Die papierverarbeitende Industrie klagt über Nachwuchsprobleme.
Nach einer leichten Erholung 2011 (Umsatzplus von 10,4 %) befindet sich die Branche auf Vorkrisenniveau, die Wachstumsprognosen bleiben für 2012 mit einem Plus von nur einem Prozent sehr niedrig. »Unsere Produkte sind Begleiter des täglichen Lebens, die Entwicklung läuft deshalb synchron mit jener der österreichischen Wirtschaft«, sagt Georg Dieter Fischer, Präsident des Fachverbandes Papier- und Pappeverarbeitende Industrie (PPV). Trotz der gedämpften Erwartungen macht sich die Branche Gedanken über den »Arbeitsmarkt der Zukunft«. »Wir müssen uns überlegen, wo wir künftig qualifizierte Arbeitskräfte herbekommen«, erklärt PPV-Geschäftsführer Martin Widermann. Neben einem Symposium im November ist deshalb auch eine Promotiontour durch ganz Österreich geplant, um beispielsweise den Beruf des Verpackungstechnikers bekannter zu machen. Derzeit werden 150 Lehrlinge ausgebildet, in den Unternehmen stehen aber noch 23 weitere Lehrberufe zur Wahl. Auch die Einrichtung eines »Packing«-Lehrgangs an einer Fachhochschule wird überlegt. Die Branche – oft mit der papiererzeugenden Industrie verwechselt – sei »innovativ und kreativ, sogar sexy«, so Fischer. Unter den zahlreichen Klein- und Mittelbetrieben gebe es einige »Hidden Champions«, die sich auf dem Weltmarkt behaupten können. Mehr als zwei Drittel der Produkte gehen in den Export.