Samstag, Mai 18, 2024

''Früher zählte allein der in Aussicht gestellte Ertrag, nun wollen viele Kunden lieber auf der sicheren Seite der Straße sein'', meint Helmut Praniess, Vorstandsvorsitzender der Privat Bank AG. In komplizierten Modellen versuchen Analysten die Bewegungen auf den Finanzmärkten vorherzusehen. Das irrationale Verhalten der Anleger macht ihnen dabei nicht selten einen Strich durch die Rechnung. Die Privat Bank AG schlägt nun einen neuen Weg in der Vermögensverwaltung ein und berücksichtigt auch psychologische Aspekte.

Infolge der Krise zogen, global gesehen, rund 25 Prozent der Kunden ihr Vermögen teilweise oder zur Gänze von Vermögensverwaltungsgesellschaften ab. Das Vertrauen der Anleger hat nicht zuletzt aufgrund der hohen Verluste nachhaltig gelitten. Die Privat Bank AG, Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, verlor zwar »keinen einzigen Kunden«, wie Vorstandsvorsitzender Helmut Praniess stolz betont, trotzdem wurde mit dem neu entwickelten Produkt »Dynamik Mandat« die Vermögensverwaltung nachjustiert.

Zählte früher allein der in Aussicht gestellte Ertrag, »wollen nun viele Kunden lieber auf der sicheren Seite der Straße sein«, meint Praniess. Risikominimierung lautet das Gebot der Stunde. Trotzdem erwarten die Anleger von ihrer Bank, dass sie mittels Umschichtungen im Portfolio an Aufwärts­trends partizipieren können.

Beim »Dynamik Mandat«, das die Privat Bank AG gemeinsam mit Kepler KAG entwickelt hat, fließen neben den üblichen ökonomischen Aspekten auch Erkenntnisse aus der Psychologie und Soziologie ein. »Financial Behaviour« heißt der Forschungsansatz, der Anomalien des Marktes aufzeigt und in Anlagestrategien umsetzt. »Stimmungen treiben Märkte«, sagt Teodoro Cocca. »Durch eine Reihe von Indikatoren werden diese Stimmungen objektiviert und quantifizierbar.« Cocca lehrt Asset Management an der Universität Linz sowie Private Banking an der Universität Zürich und fungiert künftig als Mitglied des Investmentkomitees der Privat Bank AG. »Dynamik Mandat« wird ab einem Veranlagungsvolumen von 500.000 Euro in drei Risikoabstufungen angeboten. Die Fondsmanager aktualisieren laufend das Portfolio innerhalb der individuellen Bandbreiten. Bei »Gefahr in Verzug« ist auch ein rascher Rückzug aus dem Aktienmarkt, bis zu 100 Prozent in Cash, möglich.

Studienpräsentation. Alfred Harl, Brigitte Jank und Sophie Karmasin.Die Krise hat auch bei den Führungsstrategien der Unternehmer Spuren hinterlassen. Galten bislang betriebswirtschaftliche Parameter als Kriterium für den Erfolg, sind nunmehr permanente Selbstreflexion, Lernbereitschaft und Interesse an Veränderungen gefragt. Zu diesem Ergebnis kommt die »Leadership 2020« der Karmasin Motivforschung im Auftrag des Fachverbandes Unternehmensberatung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer. Blinde Euphorie und fast naiver Optimismus sind einer neuen Wachsamkeit gewichen.

»Materielles Wachstum ist nicht alles«, sagt UBIT-Obmann Alfred Harl. Verantwortungsvolles und flexibles Wirtschaften sei jetzt notwendig. Unternehmer von morgen müssten partnerschaftlichen Umgang im Betrieb, aber auch in Allianzen mit anderen Unternehmen pflegen. Die Zusammenarbeit über Kulturen, Alters- und Geschlechtergrenzen hinweg sollte selbstverständlich werden, meint Harl. Für die IT-Branche wünscht sich Harl einen Anstieg des Frauenanteils auf 50 Prozent, derzeit liegt er bei nur zehn Prozent. Die Wirtschaftskammer Wien unterstützt mit einem Bündel an Maßnahmen Unternehmen bei der Neu­positionierung.

card-complete-Chef Heimo Hackel: ''Einfach und sicher muss es sein.''Im Auftrag der card complete Service Bank AG, mit den Marken Visa und MasterCard Österreichs größter Kreditkartenanbieter, untersuchte das Zukunftsinstitut Österreich aktuelle Trends für das bargeldlose Zahlen. »Früher wurde Konsum mit Emotion verknüpft. Jetzt ist Nachhaltigkeit das vorrangige Thema, die Menschen denken mehr über ihr Konsumverhalten nach«, sagt Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstitutes. Die Bereiche Individualisierung, Digitalisierung, Mobilität und Umweltbewusstsein werden künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen.

card complete will die Produktpalette anhand dieser Erkenntnisse weiterentwickeln. So sollen schon im kommenden Jahr Studentencommunitys im Rahmen eines Designwettbewerbs über das Aussehen der neuen Karten entscheiden. Auch die steigende Zahl an Internetkäufen stellt das Unternehmen vor neue Herausforderungen: »Menschen neigen zu einfachen Lösungen. Die Vergangenheit zeigt, dass sich komplizierte Technologien nicht durchsetzen«, so Gatterer. Dennoch bleibt der Sicherheitsaspekt unumgänglich. »Das ist unser oberstes Prinzip: Unsere Produkte müssen überall auf der Welt unkompliziert, schnell und sicher funktionieren. Daran werden auch die Zahlungslösungen der Zukunft gemessen werden«, sagt Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender von card complete.

Dem Thema Umwelt trägt das Unternehmen schon länger Rechnung: Das Kundenmagazin wird seit geraumer Zeit auf ökologischem Papier gedruckt.

Fazit: Der Begriff »Luxus« wird nicht aussterben, lediglich die Bedeutung ändert sich. Zeit oder Glück sind der Luxus der Zukunft und nicht mehr materielle Güter.

Thierry antinori. Dritter Vorstandsposten trotz Sanierungskurses.Postenkarussell im Lufthansa-Konzern: Mit Jahresende zieht sich Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber in den AUA-Aufsichtsrat zurück. Die dadurch ausgelöste Chefsessel-Rotation trifft nun auch die AUA. Anfang Dezember wurde überraschend Thierry Antinori, bisher bei der Lufthansa Bereichsvorstand für das Passage-Geschäft und Vertrieb, als neuer AUA-Chef bestellt.

Von Ex-ÖBB-Boss Martin Huber abwärts sprang das komplette Management auf den fahrenden Zug der Ostfantasie auf. Bei der Unterzeichnung des MAV-Kaufvertrags betrieben Huber und sein Finanzer Erich Söllinger freilich ''Kindesweglegung''. Huber und Söllinger nahmen sich just dann Urlaub.Als ob der neue Bahnboss Christian Kern nicht schon genug zu tun hätte: Jetzt wird auch noch der Kauf der ungarischen MAV Cargo zum Wirtschaftskrimi. Über Hintergründe und Zukunft des Deals, graue Eminenzen und die unklare Abgrenzung zwischen »den Guten« und »den Bösen«.

Von Heinz van Saanen

100 Jahre nach seiner Gründung wurde der Kindergarten Kematen dank Trockenbau in nur sechs Monaten generalsaniert.Wärme-, Feuchtigkeits-, Schall- und Brandschutz sind ausschlaggebende Faktoren für die Gebäudenutzung. Damit stellt sich bei vielen Bauprojekten die Frage: Leichtbau oder Massivbau.

Von Karin Legat.

Mit den Vorschüssen der Factor-Gesellschaft kann der Unternehmer frühzeitig eigene Außenstände begleichen und damit Skonti seiner Lieferanten nützen.Das Factoring-Geschäft in Österreich kommt wieder in Schwung. Nach einem Jahr der Konsolidierung wird für heuer wieder mit hohen Zuwachsraten gerechnet. Der Verkauf offener Forderungen an eine Bank ist nun auch für kleinere Unternehmen eine Option.

Von Angela Heissenberger.

Der Integrations- und Diversitätsmonitor soll das Potenzial von Migranten sichtbar machen und diesen bessere Aufstiegschancen eröffnen.Die Bundeshauptstadt, seit jeher Anziehungspunkt für Zuwanderer aller Ethnien und Nationalitäten, hat ein Messinstrument für die demografische Veränderung in der Wiener Bevölkerung entwickelt. Der Integrations- und Diversitätsmonitor soll das Potenzial von Migranten sichtbar machen und diesen bessere aufsteigschancen eröffnen.

unbürokratische Überbrückungskredite verspricht Brigitte Jank, Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer.Unter den heimischen Klein- und Mittelbetrieben herrscht Aufbruchsstimmung. War man die letzten beiden Jahre vorwiegend mit Krisenmanagement beschäftigt, denken viele Unternehmen nun erstmals wieder an Investitionen und neue Projekte. Die finanziellen Mittel dafür sind jedoch meist knapp – umso gefragter sind Förderungen und die Unterstützung der Banken.

Von Angela Heissenberger

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...

Log in or Sign up