Gericom zieht in den Krieg. Nach den Gerüchten, die durch das Online-Magazin „Der Aktionär“ verbreitet wurden - der Notebookhersteller wäre zahlungsunfähig und neige zu Bilanzmanipulationen - setzte Gericom-Vorstandsvorsitzender Hermann Oberlehner eine Prämie von 100.000 Euro für Hinweise auf den Märchenerzähler. Und präsentierte gleich Gericoms jüngstes Produkt, um in die Schlacht um die Vorherrschaft am Notebookmarkt zu ziehen.
Das Notebook mit dem nach Star Wars klingenden Namen „X-5“ ist für Arbeiten in extremen Umgebungen gedacht, wie etwa Baustellen. Während der US-amerikanische Hersteller Melard Technologies mit seiner „SideArm“-Serie bereits gepanzerte Handhelds anbietet, wollen die Linzer Krieger nun mit einem stoß- und vibrationssicheren, wie spritzwasserfesten Notebook den Umsatz weiter ankurbeln. Der X-5 ist mit einem Pentium-4-Prozessor ausgestattet und unterstützt wahlweise Wireless LAN, Bluetooth und GPRS. Angeboten wird das Outdoorgerät mit Magnesiumgehäuse in Versionen um 1.160 bis 2.215 Euro.
Wie viele von den mehr als 400.000 Notebooks, die insgesamt Gericom heuer verkaufen will, dabei X-Fighter sein sollen, steht für Oberlehner noch nicht fest, die wirtschaftliche Situation im Hauptmarkt Deutschland sei "nicht rosig“. Zudem kommt der durch das Gerücht verursachte Schaden - der Aktienkurs sank unmittelbar danach um einige Euro. "Auch wenn’s nicht stimmt, bleibt immer etwas hängen", so Oberlehner. Mit dem Kurs geht es inzwischen wieder aufwärts.
Eigentlich sind ja Teenager als Kommunikationsgenies im High-Tech-Bereich bekannt, bislang hatte man aber deren Mütter stark unterschätzt. Zumindest in den USA, denn nach einer Studie des Online-Marktforschungsunternehmens Digital Marketing Services verbringen dort Mütter mehr Zeit im Internet als ihre Kinder.
Während die Mums durchschnittlich knapp siebzehn Stunden die Woche Surfen und Onlineshoppen, können die Teenager nur zwölfeinhalb Stunden Webaktivität vorweisen. Darüber hinaus geben laut Studie 70 Prozent der Mütter an, sich im Internet besser auszukennen als der Rest der Familie. 58 Prozent kommunizieren täglich über E-Mail oder Instant Messaging, nahezu jede Mutter informiert sich im Web auf News-, Produkt- und Gesundheits-Seiten.
Auch bei unseren eidgenössischen Nachbarn mehren sich diskussionswürdige Tendenzen beim Datenschutz. Sämtliche Internetprovider sollen nach einem Gesetzesbeschluss verpflichtet werden, E-Mails ihrer Kunden sechs Monate lang zu registrieren. Das "Bundesgesetz zur überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs“, das seit Anfang dieses Jahres in Kraft ist, gebietet den Providern die Speicherung von Daten wie Absender, Empfänger, Sendezeit und Datum. Für die technische Adaptierung der Forderung haben die Provider bis März nächsten Jahres Zeit, diese zweifeln aber schon jetzt an der finanziellen Umsetzbarkeit.
Besonders kleinere Unternehmen werden von den versprochenen 750 Franken (etwa 500 Euro), die das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) pro Nachforschung zahlen will, kaum profitieren können - bei geschätzten Implementierungskosten von bis zu 100.000 Franken (fast 70.000 Euro). Datenschutzrechtler weisen auf die übertrieben vollständige Speicherung der E-Mail-Daten aller Bürger - verdächtiger und nicht verdächtiger.
Dass überdies kriminelle Elemente Konten auf Webservern benützen können, die im Ausland stehen, wie es bei gmx der Fall ist, ist auch in der Schweiz kein Geheimnis. Und verursacht bei den Providern, die nun fürchten die drohenden Kosten an den Kunden weitergeben zu müssen, nur Kopfschütteln.
Talking `bout Storage: Das heisst, jenes Abstraktionsniveau aufbringen, das es ermöglicht, etwas scheinbar stupide Kühlschrank-ähnliches mit dem gewaltigen Know-how eines Weltkonzerns gleichzusetzen. Das heisst, eine mit Festplatten vollgepackte
Box im Verbund mit Servern und Browsern als vollautomatisiertes
Business zu begreifen. Es sind
living boxes, lebendig darin, jahrzehntelang ausgetüftelte Software-Routinen derart clever auszuführen, dass sie nunmehr in der Dimension
Petabytes and more agieren können.
Und das müssen sie auch: Denn die Industry-Analysts prophezeien noch heuer den Beginn der nächsten Welle an Medien-Metamorphose - Filme, Musik, Rechnungen, Transaktions-Daten, Röntgenbilder und Broadcast-Content - Medien, die unveränderlich sind und sein sollen - verwandeln sich von Bändern, Mikrofilmen, Jukeboxen und Papier zu online data.
Unterschiedlich ist nun, wie die beiden Weltmarktführer in Sachen High-End-Storage auf dieses neue Szenario reagieren. Während EMC lieber die eigene Software-Kapazität vermarktet, unterstreicht Hitachi Data Systems eher die Notwendigkeit, Storage-Lösungen sowohl durch exzellente Software als auch durch ausgereifte Hardware aufzubauen. Der Infight der beiden ist fast ein bisschen wie das Match zwischen Microsoft und Sun: Die einen werfen eine neue Software-Release auf den Markt und verfplichten zwei Dutzend Zulieferanten. Die anderen - in diesem Falle HDS - sagen, proprieträres Zeug, das keine Zukunft hat. Gemeinsam ist den beiden jedenfalls der Schlachtruf: "Reducing complexity!"
Den Beginn der launches machte Anfang Mai EMC-Boss Joe Tucci in Brüssel, lud bezeichnenderweise in ein Filmstudio und proklamierte: "Sieben Jahre Forschung haben sich in der Vision des Content-Addressed Storage manifestiert. Damit sind wir sind bereit, einen neuen Markt zu generieren."
Ein Markt, der die digitale Verfügbarkeit von fixed content zum Inhalt und die Management-Plattform Centera als Währung haben soll. "4000 Forscher - with all ideas of the universe - haben ein neues Paradigma definiert", sagt Tucci, den eine Aura begleitet, dass es ein wenig an Humphrey Bogart erinnert. "The real secret source is software", erzählt er der bemerkenswert müden Journalistentruppe, "die Ansage von NetApps etwa - cheap storage - bleibt dagegen an der Hardware kleben."
Das neue Paradigma lautet Content Addressed Storage und ist im Wesentlichen Virtualisierung: Zwischen der physikalsichen Repräsentanz der Daten wird eine Art Meta-Layer eingeschoben, sodass Anwendungen nicht länger den Datenpfad direkt ansteuern müssen, sondern bloß dessen virtuelles Objekt, welches sodann selbsttätig einen einmaligen Fingerprint in der Speicher-Umgebung aufruft.
Im Gegensatz zu changing data also, deren Wesen hochaktiv, update-intensiv und durch einen sehr kurzen Lebenszyklus definiert ist, bedürfen fixed data Speicher-Anforderungen, die auf geringe Aktivität und sehr lange Lebenszyklen ausgelegt sind, dafür aber ungleich zahlreicher sind - rich media eben.