Endlich ein Weihnachten wie früher: ohne Masken, ohne Testen, ohne Impfen. Eine besinnliche Krankschreibung von Rainer Sigl.
Ja, es hat mir schon gefehlt, besonders im Advent. In diesen letzten düsteren Jahren, in denen einem die grausame Gesundheitsdiktatur der verbrecherischen Pandemie-Tyrannen in dieser Regierung wiederholt den Sinn jeder christlichen Weihnachtsstimmung vermiest hat, ist es mir – und nicht nur mir! – doppelt und dreifach schlechtgegangen. Ein Weihnachten mit Maskenzwang vor jedem festlich geschmückten Möbelhaus, polizeistaatliches Impfregime bei jeder Weihnachtsfeier, Gurgelzwang vor jedem Christkindlmarkt, unmenschlich kaltes Social Distancing – nie wieder, sag ich, und ich wähle bewusst diese geschichtsträchtigen Worte: Nie wieder! Ja, der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dieser Anschlag auf unsere christlich-abendländisch-traditionelle Glühweinjahreszeit kroch – darum genießen wir in diesem Jahr gefälligst ein Weihnachten, wie es sein soll!
Ich mein, ja, okay, es hat durchaus schon ein wenig Überwindung gebraucht, mich tatsächlich stolz ohne Maske in diesen Bus neulich zu quetschen mit den 100 Leuten, von denen die Hälfte diese glasigen Augen, tropfende Nasen und/oder diesen bellenden Husten haben, der blöderweise wochenlang nicht weggeht. Es braucht ein wenig, bis man wieder so wie früher, in der guten alten Zeit vor dieser ganzen Hysterie, einfach beherzt und in vollem Auskosten unserer demokratischen Freiheit bewusst nicht jeden einzelnen Tag die Hände wäscht wie so ein fremdbestimmtes Hygienediktaturopfer, auch wenn die Halteschlaufen in der Straßenbahn vielleicht eine Spur pickig und/oder mukös gewesen sein könnten. Was mich nicht umbringt, macht mich härter – das ist halt die Natur!
Allzu menschlich
Und es ist doch nur allzu menschlich, dass man sich genau jetzt, wenn’s kalt und finster ist, besonders gern eng zusammenkuschelt und seinen Mitmenschen näher sein will! Wir sind halt soziale Lebewesen! Wir wollen uns spüren, nicht wahr! Gut, manchmal wird’s schon auch ein bissl dings, so wie neulich bei diesem Glühwein-Standl zur letzten Runde – wenn ich so drüber nachdenk, hatte ich durchaus auch gelegentlich schon Sex mit weniger Körperkontakt.
Freiheit!
Aber geht’s nicht genau darum bei Weihnachten? Diese einsame Distanz zwischen uns zu verringern? Seine Mitmenschen so richtig wahrzunehmen? Sich menschlich richtig näherzukommen, zum Beispiel wenn man sich bummfett mit ein bissi Punschspuckesprühregen »Last Christmas« ins Ohr brüllt? Im Wartezimmer beim Arzt dieses Gemeinschaftsgefühl zu erleben, sich umzusehen, tief einzuatmen, so tief es halt geht, bis dieses blöde Kratzen wieder zu arg wird, und in die offenen, von FFP2 unvermummten Gesichter unserer lieben, endlich nicht mehr unter dieser Corona-Tyrannei kauernden und von mir aus vermutlich hochansteckenden fiebrigen Mitmenschen zu schauen?
Ja, das ist endlich ein Weihnachten wie früher. Nur den Christbaumspitz, Herr Doktor, den häng ich diesmal nicht auf. Mich sticht’s neuerdings so in der Brust, wenn ich auf eine Leiter steig. Frohe Weihnachten! Und: Freiheit!