Der Bau & Immobilien Report hat die Leser*innen seiner Schwester, des Wirtschafts-Magazins Report(+), gefragt, wie sie über die österreichische Bauwirtschaft denken. Deutlich über 100 Leser*innen haben sich beteiligt, mit interessanten Ergebnissen.
Ein Großteil der 117 Befragten erkennt den hohen Stellenwert der Bauwirtschaft für die Gesamtwirtschaft des Landes. Zwar liegt man deutlich hinter der Industrie, den Energieversorgern und auch dem Handwerk. Aber immerhin rund 77 % stimmen der Aussage zu, die Branche sei wichtig für Österreich. Allerdings liegen die meisten doch deutlich daneben, wenn es darum geht, wie wichtig sie tatsächlich ist. Mehr als die Hälfte glaubt, dass die Bauwirtschaft für fünf bis zehn Prozent des BIP verantwortlich ist, tatsächlich waren es im Jahr 2022 sogar 13 Prozent.
Ernüchternd auch, dass fast die Hälfte der Befragten der Aussage zustimmt, dass die Bauwirtschaft anfällig für Korruption und Bestechung ist, und nur zwölf bzw. 18 % der Meinung sind, die Branche sei nachhaltig bzw. kundenorientiert. Immerhin deutlich mehr als ein Drittel sehen sie aber als innovativ und als zukunftsträchtigen Arbeitgeber. Das Gesamt-Image der Branche ist mit der Schulnote 2,93 ein klassisches Befriedigend, also auf jeden Fall ausbaufähig.
Grafik: Unterschätzt: Der Großteil der Befragten geht davon aus, dass die österreichische Bauwirtschaft einen Anteil von 5 bis 10 % am BIP hat. Tatsächlich waren es im Jahr 2022 13,0 %.
Grafik: Die Industrie wird weiterhin als wichtigste Branche des Landes gesehen. Die Bauwirtschaft belegt Rang vier, immerhin noch vor dem Tourismus.
Grafik: Zweifelhaftes Bild: Österreichs Wirtschaftsvertreter*innen halten die Baubranche für wichtig für die Gesamtwirtschaft, aber auch anfällig für Korruption und Bestechung. Die Nachhaltigkeitsanstrengungen werden außerhalb der Branche kaum wahrgenommen.