Sonntag, Dezember 22, 2024
Allerdings ist noch die Zustimmung der Regierung erforderlich, da der französische Staat mit 55 Prozent Mehrheitseigentümer der France Telecom ist. Nach dem Prozedere für die Ernennung war Breton zuerst per Dekret des Finanzministers zum Mitglied des Verwaltungsrates bestellt worden. Darüber hinaus sind weitere vier Verwaltungsratmitglieder bestellt worden.

Der 47-jährige Manager wird sich vor allem um den Abbau des gigantischen Schuldenbergs der France Telecom zu kümmern haben. Der langjährige Konzernchef Michael Bon hatte im September wegen dieses Schuldenberges seinen Hut nehmen müssen. Letzter Anlassfall für den Rückzug Bons war eine Kapitalerhöhung in der Höhe von 15 Mrd Euro, die er nicht mehr mittragen wollte.

Der Hiptop wird von der Mobilfunkgesellschaft, die auch die Produktion und das Marketing für das Gerät übernimmt, als Sidekick vermarktet. Danger hat seinen Hiptop das erste Mal im vergangenen Jahr auf der Mobilfunkmesse in La Jolla vorgestellt. Danger-Hiptop

Das GSM/GPRS-Smartphone verfügt über eine QWERTY-Tastatur unter dem aufklappbaren monochromen Display mit Hintergrundbeleuchtung. Der 2,6 Zoll-Bildschirm erreicht eine Auflösung von 240 x 160 Pixeln. Der Sidekick ist mit einem 16 MB Arbeitsspeicher sowie 4 MB Flash-ROM ausgestattet. Das Gerät ist rund 150 Gramm schwer. Das Smartphone bietet seinem Benutzer neben den üblichen Organizer-Funktionen auch permanenten E-Mail-Zugang, einen HTML-Browser sowie einen AOL-Instant Messenger.

Danger nimmt sich mit seinem Hiptop vor allem den Endverbraucher-Markt vor. Das Gerät ist Teil eines Gesamtpakets, das Danger Mobilfunkgesellschaften anbietet. Alle rechenintensiven Anwendungen werden dabei von Backend-Systemen von Danger übernommen. Die Daten werden danach an den Hiptop per GPRS übermittelt. Die gesamte Lösung basiert dabei auf Java. T-Mobile USA bietet den Sidekick für 199 Dollar sowie einem Servicepaket von 40 Dollar monatlich an.

Das Betriebssystem Linux wird häufig mit einer Bastelstube verglichen. Leute, die sich gar mit dem Programmieren von Linux beschäftigen, werden oft als Freaks, Hippies oder zumindest als geringfügig entschärfte Versionen der 68-er Revoluzzergemeinde um Richard Martin Stallman bezeichnet.
Von all diesen Attributen trifft auf Linux-Jünger Oliver Pitzeier kein einziges zu. Im Gegensatz zu den oft beschriebenen freischaffenden Chaoten mit kreativem Potenzial weiß Oliver Pitzeier sehr genau, wohin die Reise mit dem Gratis-Betriebssystem Linux geht, nämlich den derzeit größten Nachteil von Linux auszubessern - die begrenzte Skalierbarkeit.
Theoretisch könnten es zwar mehrere mit Linux bestückte PC"s mit der Leistungsfähigkeit eines Großrechners aufnehmen - eben diese Koppelung von Billig-PCs mit Gratis-Software, die auf den Linux-Programmierer Alan Cox zurückgeht, war übrigens der Grund, warum Linux tatsächlich zu einer Bedrohung für die kommerzielle Softwarewelt wurde.

Die Linux-Evolution zu Webservices

Die aktuelle Kernel-Version 2.4 kann zwar mit Mehrprozessor-Systemen umgehen, doch ab einem 4-Prozessor-System ist mehr oder minder Schluß mit der Skalierbarkeit. Fazit: Die Rechenleistung wird ab dieser Prozessoranzahl nicht mehr schneller. "Linux-Kernelprogrammierer verbringen daher zur Zeit den Löwenanteil ihrer Frei- oder Arbeitszeit mit der Weiterentwicklung der Skalierbarkeit und der überholung des Disk IO Layers", erklärt Pitzeier. Der neue Kernel soll hingegen bei 12-Prozessor-Systemen immer noch skalieren, sprich der Prozessoranzahl entsprechend schneller werden.

Hinter den aktuellen Bemühungen der Linux-Entwicklergemeinde stecken nicht zuletzt die Interessen der IT-Industrie, die Linux auf ihren Großrechnern lauffähig machen will. "Es soll inzwischen auch schon Tests von HP-Compaq geben, Linux auf ihren großen Alpha-Maschinen (GS-Serie wie zB GS320 mit 32 CPUs) laufen zu lassen," erzählt Pitzeier.

IBM investiert 10 Milliarden Euro in Linux und "E-Business on Demand"

Obwohl sich große IT-Konzerne wie IBM mittlerweile aktiv und milliardenschwer in den Entwicklungsprozess der Linux-Gemeinde einbringen, will man diese jedoch nicht völlig vereinnahmen, meint Piero Corsini, IBM Vice President für den Public Sector. Im Gegenteil: Ein Zwang werde nicht von der IT-Industrie, sondern von den Bedürfnisse des Marktes ausgelöst, der nach Webservices auf Basis von interoperablen Standards verlangt. Und in genau diese Richtung will IBM Linux bringen. "Linux muss in der Lage sein, auf Servern für Webservices zu laufen," so Corsini. Mittlerweile ist Linux fixer Bestandteil der IBM-E-Business-Strategie, die unter dem Kontext "E-Business on demand" läuft. Zehn Milliarden US Dollar will IBM in den nächsten Jahren investieren - ein nicht unbeträchtlicher Teil dieses Investments soll in die Linux-Entwicklung fließen. Eine hohe Skalierbarkeit des Betriebssystem wird dafür die Grundvoraussetzung sein. "Im Internet kann es sonst den Tod eines Unternehmens bedeuten, wenn es zu erfolgreich ist", so Corsini. In der wachsenden Knowledgegesellschaft müsse man auch mit Millionen Zugriffen und Transaktionen übers Web rechnen.

Microsoft kämpft um Vertrauen und öffnet sich.

Mit der zunehmenden Infiltration von Linux, das sich mit seinem offenen Quellcode und schlankem Betriebssystem seinen Weg in die EDV-Landschaften von Unternehmen bahnt, hat Softwareriese Microsoft ein zunehmend größer werdendes Problem. Das Image des undurchsichtigen, repressiven Monopolisten gilt es nun abzuschütteln, um im E-Business, das auf offene Standards setzt, Fuß zu fassen. Eine Sichtweise, die bereits der Vergangenheit angehört, erläutert Thomas Lutz, Unternehmenssprecher von Microsoft österreich. Oft fühlt sich das Softwareunternehmen zu Unrecht als "undurchsichtiger Software Moloch" beschimpft, während der offene Quellcode und die Unterstützung offener Standards von Linux hochgelobt wird. "Das Thema "Offene Standards" wird nach wie vor fälschlicherweise als Gegensatz zwischen Microsoft Technologie und Open Source gesehen," berichtigt Lutz. Dies entspreche nämlich keineswegs der aktuellen Faktenlage, da die gesamte Microsoft .NET Technologie wie alle neuen Microsoftprodukte auf offene Standards namens XML, WS-I, SMTP oder POP3 setze. Damit stehe man Linux keineswegs nach, betont Lutz. Die open Source Bewegung hat indes noch eine andere Entwicklung bei Microsoft ausgelöst. Als vertrauensbildende Maßnahme beschloss das Softwarehaus vor ein einhalb Jahren die sogenannte "shared source initiative", innerhalb derer Regierungen, Universitäten und Businesskunden eine Gratislizenz bei Microsoft lösen können, um in den Quellcode der Software Einsicht zu nehmen, und sie für eigene Zwecke zu verändern. Davon ausgenommen ist freilich die kommerzielle Verwertung dieser Information. Erste Shared Source Lizenzen haben in österreich etwa das Innenministerium und die Kepler Uni Linz gelöst. Alles in allem werde jedoch noch wenig davon Gebrauch gemacht.

Diese öffnung Microsofts, die sich auch aktiv an den Standardisierungsgremien beteiligen, ist eine überlebensstrategie. Nicht nur um sich gegen Konkurrenz zu behaupten, sondern um den Anforderungen von Wirtschaft und Politik zu entsprechen, die Offenheit verlangt, um Webservices, sprich das elektronische Business der Unternehmen zu ermöglichen. Heterogene EDV-Systeme und die elektronische Kommunikation mit internen und externen Partnern haben diese Entwicklung zu einer Notwendigkeit gemacht.

Der Breakout: Die Linux-Welle rollt - auch in österreich.

Während Softwarehäuser nach Argumenten suchen, wie etwa: Linux als Modeerscheinung, die vor den Karren der IT-Konzerne gespannt worden ist, die Open Source Software als Tod der planbaren Softwareentwicklung, oder einfach mit viel zu hohen Integrations- und Implementierungskosten argumentiert, ist das freie Betriebssystem mit dem Pinguinmaskottchen mittlerweile nicht mehr aufzuhalten. Unaufhaltsam breitet sich Linux über die EDV-Landschaften von Wirtschaft und Verwaltung aus, wie auf der diesjährigen Linux-World Conference klar wurde. Aus Gründen von Kosteneinsparung, Stabilität und Sicherheit rechnet man mit einer exponentiellen Ausbreitung in den nächsten Jahren. Laut einer aktuellen Studie von TechConsult werden weltweit 31 Prozent der Verwaltungen bis 2004 auf Linux umsteigen. Auch in österreich spricht einiges dafür, dass Linux wesentlicher Bestandteil des E-Government werden könnte. Eine Arbeitsgruppe der Bundesregierung namens "Alternativen zu monopolartiger Software" beschäftigt sich seit einigen Monaten mit diesem Thema. Udo Linauer, der für den technischen Part in dieser Arbeitsgruppe zuständig ist, fasst die bisherigen Ergebnisse zusammen: "Was unserer Ansicht nach für Open Source Software spricht, ist die hohe Ausfallsicherheit und die Investitionssicherheit aufgrund des offenen Quellcodes, der veränderbar ist und eine Maßschneiderung des Systems zulässt." Aber auch Sicherheitsgründe sprächen für freie Software. "Patches sind in der Regel schneller verfügbar", so Linauer. Das abgespeckte Betriebssystem und Entfall der Anschaffungskosten seien weitere Vorzüge, aber nicht ausschlaggebend für IT-Entscheidungen. Der wesentliche Punkt ist:"Die Einhaltung von offenen Standards wird von OSS Produkten besser erfüllt." Die Arbeitsgruppe werde daher auf den Einsatz von Linux im elektronischen Aktenlauf des Bundes (ELAK) drängen.
Die österreichische Linux-Welle rollt: In der Wiener Stadtverwaltung sowie in Teilen Vorarlbergs laufen bereits ein Großteil der File Server auf Linux-Basis, erzählt Linauer.
Grundsätzlich wolle die Arbeitsgruppe jedoch nicht sagen, dass Open Source Software (OSS) immer die bessere Variante sei, sondern mit OSS mehr Auswahlmöglichkeiten für wichtige IT-Entscheidungen anbieten. Im Rahmen des Aktionsplans eEurope sei OSS übrigens bevorzugt einzusetzen und zu fördern. Was von kommerziellen Softwarehäusern als Gegenargument vorgebracht wird, sind die hohen Integrationskosten, die OSS in IT-Projekten verursacht. Microsoft etwa pocht darauf, dass ihre Lösungen aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades wesentlich weniger Service-Kosten als Open Source Software verursacht.

Software as a Service

Das Argument der geringen IT-Kosten nehmen jedoch auch andere für sich in Anspruch. IT-Firmen, die das Potenzial der Open Source Potenzial und "Software as a Service" bieten. Immer häufiger werden Bundles mit Linux als Betriebssystem werden geschnürt - auch für den Desktopbereich. Deutlich weniger IT-Kosten und hohe Ausfallsicherheit werden als Argumente angeführt, die Kunden überzeugen sollen. Die Anbieter kassieren hier zwar nicht für die Software, aber für die Dienstleistungen drum herum - samt Hardware und zahlreichen Eigenprodukten, die auf Linux-Basis laufen.

Sun, IBM und HP setzen auf Linux

IT-Häuser wie Sun, IBM oder HP haben mit ihren Angeboten rund um Linux besonders KMU aber auch größere EDV-Abteilungen mit erhöhten Kosten- und Sicherheitsanforderungen im Visier. IBM will etwa ins E-Business der KMU mit kostengünstigen Linux-basierenden "Start Now"-Paketen, bei Sun Microsystems lautet "das Kernthema, den Kostenfaktor IT-Budget für die Kunden um 2/3 zu senken", erklärt Sun österreich Chef Donatus Schmid die Strategie. Mit einem Gesamtangebot, das Linux am Desktop, das freie Sun-Officepaket namens Open Office (freie Version von Star Office) und einige andere Open Source Programme enthält, will Sun vor allem Finanzinstitute, Behörden und Telekommunikationsunternehmen ansprechen. Mit im Paket sind auch kostengünstige Hardware und EDV-Dienstleistungen wie Wartung und Support. Größere Abteilungen zu 50 bis 100 Arbeitsplätzen, die besonders ausfallsicher sein müssen, wie etwa in Callcentern oder Buchhaltungsabteilungen hat Sun dabei im Auge.
Neuerdings macht Sun auch den Linux-Distributoren wie Red Hat, Suse und Konsorten Konkurrenz. Unter dem Markennamen "Sun Linux" werden nun Softwarepackages und Dienstleistungen rund um Linux und Open Source Software angeboten.
Auch HP setzt nun verstärkt auf die hohe Verfügbarkeit des Betriebssystems Linux, das man als integralen Bestandteil von Komplettlösungen für den Aufbau kostengünstiger, sicherer und hoch verfügbarer IT-Landschaften anbieten will. Zu den neuen auf Linux basierenden Lösungen zählen die "Disaster Tolerant Solution" für besonders hohe Ausfallsicherheit von Linux-Umgebungen - eine Kombination aus MC/Serviceguard 2.0 und der XP-Storageproduktreihe von HP. Weiters der HP Servicecontrol Manager 3.0 - eine Netzwerkmanagementlösung, welche die Administration mehrerer Linux-Server erlaubt.
Nach dem Motto "Software as a service" werden immer mehr EDV-Dienstleistungen rund um Linux angeboten, so auch von HP für deren Evo-Desktop-PC. Linux hat mittlerweile auch in die Hardwarewelt von HP Eingang gefunden, die nun Treiber, Sicherheitswerkzeuge und viele andere Tools für Linux-Umgebungen anbietet.

Bei der Anpassung ihrer Produkte und Dienstleistungen rund um Linux und Open Source Software belassen es die IT-Firmen jedoch nicht. Die Arbeitsgruppen der Open Source-Jünger werden finanziell unterstützt und mit Hard- und Software von Herstellern beliefert. Neben IBM unterstützen auch HP, Oracle oder BEA die Weiterentwicklung von Linux.

Linux-Jünger Oliver Pitzeier ist ein Realist, der um die wirtschaftlichen Hintergründe der Kreativgemeinde weiß. Trotzdem hat er die Begeisterung für die Beschäftigung mit diesem Betriebssystem nicht verloren. Für ihn ist dieses Hobby, das sein Beruf ist, mit Skateboardfahren vergleichbar. "Darauf stehen lernen und ein kurzes Stück zu fahren, ist einfach", meint er " aber es wirklich zu beherrschen, ist die Kunst".

Der Aufsichtsrat der Salzburg AG hat den geplanten Einstieg der Ruhrgas Austria beim Energiediskonter MyElectric genehmigt, der bisher zu 80 Prozent den Salzburgern und zu 20 Prozent dem verbund gehört hatte. Stimmen die Kartellbehörden zu, lautet die neue Anteilsverteilung: 54,9 Prozent Salzburg AG sowie 25,1 Prozent Ruhrgas Austria und 20,0 Prozent Verbund. Die Ruhrgas Austria, eine 100-Prozent-Tochter der deutschen Ruhrgas, hat damit eine Sperrminorität in der MyElectric. Salzburg AG und Ruhrgas Austria planen auch eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft für Großkunden, an der die Ruhrgas Austria 74,9 Prozent und die Salzburg AG 25,1 Prozent halten soll. Eine direkte Beteiligung der Ruhrgas an der Salzburg AG soll es laut Angaben des Unternehmens nicht geben.

In der Begründung hieß es, die vom Kläger vorgebrachten Argumente reichten zu einer Verfahrenseröffnung nicht aus. Eingebracht hatte die Klage der an einem Gehirntumor erkrankte Neurologe Christopher Newman beim Bezirksgericht in Baltimore.

Der Kläger hatte behauptet, dass sein Gehirntumor vom Telefonieren mit einem analogen Motorola-Handy stammt, das er von 1992 bis 1998 benutzt hatte. Der Tumor wurde inzwischen entfernt, doch ist er in der Folge auf einem Auge erblindet. Newmans Anwälte hatten ihre Klage vor allem auf eine Untersuchung des Schweden Lennart Hardell gestützt. Richterin Catherine Blake hielt diese Studie aber nicht für aussagekräftig genug. "Sie wurde nicht nachgeprüft und lässt sich nicht wiederholen", schrieb sie in der Klageabweisung, berichtet ddp. Bislang sind weltweit alle Verfahren wegen Krebserregung durch Handys abgewiesen worden. Noch kann Newman aber gegen die Abweisung Berufung einlegen. Falls der Klage dann stattgegeben wird, ist mit einer Prozesslawine zu rechnen.

Die Angst unter den Firmenlenkern hat einen Namen: Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer. Er hat fünf Manager angeklagt und fordert von ihnen unter anderem mehr als 1,5 Milliarden Euro zurück, die sie durch Verbindungen mit der Investmentbank Salomon Smith Barney erhalten haben.

Die Namen der Angeklagten: Bernard Ebbers (Ex- CEO WorldCom), Philip Anschutz (EX-CEO Qwest), Joseph Nacchio (Ex-CEO Qwest), Stephen Garofalo, (Gründer Metromedia Fiber Network), und Clark E. McLeod (Gründer McLeod Telecommunications).

Der Deutsche Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) erwartet heuer für den deutschen Markt erstmals ein Minus im Bereich Telekommunikation und Informationstechnik. Geht es nach Bitkom-Präsident Volker Jung, dann soll der Markt um 1,3 Prozent auf 136 Milliarden Euro zurück gehen.

Besonders betroffen sei der Bereich Mobilfunk-Infrastruktur, Gewinner mit 20 Prozent Zuwachs ist die Sparte Internet-Dienstanbieter. Insgesamt könne jedoch der Telekombereich weit eher als die IT auf Wachstum hoffen.

Report: Warum geht ein Michael Krammer zu Telering?
Michael Krammer: Ich meine: Lieber kleine Brötchen backen und selber die Zutaten bestimmen als große Brötchen backen und nicht mehr wissen, was drinnen ist.

Telering hat relativ rasch 300.000 Handykunden gehabt, ist bei dieser Zahl dann hängen geblieben. Warum eigentlich?
Das wird sich ändern. Die Anzahl der Leute, die mit uns telefonieren, wird in Zukunft ordentlich ansteigen.

Wie soll das gehen?
Wir werden ab 1. Oktober beweisen: Telering ist einfach das günstigste Netz. Alle Bestandskunden in den Tarifen Mobil Clever 60 und 150 und alle, die sich bis 18. Jänner anmelden, zahlen auf Lebenszeit netzintern und zur Box nur einen Cent pro Minute! Das kommunizieren wir mit einer gewaltigen Werbeoffensive. Das wird uns nach vorn bringen. Ich bin sicher, dass Kunden in Gruppen zu uns überlaufen, weil sie sich sagen: »Wir sind eine Community - gehen wir gleich alle gemeinsam hin!«

Der Businessplan erlaubt so eine Aktion?
Ja! Wir sind erst gar nicht dazu gekommen, zu viel Speck anzusetzen. De facto haben wir ein abgeschriebenes Netz von Vodafone bekommen. Wir sind sicher der Kostenführer, daher können wir auch der Preisführer sein.

Dafür dauert es meistens, bis bei Telering neue Technologien zur Verfügung stehen!
Vorreiter bei Technologie zu sein passt nicht mit Kostenführerschaft zusammen. Was ist wichtig? Flächendeckung: haben wir 98 Prozent. Sprachqualität, Rufaufbau: haben wir massiv verbessert, sodass wir in objektiven Testreihen in Ballungsräumen zum Teil besser als die behaupteten Sieger sind. SMS mit hoher Verfügbarkeit und prompter Zustellung: Haben wir hohe Kapazität bei noch geringer Auslastung. Gut funktionierende Sprachbox: Wir haben sicher die beste Box, die überdies nicht bloß »eine neue Nachricht«, sondern »neue Nachricht von Michael Krammer« ankündigt. Und guter Kundenservice - der ist auch noch wichtig.

MMS wird ein großes wirtschaftliches Potenzial vorhergesagt. Wieso ist Telering damit nicht schon on air?
Wir könnten einschalten, wenn wir wollten. Ich möchte jedoch die Interoperabilität der Handsets und der Netze abwarten. Momentan muss ich ja nachdenken: Ist der eh im T-Mobile-Netz und hat der eh ein Nokia 7650? Entschuldigung, das ist ja lächerlich! Da sieht man den Agassi auf der Leinwand, und wenn mans selber probiert, kann man am Foto nicht einmal erkennen, dass es überhaupt der Agassi ist. Ich habe die Befürchtung, dass die Latte schon so hoch liegt, dass man nur noch unten durchrennen kann. Diesen Fehler, der bei WAP passiert ist, müssten wir bei MMS nicht wiederholen. Nach wie vor hat sich nämlich an der Grundregel nichts verändert: Erlebtes minus Erwartetes ist gleich Zufriedenheit.

Gut, doch viele Leute kaufen das, was sie bei Meinungsbildnern als cool sehen. Kann man sichs wirklich leisten, bei Innovationen langsam zu sein?
Die Innovators, das muss ich ehrlich sagen, sind nicht unsere Zielgruppe. Wenn sich aber die Early Adopters für ein Feature zu interessieren beginnen, da muss man dann dabei sein.

Bei HomeSMS sagt die Telekom, die Zusammenschaltungsverträge mit den nicht eigenen Mobilfunknetzen seien noch nicht fertig, weil die neuen Anbieter genauso schwerfällig seien wie behaupteterweise man selbst. Wurden Sie frühzeitig informiert?
Die Sache mit HomeSMS ist die folgende: Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil SMS mit dem Festnetz nichts zu tun hat und auch die Preisvorstellungen der Telekom für uns völlig uninteressant waren. Wir glauben an Web-SMS.

Aber mit dem lässt sich nichts verdienen.
Indirekt schon, weil ein Web-SMS sehr oft durch ein SMS beantwortet wird.

Ich kenne einige Unternehmer, die behaupten, alle Netze probiert zu haben und ausgerechnet mit Ihrem zufrieden zu sein. Sehr viele Visitkarten mit 0650-Vorwahl hab ich leider noch nicht sammeln können. Ist das noch ein Markt?
Wir sind sicher ein sehr attraktiver Anbieter im klein- und mittelunternehmerischen Sektor, wo das beste Preis-Leistungs-Verhältnis kaufentscheidend ist. Hier sehe ich auch unser neuestes Produkt, den "Infomizer“, als wichtigen Schritt. Ich kann meinen Kalender und meine Teams damit perfekt organisieren, bekomme vom PC bis zum PDA eine endgerätegeeignete Darstellung und hole mir bei Bedarf auch schnell per SMS meine nächsten Termine ab. Das ist eine schöne Lösung für Firmen bis zwanzig Mitarbeiter, wenn ein VPN noch zu aufwendig wäre in der Administration.

Und die Kosten?
Wenn man den "gprs 20“-Tarif hat, sind ohnehin 20 MB für Web oder WAP frei.

Für Firmen könnte auch eine Initiative, die neulich per Presseaussendung diverser Mobilfunkfirmen annonciert wurde, von größerem Interesse sein: MIA, M-Commerce Interface Austria. Was erwartet sich Telering hiervon?
Wenn es mit m-Commerce etwas werden soll, muss die Schnittstelle dafür vereinheitlicht sein. Momentan sieht die Situation ja so aus: Einen Ringtone beim eigenen Netzbetreiber zu kaufen ist kein Problem. Finde ich aber meinen Ton irgendwo außerhalb, zum Beispiel bei Siemens, habe ich einen harten Medienbruch. Ich muss lange Bedienungsanleitungen lesen und bei 0900-Nummern anrufen, bevor ich endlich den Ringtone zugeschickt bekomme. In der Zwischenzeit hab ichs mir schon dreimal überlegt, ob ich wirklich kaufen möchte.

A1 hat doch angekündigt, die universale Schnittstelle für den österreichischen Markt werden zu wollen…
…und sich an der Paybox beteiligt. Wiederum: Alles, wo ich mich zusätzlich anmelden muss, ist eine Hürde. Wir sprechen stets von kleinen Beträgen und von Dingen, die mit dem Handy zu tun haben. Das kann auch das Anspielen eines Hits sein. Aber für große Beträge wird das Handy nie ein Medium sein. Dass man beim Billa mit dem Handy einkaufen geht, ist eine Illusion. Der hat erst in eine teure Bankomatkassen-Infrastruktur investiert.

Wie groß muss man sein, dass man als anbietendes Unternehmen an MIA partizipieren kann?
Grundsätzlich muss man nicht groß sein.

Macht das nichts, dass ausgerechnet die erste Wahl nicht im Klub ist?
Mit MIA deckt man drei bestehende und einen zukünftigen Netzbetreiber ab. Es wird noch ein bisschen dauern, bis A1 umdenkt und sich anschließen wird.

Geht es nach der Initiative, dann mangelt es in Deutschland in erster Linie am Bewusstsein der breiten Bevölkerung ob der Bedeutung von ITK für den Wirtschaftsstandort und die Zukunft der Arbeitsplätze. Die IT sei der Motor der in Deutschland dringend benötigten Modernisierung, betont daher der D21-Vorsitzende Erwin Staudt.

Zu den Forderungen für die nächste Legislaturperiode gehören unter anderem die bessere EDV-Ausstattung von Bildungseinrichtungen, die Nutzung der Krankenversicherungskarte als Datenspeicher, die Einführung der elektronischen Signatur auf dem Personalausweis und die Schaffung eines Kompetenz-Zentrums "Elektronische Demokratie“.

Außerdem soll ein Internet-Baromter für eine bessere Vergleichbarkeit der ITK-Wirtschaft von Deutschland mit anderen Staaten sorgen.

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