Mittwoch, Februar 05, 2025
Was uns 2025 erwartet

Wir haben unsere Leser*innen befragt: Was kommt 2025 und wie sind die Erwartungen für 2026? Der Ausblick ist nüchtern, aber nicht hoffnungslos. Die Zeichen stehen auf Durchtauchen, um dann den Aufschwung 2026 voll mitzunehmen.

Wirtschaftliche Entwicklung: Die Stimmungslage

2025 – Ein Jahr des Zögerns

- Neutrale Einschätzungen dominieren: 47 % der Befragten rechnen mit einer eher unspektakulären wirtschaftlichen Entwicklung, was auf eine gewisse Unsicherheit und abwartende Haltung schließen lässt.
- Pessimismus ist spürbar: Fast 30 % bewerten die Aussichten negativ, während 3,42 % sogar eine sehr negative Entwicklung erwarten. Dies deutet darauf hin, dass viele mit einer Fortsetzung der aktuellen Krisen oder einer Verschlechterung rechnen.
- Positiv, aber verhalten: Nur 20,51 % sehen das Jahr optimistisch – von Euphorie kann keine Rede sein. Auffällig: Niemand bewertet 2025 als »sehr positiv«.

2026 – Aufbruchstimmung?

- Optimismus wächst: Über die Hälfte der Befragten (51,69 %) erwarten eine positive wirtschaftliche Entwicklung, während die negativen Einschätzungen deutlich auf 3,39 % schrumpfen.
- Weniger Neutralität: Der Anteil der neutralen Antworten sinkt auf 40,68 %, was zeigt, dass sich mehr Menschen klar positionieren.
- Erste Lichtblicke: 1,69 % der Befragten bewerten 2026 als »sehr positiv« – ein Anzeichen dafür, dass die Hoffnung auf Stabilität und Wachstum zurückkehrt.

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Die Heftstrecke zur Studie mit weiteren Grafiken finden Sie in der Jännerausgabe des Wirtschaftsmagazins Report (Link auf E-Paper und PDF-Version).

Steigende und fallende Trends 2025

Was steigt? – Die Belastungen

- Insolvenzen und Arbeitslosigkeit: 67,52 % der Befragten erwarten einen Anstieg der Insolvenzen, während 59,83 % eine steigende Arbeitslosigkeit befürchten. Die Unsicherheit in der Wirtschaft bleibt damit ein zentrales Problem.
- Unzufriedenheit mit der Politik: 63,25 % der Leser*innen sehen eine zunehmende Unzufriedenheit mit dem politischen Führungspersonal. Dies unterstreicht die Erwartung, dass politische Entscheidungen nicht den gewünschten Stabilitätsrahmen bieten.
- Inflation und Energiepreise: Obwohl die Inflation 2025 laut anderen Umfragen sinken könnte, erwarten immer noch 25,64 % einen weiteren Anstieg. Auch die Angst vor steigenden Energiepreisen ist mit 54,7 % ein gewichtiger Faktor.
- Kriegsangst: 24,7 % der Befragten fürchten eine zunehmende Eskalation geopolitischer Konflikte, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken könnte.

Was fällt? – Erste Erleichterung

- Kreditkosten: Mit 52,63 % wird der Rückgang der Kreditkosten als positiv hervorgehoben – eine Erleichterung, insbesondere für Unternehmen, die in Wachstum investieren wollen.
- Inflation: Ein Rückgang der Inflation wird von 37,72 % der Befragten erwartet. Dies könnte auf ein vorsichtiges Vertrauen in die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen hinweisen.
- Auftragsstände und Umsätze: 30,7 % bzw. 36,84 % der Leser*innen rechnen jedoch mit sinkenden Aufträgen und Umsätzen, was zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung nicht in allen Bereichen erwartet wird.

Begriffe des Jahres 2025 und 2026 im Vergleich

2025 – Ein Jahr der Herausforderungen

- »Krisenhaft« und »chaotisch«: 61,42 % der Befragten sehen das Jahr 2025 als krisenhaft, während 28,35 % es als chaotisch einstufen. Diese Begriffe spiegeln die Unsicherheit wider, die viele spüren.
- »Chancenreich« und »hoffnungsvoll«: Trotz der Unsicherheiten gibt es Lichtblicke: 51,18 % sehen auch Chancen in der Krise, und 37,01 % sind hoffnungsvoll, dass das Jahr Möglichkeiten zur Neuausrichtung bieten könnte.
- Angst und Depression: 10,24 % empfinden die Aussichten als »angsteinflößend«, und 7,87 % beschreiben ihre Erwartungen gar als depressiv.

2026 – Ein Jahr der Hoffnung

- »Chancenreich« und »optimistisch«: Der Ton ändert sich deutlich: 62,7 % der Befragten sehen das Jahr 2026 als chancenreich und 59,52 % sind optimistisch – ein deutlicher Stimmungsumschwung im Vergleich zu 2025.
- »Hoffnungsvoll« und »stabil«: 55,56 % bewerten das Jahr als hoffnungsvoll, und 20,63 % sehen Stabilität am Horizont. Dies zeigt, dass viele mit einer Rückkehr zur Normalität rechnen.
- Weniger »chaotisch« und »krisenhaft«: Die Einschätzungen als chaotisch (11,9 %) oder krisenhaft (23,81 %) gehen deutlich zurück, was auf ein allgemeines Gefühl der Erholung hindeutet.

Fazit: Von Krisenbewältigung zu Optimismus 

2025 wird von den Befragten als ein Jahr der Herausforderungen gesehen, geprägt von Unsicherheit, steigenden Belastungen und vorsichtiger Hoffnung. Doch der Blick auf 2026 ist deutlich optimistischer: Die Mehrheit der Leser*innen rechnet mit Chancen, Stabilität und einer schrittweisen Erholung. Diese Ergebnisse zeigen, dass Unternehmer und Entscheidungsträger an ihre Fähigkeit glauben, Widrigkeiten zu überwinden – ein inspirierendes Signal für die gesamte Wirtschaft.

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Was planen Unternehmen für 2025? Die Strategien

Die Antworten der Leser*innen des Wirtschaftsmagazins Report(+) zeigen, dass Unternehmen auf verschiedene Strategien setzen, um das herausfordernde Jahr 2025 zu meistern. Die wichtigsten Trends:

Innovation und Effizienz im Fokus

- Neues schaffen (51,26 %): Über die Hälfte der Unternehmen setzen auf Innovation und Neuentwicklung. Dies deutet darauf hin, dass viele Unternehmen trotz Unsicherheiten nach vorne blicken und aktiv neue Chancen erschließen wollen.
- Rationalisieren (43,70 %): Fast ebenso viele setzen auf Kosteneffizienz durch Rationalisierungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Ressourcen optimal einzusetzen.

Wachstumsorientierte Maßnahmen

- Investieren (38,66 %): Eine beachtliche Anzahl von Unternehmen plant Investitionen – ein starkes Signal, dass trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten Zukunftspotenziale gesehen werden.
- Wachstum anstreben (36,97 %): Parallel dazu zielt ein signifikanter Anteil darauf ab, aktiv zu wachsen. Dies zeigt, dass Unternehmen ihre Resilienz unter Beweis stellen wollen.

Fokussierung und Marktstrategien

- Konzentration auf Kernmärkte (26,05 %): Ein Viertel der Unternehmen möchte sich stärker auf ihre etablierten Märkte konzentrieren. Das ist eine klassische Strategie, um Risiken zu minimieren.
- Internationalisieren (25,21 %): Trotz globaler Unsicherheiten gibt es einen bemerkenswerten Anteil an Unternehmen, die sich auf internationale Expansion konzentrieren – ein Zeichen von Vertrauen in globale Märkte.

Personalplanung

- Neue Mitarbeiter finden (37,82 %): Der Arbeitsmarkt bleibt ein Thema: Viele Unternehmen wollen trotz der schwierigen Bedingungen neue Talente an Bord holen.
- Kaum Personalabbau (0,84 %): Positiv hervorzuheben ist, dass der Personalabbau kaum eine Rolle spielt – ein Zeichen dafür, dass Unternehmen ihre Belegschaft halten möchten.

Finanzielle Strategien

- Kapitalbasis stärken (19,33 %): Knapp ein Fünftel der Unternehmen plant, ihre finanzielle Basis zu stabilisieren – ein entscheidender Faktor in unsicheren Zeiten.
- Sparen (9,24 %): Überraschend gering fällt der Anteil der Unternehmen aus, die vor allem auf Sparmaßnahmen setzen. Offenbar setzen viele eher auf aktive statt reaktive Maßnahmen.

Schrumpfen? Ein Randthema

- Schrumpfen (0,84 %): Nur eine minimale Anzahl der Unternehmen plant, sich zu verkleinern. Dies zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen auf Stabilität oder Wachstum ausgerichtet ist.

Fazit: Optimismus trifft Vorsicht

Die Unternehmenspläne für 2025 zeichnen ein Bild von Vorsicht gepaart mit Zuversicht. Während viele auf Effizienz, Innovation und Wachstum setzen, bleibt Personalabbau oder Schrumpfung kaum ein Thema. Unternehmen wollen ihre Stärke bewahren und sich aktiv den Herausforderungen stellen.

Die Heftstrecke zur Studie mit weiteren Grafiken finden Sie in der Jännerausgabe des Wirtschaftsmagazins Report (Link auf E-Paper und PDF-Version).

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