Die Strabag plant die Expansion nach Australien: Die Georgiou Group soll Teil des Konzerns werden. Die Parteien haben sich über die wesentlichen Eckdaten der Übernahme geeinigt. Die Unterzeichnung des finalen Kaufvertrags soll noch dieses Jahr erfolgen.
Das in Perth ansässige Unternehmen ist auf Straßen- und Infrastrukturbau spezialisiert und erwirtschaftet mit 875 Mitarbeiter:innen jährlich eine Leistung von rd. AUD 1,3 Mrd., das entspricht umgerechnet EUR 787 Mio. Der noch final zu fixierende Kaufpreis wird im niedrigen dreistelligen Euro-Millionenbereich liegen. Die Transaktion wird durch eigene liquide Mittel finanziert. Die beantragte Genehmigung durch das australische Foreign Investment Review Board („FIRB“) und die Zustimmung des Aufsichtsrats der Strabag stehen noch aus.
„Unsere Kernmärkte in Europa bewähren sich als stabile Ergebnislieferanten und das trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen. Im Sinne einer langfristig resilienten Aufstellung ist es aber unerlässlich, dass wir unser Länderportfolio auch außerhalb Europas diversifizieren und Australien erfüllt dabei alle Rahmenbedingungen, die uns wichtig sind: Gesunder Finanzhaushalt, rechtliche Stabilität, hohe Compliance-Standards“, sagt Klemens Haselsteiner, CEO der Strabag.
Die Strabag war bereits in der Vergangenheit im Rahmen einzelner Projekte in Australien aktiv, etwa beim Projekt Alkimos Wastewater Treatment und dem Salt and Seawater Intake and Outfall Projekt in Perth. Mit dieser Transaktion will man nun den Grundstein für eine dauerhafte Präsenz mit Flächengeschäft legen. Georgiou ist vornehmlich im Straßen- und Infrastrukturbau tätig. Derzeit arbeitet Georgiou etwa an einer Brücke über den Fitzroy River in Western Australia oder an der Northern Road im Bundesstaat New South Wales.
„Bei den vielen gegenseitigen Besuchen wurde eines klar: Die Georgiou Group ist nicht nur ein operativ und finanziell stabiles Unternehmen, viel mehr noch hat uns der Cultural Fit über Kontinent-Grenzen hinweg begeistert: Wir teilen die Wertschätzung für Teamarbeit, ein effektives Risikomanagement und die Balance aus operativem Geschäft und Zentralfunktionen, die Qualität der Leistungen, das bereits profitable Wachstum. Hier wachsen zwei Familienunternehmen zusammen und ich bin überzeugt, dass wir durch gegenseitiges Lernen noch stärker werden", sagt Haselsteiner. Und Gary Georgiou, CEO der Georgiou Group, ergänzt: „Als Teil der Strabag-Gruppe wird Georgiou von der Zugehörigkeit zu einem großen, hochentwickelten multinationalen Unternehmen profitieren, indem wir finanziellen Rückhalt und Zugang zu bewährtem technischem Know-how und Erfahrungen erhalten, die über unsere derzeitigen Ressourcen hinausgehen. Diese Kompetenzerweiterung bietet nicht nur für Georgiou als Unternehmen, sondern auch für unsere Mitarbeiter:innen und die australische Bauindustrie als Ganzes immense Werte und Möglichkeiten.“