Montag, Dezember 23, 2024
Oracle-Datenbanken im »Austrian Style«
Christian Pfundtner: »Lizenzkosten für Oracle-Anwendungen in der Cloud können optimiert werden.«

Die meisten internationalen Cloud-Anbieter haben auch Angebote für Oracle-Datenbanken im Programm. Diese unterscheiden sich in vielen Bereichen, haben aber grundsätzlich stets gemeinsame Merkmale, die zu ungeplanten Mehrkosten führen können. Ein Kommentar von Christian Pfundtner, DB Masters


Alle großen Cloud-Anbieter setzen auf Server mit möglichst vielen CPU-Cores pro Sockel. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass die »Processor Base Frequency« entsprechend niedrig ausfällt. Diese liegt oft in einem Bereich zwischen 2 GHz und selten über 2,6 GHz, und da die Rechner meist gut ausgelastet sind, wird kaum eine höhere Taktfrequenz erreicht. Da aktuelle CPUs ein Hauptspeicherlimit pro Sockel haben, gibt es fixe Grenzen für das maximale Memory pro Core. Bei hauptspeicherintensiven Anwendungen muss man daher oft zusätzliche – nicht benötigte – Cores buchen, um den Bedarf decken zu können. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten und – was in der Regel noch viel gravierender ist – man braucht entsprechend mehr Oracle-Lizenzen für den Betrieb.

Die meisten Cloud-Anbieter sind daran interessiert, dass durch den geringen Hauptspeicher zusätzliche I/Os anfallen. Diese werden ab einer gewissen Freimenge ebenfalls verrechnet.

Bei den meisten Anbietern müssen die Kunden für die entsprechenden Oracle-Lizenzen selbst sorgen. Ausnahmen sind die Oracle Cloud und teilweise Oracle Standard Edition-Lizenzen, beispielsweise bei Amazon. Damit die Kunden möglichst zu Oracle in die Cloud kommen, hat Oracle in den Lizensierungsrichtlinien »Licensing Oracle Software in the Cloud Computing Environment« eigene Cloud-Regeln festgelegt. Der »CPU Core Factor« in der Cloud liegt nicht, wie für Intel Xeon und AMD Epic üblich, bei 0,5, sondern bei 1. Das bedeutet, dass man pro CPU-Core (Hyper­threading ist auch hier kostenlos erlaubt) eine Oracle-Prozessor-Lizenz benötigt. Damit steigen, wenn man von »on premises« in eine Non-Oracle-Cloud migriert, die Lizenzkosten dramatisch an.

Gemeinsam mit der niedrigeren Taktfrequenz und den eingeschränkten CPU-Cores respektive Hauptspeicherlimits ergeben sich bei vielen Projekten plötzlich deutlich höhere Gesamtkosten. Dies haben auch einige POCs unserer Oracle-Kunden bestätigt. So hätten sich die Betriebskosten für eine Oracle-Datenbanklandschaft eines internationalen Unternehmens beim Wechsel in die Cloud auf Grund von zusätzlichen Oracle-Lizenzen und der benötigten Rechenleistung mehr als verdreifacht. Das muss aber nicht sein. DB Masters bietet gemeinsam mit mehreren österreichischen Cloud- und Rechenzentrumsanbietern eine »Austrian Style Cloud«-Lösung an. Diese ist genau auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden zugeschnitten und bietet zusätzliche Leistungen, die Unternehmenskunden bei keinem der internationalen Cloud-Anbieter bekommen.

Wir bieten dazu eine umfangreiche Projektbegleitung an. In der Regel beginnt ein Projekt mit einer Bedarfsanalyse, bei der gemeinsam mit dem Kunden erhoben wird, welche Anforderungen die eingesetzten Datenbanken wirklich haben. Diese Analyse ist grundsätzlich ergebnisoffen. Das bedeutet, dass die Kunden immer noch entscheiden können, ob sie damit »on premises« bleiben oder zu einem Cloud-Anbieter wechseln. Die Informationen helfen, von Anfang an ein passendes »Sizing« zu finden und damit die Kosten im Vorfeld besser einschätzen zu können.

Fällt die Entscheidung auf eine (private) Cloud Austrian Style, helfen wir bei der Auswahl des passenden Cloud- oder Rechenzentrumsanbieters und sorgen dafür, dass dieser ein auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittenes System anbietet. Es wird darauf geachtet, einen möglichst geringen Oracle-Lizenzbedarf bei gleichzeitig möglichst hoher CPU-Leistung und ausreichend Hauptspeicher zu haben. Auch die Storage- und Backup-Anforderungen werden entsprechend berücksichtigt.

Auf Wunsch bieten wir auch in einem laufenden Betrieb ein Monitoring und können so Fehler und Engpässe erkennen und beseitigen, ohne dass die Kunden dies in den meisten Fällen überhaupt bemerken.
Durch Serviceleistungen wie diese müssen sich Unternehmen nicht mehr um die Administration ihrer Datenbanken kümmern. Sie können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Zum Autor
Christian Pfundtner ist Senior Consultant und CEO von DB Masters, ein IT-Spezialist für Datenbanken www.dbmasters.at

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