmarkt sind.

Diese hohe Erwartungshaltung hat beispielsweise die Bauwirtschaft bewogen, Kurse nicht nur für Bauingenieure, sondern speziell für Baumanager zu sponsern. Die überlegung dabei: Wer an einer technischen Universität studiert, erlernt weder soziale Führungskompetenz noch das Gespür für wirtschaftliche Notwendigkeiten. Genau in diese Nische wollen die Lehrgänge für Bau-, Immobilien- und Facility-Management eindringen.

Nach der Antike hat sich in unserer westlichen Welt die Vorstellung von der Frau als sanftes und passives Wesen durchgesetzt. Während Frauen in dienenden Berufen gern gesehen waren, traute man ihnen den Beruf Architekt oder Baumeister kaum zu.

Dabei gab es bereits im England des 17. Jahrhunderts eine Baumeisterin, die Neuzeit sah Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts langsam in die universitäre Welt des Bauens eindringen. Wie sehen Wohnhäuser aber aus, die von Frauen geplant und gebaut werden? Oder besser gefragt: Sehen sie überhaupt anders aus als die Häuser von männlichen Kollegen? Das Buch "Architektinnen bauen Wohnhäuser", gesammelt und geschrieben von zwei deutschen Planerinnen, versucht darauf eine Antwort zu finden. Texte gut gegliedert, Fotos qualitativ passabel.

Odile Laufner / Monika Ernst: Architektinnen bauen Wohnhäuser. Callwey Verlag 2000, ISBN 3-7667-1408-2.

Licht kann bis zu 40 Prozent der Betriebskosten eines Gebäudes verschlingen. Während aber jedem Bauherrn klar ist, dass er für die Planung der Haustechnik oder der Statik einen Spezialisten braucht, scheint sich beim Thema Lichtplanung die Erleuchtung noch nicht eingestellt zu haben. Es wird erwartet, dass der Architekt "das irgendwie mitmacht", natürlich ohne zusätzliches Honorar. Dabei ist Lichtplanung, ernsthaft betrieben, durchaus eine Wissenschaft für sich. Die zahlreichen internationalen Symposien zu diesem Thema deuten darauf hin. So fand im vergangenen September eine Gemeinschaftstagung der lichttechnischen Gesellschaften Deutschlands, der Niederlande, der Schweiz und österreichs statt, die sich mit den Themen Sehen, Wahrnehmen und Farbe auseinandersetzte, aber auch den Einfluss von Energiemanagementsystemen auf das Licht-Einsparpotential behandelte. Die im November in Berlin abgehaltenen "Licht und Architektur-Tage" des Deutschen Architekturzentrums wiederum behandelten die künstlerische Seite des Lichts. Man zeigte Projekte, bei denen Licht eine wesentliche Rolle spielte, wie die Expobrücken in Hannover, geplant vom deutschen Groß-Architekturbüro gmp, oder das Berliner Bundeskanzleramt von Axel Schultes, der einen eigenen Lichtplaner engagierte.
Günter Kenesei, grüner Wiener Landtagsabgeordneter, darf nicht, wie er möchte. Eine einstweilige Verfügung verbietet ihm, seinen Vorwurf aufrecht zu erhalten, Walter Vokaun, Leiter der Wiener Magistratsabteilung 21 B (Stadtteilplanung und Flächennutzung Süd), habe für die Umwidmung eines Grundstücks von Grün- auf Bauland 800.000 Schilling kassiert. Dennoch ist er zuversichtlich: "Der Klagsvorwurf, den Vokaun gegen mich erhebt, betrifft nur die Summe, nicht die Tatsache an sich", behauptet Kenesei. Der grüne Abgeordnete will dem Gericht beweisen, dass die MA 21 B in vier anderen Fällen ähnlich vorgegangen ist.

Die Vorgeschichte: Das ursprünglich als Erweiterung für den Friedhof Wien-Atzgersdorf gewidmete Grundstück wurde 1999 von den Bauträgern Wien-Süd und Wiener Heim gekauft. Vorher hatte es zwei Jahre lang Bemühungen der MA 21 B gegeben, eine Umwidmung in Bauland zu erreichen, was bis heute nicht gelungen ist. Dennoch könne man sich, so die Grünen, bei einem der Bauträger bereits für Wohnungen anmelden. "Interessant ist auch, dass die Wien-Süd ausgesagt hat, Vokaun hätte für dieses Grundstück kein Geld erhalten", feixt der Grünpolitiker und deutet an, dass das bei entsprechender Betonung Rückschlüsse auf andere, ähnliche Fälle zulasse.

"Mir liegt nichts vor. Sie werden verstehen, dass ich nichts sagen kann, solange die Gerichte mit dem Fall beschäftigt sind", übt auch der Angegriffene Zurückhaltung. Nur so viel: "Ich kann so einen Vorwurf, den Kenesei unter dem Deckmantel der Immunität erhebt, nicht auf mir sitzen lassen!"

Die planende Zunft schießt sich auf die neue Infrastrukturministerin Monika Forstinger ein. Grund: die vom freiheitlichen Urgestein angekündigte Einstellung der Bahnhofsoffensive. »Wer die geplanten Bahnhofsumbauten als architektonische Profilierungswünsche bezeichnet, ist in seinem Amt überfordert«, meint Peter Scheifinger, Präsident der österreichischen Architektenkammer.

Dietmar Steiner, Leiter des Architekturzentrums Wien, schlägt in dieselbe Kerbe: »Forstinger wird sich nicht lange halten. Die ist ja eine Mischung aus Elisabeth Sickl und Michael Krüger.« Beide Minister waren, man erinnert sich, in ihren ämtern fachlich und menschlich überfordert und traten nach kurzer Zeit zurück. Glaubt man den Architekturvertretern, dürfte ihnen Forstinger bald folgen.

Die "Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum" (GPH) wird rundumerneuert. Clemens Demacsek, vier Jahre lang Referatsleiter am österreichischen Institut für Bautechnik (OIB), übernimmt mit 1. Februar die Funktion des Geschäftsführers von Rudolf Schlechta.

Demacsek hat sich einiges vorgenommen: Die momentan eher bescheidene Homepage soll zu einer Plattform erweitert werden. "Die GPH soll mehr Servicecharakter erhalten", so Demacsek. Zu seiner persönlichen Qualifikation meint der frischgebackene Geschäftsführer: "Durch meine Tätigkeit beim OIB kenne ich viele Leute in der Branche!" Mit verstärktem Lobbying für Styropor darf daher gerechnet werden.

Je weiter entfernt ein Kraftwerk ist, als desto umweltfreundlicher wird es wahrgenommen. Das zeigt sich einmal mehr bei den geplanten Windparks in der Deutschen Bucht östlich von Helgoland.

Biologen vor Ort laufen Sturm gegen die Projekte. Ihnen zufolge könnten Seevögel in den Rotoren zerfetzt werden. Außerdem bringe der Unterwasserschall die Ortungssysteme von Kleinwalen durcheinander und vertreibe Fische. Bedenken haben auch Schifffahrtsexperten: In den schwierigen Gewässern seien weitere Fahrthindernisse unvertretbar.

überzeugt von der Unbedenklichkeit der Windparks gibt sich hingegen der Leiter des Naturhistorischen Museums in Wien Bernd Lötsch: "Diese Parks sind umweltfreundlich und innovativ. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sie irgendwie umweltschädlich sind."

Ein Finanzvorstand für die Tiwag, aber kein Technikvorstand. Mit 1. Feber übernimmt der gebürtige Wiener den Finanzbereich im Vorstand der Tiwag. Er folgt Helmut Mayr, der seit Ende September 2000 in Pension ist. Meysel ist Betriebswirt und arbeitete unter anderem bei Raiffeisen, als Finanzchef bei Porsche in Salzburg sowie beim deutschen Maschinenbau- und Messtechnikkonzern AGIV.

Bei der TIWAG will er Vorstandsdirektor Herbert Hönlinger helfen, die Turbulenzen im freien Strommarkt zu überstehen. Dieser kümmert sich nun primär um Strategien, Energiepolitik, Marketing und Stromhandel. Zur Unterstützung in Sachen Technik hat er Alfred Fraidl zum vorstandsbeauftragten Assistenten bestellt. Formelles Vorstandsmitglied wurde Fraidl aber nicht. Bemerkenswert, denn in der "Wiener Zeitung" vom 1. De-zember hatte die Tiwag einen "Vorstand für Energiewirtschaft und Technik" ausgeschrieben.

Wer kennt das Dilemma nicht: Man steht kurz vor einem wichtigen Geschäftstermin und befindet sich zeitlich im Verzug und nervlich im Delirium. Zu allem überfluss streikt die Software, der Systembetreuer ist unauffindbar, und man hat absolut keine Zeit, sich jetzt auch noch mit EDV-Problemen auseinanderzusetzen. ASP - Application Service Providing - heißt die Lösung, die uns Besserung für all unsere Probleme verspricht. Damit muss ein Unternehmer seine Software nicht wie bisher für teures Geld kaufen, sondern kann sie von einem Application-Service-Provider mieten und diese via Internet nutzen. Wie beim Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt, bezahlt der Benutzer nur für jene Wassermenge, die er verbraucht, was beim ASP der Zeit entspricht, die er im gemieteten Programm verbringt. Angeboten werden auch monatliche Pauschalbeträge. Meist gilt auch der Grundsatz: Je mehr Mitarbeiter ein Programm nutzen, desto billiger wird es. Application-Service-Provider versprechen sogar Einsparungspotenziale von bis zu 80 Prozent, die sich auch da-raus ergeben, dass ein Unternehmen mit der geleasten Software Kosten für Updates, Wartung, Service und EDV-Personal spart. Technisch gesehen funktioniert Application Service Providing über ein "Server-based" Computing-System. Das heißt, die Programme werden auf einem zentralen Server gehostet und ausgeführt. Der Client kann somit die angemietete Applikation genauso wie seine lokal installierten Anwendungen benutzen und benötigt dank der Thin-Client-Technologie keinen leistungsstarken Rechner.

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