Bruno Basquin, Manager des in Luxemburg beheimateten Smart Card-Herstellers Gemplus, spricht vom "Multitasking für das Handy": Der Einsatz so genannter USIM-Cards (Universal Subscriber Identity Module) werde die Mobiltelefone der Next Generation Networks zu weitaus flexibleren Geräten machen, wobei mehrere Anwendungen gleichzeitig betrieben werden können.
"Die heute noch eher geringen persönlichen Daten, die auf den SIM-Karten in Handys gespeichert werden, werden in den 3G-Terminals enorm zunehmen. Wenn man so will, die SIM-Karte wird zur Database." Neben Multitasking und Synchronisationsfunktion stellt die von Gemplus entwickelte Plattform auch eine Public Key Infrastruktur zur sicheren Datenübertragung bereit.
Die Server-Software, die mit den Clients, also den SIM-Karten in den UMTS-Handys, korrespondiert, ist mit gängigen GSM-Handys kompatibel und bietet eine Vielzahl an Optionen, weitere Applikationen zu installieren. Bis Ende des Jahres werden fünf bis zehn Mobilfunkbetreiber in Europa UMTS-Services anbieten. Gemplus will den nach eigenen Angaben erzielten Einjahresvorsprung bei diesen early adopters einsetzen und rechnet auch mit entsprechenden Aufträgen aus österreich.
In Asien wird die "GemXplore 3G USIM card" bereits bei einigen Betreibern eingesetzt. Bis spätestens 2004 sollen weltweit rund 100 Millionen UMTS-User Wirklichkeit sein. Gemplus erzielte 1999 rund 10,5 Milliarden Schilling Umsatz und ist in 37 Ländern aktiv.
Harte Bandagen in der Telekombranche: Der Geschäftsführer eines Big Players im Netzwerkgeschäft bemängelt öffentlich die Auftragsvergabe der TA, was diese wiederum ziemlich ungewöhnlich gleich mit einer Klage beantwortet wissen möchte.
Bernhard Isemann, Geschäftsführer der österreich-Niederlassung von Lucent Technologies, hatte zuvor folgende Behauptung aufgestellt: Er habe den Eindruck gewonnen, dass Offerte von Lucent und auch anderen alternativen Anbietern nicht ausreichend geprüft würden. Und das, obwohl Lucent bei einigen Angeboten ganz sicher sei, der günstigere und lieferfähigere Anbieter gewesen zu sein.
Er kritisierte dabei, dass die wichtigsten Auftragnehmer der TA Siemens und Alcatel wären, die wiederum über ihre gemeinsame Tochter AOSA jahrelang die Infrastrukturpreise mitbestimmt hätten.
Ab Juni mutieren die Stadtwerke Hall in Tirol zum Telefonie- und Internetanbieter. Gemeinsam mit European Telecom wurde für die Gemeinde eine Voice-over-IP-Lösung ermöglicht, die der Bevölkerung einen High-Speed-Internetzugang sowie Telefonie aus der Steckdose beschert. Ende 2001 könnten bereits bis zu 1000 Strom-Kunden das neue Service "CityNet@Hall" in Anspruch nehmen, soweit genügend Endgeräte verfügbar sind.
Die Funktionsweise: Ein acht Kilometer langes Glasfasernetz führt zu den einzelnen Strom-Trafo-Stationen der Stadt. Von dort erfolgt die Daten-übertagung per Stromleitung in die Haushalte. Mit einer übertragungsrate von 3,2 Megabit pro Sekunde und Trafostation. Großkunden werden direkt an das Glasfasernetz angeschlossen. Das Angebot gilt zunächst nur für den Ballungsraum Hall.
Der Beginn der UMTS-Aktivitäten der Telefónica-Tochter 3G Mobile Telecom könnte mit einem Paukenschlag für die österreichische Telekom-Landschaft verbunden sein.
Dann nämlich, wenn sich ein brancheninternes Gerücht bewahrheitet: Die Rede ist von einer Einigung der Telefónica mit UTA-Hauptaktionär Swisscom. Dadurch käme die UTA via Telefónica-Tochter 3G Mobile Telecom endlich zu Mobilfunkdiensten. Die Spanier wiederum haben nicht nur den mächtigen Backbone der UTA im Visier, sondern angeblich auch schon mit tele.ring Gespräche geführt.
Als Konsequenz würden die Spanier mit einem Schlag zum Big Player in österreich werden. Die UTA wiederum könnte den verschobenen Börsegang leichter verschmerzen und in Sachen konvergenter Kommunikations-Dienste über kurz oder lang der Telekom Austria den Rang ablaufen. Ein kartellrechtlich durchaus denkbares Trio aus UTA, Telefónica und tele.ring würde schließlich über Leitungen von öBB und Verbund, der Landesenergieversorger und nicht zuletzt über internationale Fernverkehrsstrecken verfügen.
Freilich wird dieses Gerücht von allen Beteiligten derzeit noch dementiert. Und Insider ziehen es vor, lieber anonym zu bleiben: "Dieses Gespräch hat nie stattgefunden …"
Die Einstiegsängste der KMUs, die weder über genügend technisches Know-how noch über finanzielle Mittel verfügen, um eigene Marktplätze zu errichten, ruft immer mehr Internet-Shop-Anbieter auf den Plan, die dieses Marktsegment erobern wollen. Laut Gallup-Umfrage haben derzeit 94 Prozent der österreichischen Unternehmen bis 500 Mitarbeiter keinen Online-Shop im Internet - 35 Prozent können sich aber vorstellen, künftig einen zu betreiben. Komplettangebote inkludieren alles von der Einrichtung eines Shops mit Online-Zahlungsabwicklung bis hin zur Organisation von Logistikpartnern.
Der Grundgedanke dabei: Das Unternehmen selbst braucht sich um nichts mehr zu kümmern. Alles, was benötigt wird, ist ein Internet-Zugang.
So lautet auch das Konzept der Internet-Shop-Lösung "24biz" der European Telecom. Für die komplette Einrichtung des Internet-Shops bis hin zur Online-Zahlungsabwicklung bezahlt man 6990 Schilling. Mit ein bis drei Prozent nascht der Betreiber am Umsatzkuchen mit. 20 Millionen Schilling Umsatz will die European Telecom bis 2003 mit "24biz" machen. "Bis 2003 sollen in österreich 40.000 Internet-Shops entstehen. Wir wollen bis dahin einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen", kündet Maresa Meißl, Strategiedirektorin bei European Telekom, an. Betrieben werden die Shops als ASP-Lösung (Application Service Providing = Mietsoftware), die bei der European Telecom gehostet wird. Für Ausfälle gebe es entsprechende Service Level Agreements.
Die Abbildung der realen Welt spiegelt sich in der virtuellen. Fast spiegelgleich findet sich im Internet der Kampf um Marktanteile wieder. Aktuell geht es darum, neue Vertriebskanäle zu besetzen, Konkurrenten hinauszuboxen.
"Marktplätze sind eine notwendige Ergänzung zum bestehenden Geschäft", sagt Bernhard Weilharter, Geschäftsführer des Systemintegrators marchFirst österreich. Die befürchteten Dotcom-Querschläge in traditionelle Märkte sind weitgehend ausgeblieben - große Konzerne werden auch im Netz die Nase vorn haben. Denn um einen Online-Marktplatz erfolgreich zu machen, genügt eine gute Idee alleine längst nicht mehr. Damit er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, braucht es mindestens ein starkes Zugpferd - nur eine bekannte Dachmarke sorgt für Marktgeschrei.
Trotzdem könnte es zu Machtverschiebungen kommen. Vor allem dann, wenn sich mehrere Käufer oder Verkäufer zusammenschließen. Zudem gilt: "Marktplatz-Betreiber geben pencil und paper vor", erklärt Roland Ebert-Weglehner, Zentraleuropa-Chef von Sterling Commerce, "Marktplatzbetreiber, wie etwa Covisint in der Automobilbranche, schreiben ihren Zulieferern die Applikationskonformität vor."
Einen Branchenstandard will auch die VA Tech etablieren, die mit ihrem EC4EC-Marktplatz Early-Adopter-Vorteile für sich verbuchen kann - ein Marktplatz für Engineered Components ist Novum. Denn diese Branche gehört zu jenen Industriezweigen, die erst mit der Realisierung von E-Business-Modellen beginnen. In der restlichen Wirtschaft, vor allem in der Computer- und Telekombranche, ist der First Mover Advantage bereits Vergangenheit.
Die Deutsche Telekom hat Eigenangaben zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Konzernüberschuss voraussichtlich um 63,2 Milliarden auf 81 Milliarden Schilling gesteigert. Für den starken Anstieg seien vor allem die Verkäufe der Beteiligungen aus "Wind" und "Global One", die Veräußerung regionaler Kabelnetze sowie der Börsengang von T-Online verantwortlich. Die genauen Zahlen sollen am 24. April bekannt gegeben werden.
Sie werden letztendlich auch über das Schicksal von Ron Sommer entscheiden. Der DT-Chef sieht sich immer neuen Vorwürfen im Zusammenhanng mit der Immobilien-Bewertung des Unternehmens ausgesetzt. Laut dem Magazin "Focus" sollen Ron Sommer und sein früherer Finanzvorstand Joachim Kröske bereits 1998 von einer zu hohen Bewertung gewusst haben.
Siemens-Chef Heinrich von Pierer lässt wenig Freude aufkommen: Der nachlassende Handy-Boom würde die Hoffnungen für das laufende Geschäftsjahr trüben. Die Prognose eines zweistelligen Umsatzplus und eines überproportionalen Gewinnwachstums für das Geschäftsjahr 2000/2001 gelte nur noch ohne die Berücksichtigung der Halbleiter-Tochter Infineon. Mit diesen Kassandra-Rufen ist er allerdings nicht alleine. Ciscos CEO John Chambers drückt es allerdings etwas diplomatischer aus: "Ich rechne damit, dass wir in den nächsten zwei Quartalen Schwierigkeiten haben werden." Anfang Februar hatte Cisco zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren eine Gewinnprognose verfehlt. Für das im Jänner abgeschlossene zweite Quartal wies Cisco im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Gewinnanstieg von 48 Prozent und einen Zuwachs des Umsatzes um 55 Prozent aus. Beide Zahlen lagen unter den Erwartungen der Analysten.