Berufsanfänger*innen verdienen derzeit mehr denn je. Je nach Ausbildungsgrad gibt es jedoch große Unterschiede – und das Lohnwachstum kühlt sich ab, wie die aktuelle Gehaltsstudie des ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum) belegt.
Seit 40 Jahren erhebt das Institut im Zweijahresrhythmus die Einstiegsgehälter in Österreich, doch so einen großen Gehaltssprung wie 2024 gab es noch nie. Die höchste Steigerung (plus 20 %) gab es für Absolvent*innen von Handelsakademien, deren Einstiegsgehalt aktuell zwischen 2.904 und 3.145 Euro liegt. Dahinter folgen Jobeinsteiger*innen, die eine Universität mit Wirtschaftsschwerpunkt absolviert haben (18 %) oder von einer Berufsschule kommen (17 %). Generell bewegt sich die Spanne der Einstiegsgehälter zwischen 2.592 (Berufsschule) und 4.200 (Rechtswissenschaften LL.M.) Euro brutto. Wer eine Fachhochschule oder Universität mit einem Bachelor abgeschlossen hat, kann mit einem Bruttomonatsgehalt von 3.328 Euro (14mal jährlich) rechnen. Ein Masterabschluss hebt das Gehalt nochmals um mindestens 223 Euro.
Besonders gefragt sind weiterhin Absolvent*innen mit einer technischen Ausbildung, allerdings nehmen viele Unternehmen inzwischen eine »abwartende Haltung« ein und bremsen bei Neueinstellungen, meint ÖPWZ-Geschäftsführer Armand Kaáli-Nagy: »In den letzten Jahren gab es einen Bewerbermarkt, das hat sich aber abgekühlt.« Das Gehalt sei für junge Leute auch nicht mehr der einzige entscheidende Faktor. Unternehmen müssten heute ein Bündel an Leistungen und Angeboten offerieren – vom Mittagessen über Öffi-Tickets bis zu Krankenzusatzversicherungen. Flexible Arbeitszeitmodelle werden inzwischen vorausgesetzt, so Kaáli-Nagy: »Homeoffice ja, maximal 40 Prozent der Arbeitszeit an zwei Tagen pro Woche, ist der aktuelle Standard.«