"Marktplätze sind eine notwendige Ergänzung zum bestehenden Geschäft", sagt Bernhard Weilharter, Geschäftsführer des Systemintegrators marchFirst österreich. Die befürchteten Dotcom-Querschläge in traditionelle Märkte sind weitgehend ausgeblieben - große Konzerne werden auch im Netz die Nase vorn haben. Denn um einen Online-Marktplatz erfolgreich zu machen, genügt eine gute Idee alleine längst nicht mehr. Damit er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, braucht es mindestens ein starkes Zugpferd - nur eine bekannte Dachmarke sorgt für Marktgeschrei.
Trotzdem könnte es zu Machtverschiebungen kommen. Vor allem dann, wenn sich mehrere Käufer oder Verkäufer zusammenschließen. Zudem gilt: "Marktplatz-Betreiber geben pencil und paper vor", erklärt Roland Ebert-Weglehner, Zentraleuropa-Chef von Sterling Commerce, "Marktplatzbetreiber, wie etwa Covisint in der Automobilbranche, schreiben ihren Zulieferern die Applikationskonformität vor."
Einen Branchenstandard will auch die VA Tech etablieren, die mit ihrem EC4EC-Marktplatz Early-Adopter-Vorteile für sich verbuchen kann - ein Marktplatz für Engineered Components ist Novum. Denn diese Branche gehört zu jenen Industriezweigen, die erst mit der Realisierung von E-Business-Modellen beginnen. In der restlichen Wirtschaft, vor allem in der Computer- und Telekombranche, ist der First Mover Advantage bereits Vergangenheit.