Es weht ein neuer Wind: Wer vom Staat etwas will, soll zumindest ein bisschen Dankbarkeit zeigen. Ein Maßnahmenkatalog von Rainer Sigl.
Jahrzehntelang hat ein falsch verstandener Begriff vom Sozialstaat die Grundlagen des Zusammenlebens vergiftet. Damit ist jetzt Schluss: Ein moderner, mit den Herausforderungen der Realität ringender Staat darf durchaus verlangen, dass seine Bürgerinnen und Bürger auch ein bissi Eigenverantwortung, Ehrgeiz, Unternehmergeist, Initiative, Leidenswillen, aber auch Dankbarkeit beweisen, bevor er für seine unverschämten Minderleister Geld herausrückt.
Ich mein: Wer mag Langzeitarbeitslose? Gut, ja, mag sein, dass auf einen offenen Arbeitsplatz sieben Arbeitssuchende kommen, aber mal ehrlich: Statistiken lügen, das weiß inzwischen jedes Kind! Da liegen etliche bequem unter dem warmen Wasserstrahl der Staatsgeldgießkanne in der sozialen Hängematte, während sich andere täglich im rauen Arbeitsleben zersprageln! Gut, ja, von manchen, von einzelnen Härtefällen, kann man vielleicht nicht verlangen, dass sie wieder in den Kreislauf des harten Arbeitslebens eingegliedert werden, aber auch hier müsste man klar die Spreu vom Weizen trennen: Wenn jemand tatsächlich psychisch so lädiert ist, dass er keinen Job finden kann, wird es ja wohl nicht zu viel verlangt sein, genau das hin und wieder durch Weinkrämpfe oder glaubhafte Nervenzusammenbrüche vor einer Kommission nachvollziehbar nachzuweisen.
Auch beim Kindergeld wird Schindluder getrieben, und bevor jetzt das große Tränendrüsendrücken losgeht: Ja, wenn alleinerziehende Mutter sein so ein Stress ist, warum treibt es denn dann so viele Frauen ausgerechnet dazu? Ich behaupte sogar, dass es sich viele zweimal überlegen würden, ansonsten eh gar nicht objektiv betrachtet hoffnungslos unglückliche Beziehungen wegen irgendwelcher Lappalien einfach so in die Tonne zu treten, wenn nicht die finanziellen Anreize durch ein obszön aufgeblasenes Sozialsystem diese Zerstörung traditioneller Familienbilder hinterhältigst fördern würden!
Auch sonst schmeißt der Staat bislang Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus, ohne auf Sinnhaftigkeit zu achten: Muss man wirklich jede angeblich ach so bedrohte mickrige Tierart mit Riesengeldaufwand schützen und unbedingt erhalten, wenn die Viecherl nachweislich nicht die geringste Motivation zeigen, sich bei Bedrohung durch, was weiß ich, notwendige Flughafen- oder Kraftwerksausbauten eigeninitiativ um eine neue Bleibe umzuschauen? Will man wirklich mit dem Steuergeld rechtschaffener Österreicher ein Klima schützen, das im Gegenzug widerborstig und z'Fleiß Überschwemmungen und für die Gastronomie tödliche schneelose Winter produziert? Schmeißt man Millionen in eine Presseförderung, wenn diese Halunken einen dann frech wiederholt mit Fakten anpatzen?
Ja, es ist Zeit, auch schmerzhafte Wahrheiten mutig anzusprechen: Eine Hängematte besteht nunmal hauptsächlich aus Löchern. Und Stricken.