Mittwoch, Dezember 04, 2024
Wir glauben, dass wir dringend gebraucht werden." Der Vorsitzende der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VöZ) Martin Kriegner hegt keine Zweifel, dass die heimische Zementindustrie nach In-Kraft-Treten der Deponieverordnung zu Beginn des Jahres 2004 eine wichtige Akteurin für die Verwertung von Abfall werden wird. Mit diesem Datum wird die Deponierung thermisch verwertbarer Abfälle hierzulande verboten.

Kriegner rechnet damit, dass diese Regelung rund zwei Millionen Tonnen Abfälle auf den Markt bringen wird. Ein Häppchen davon, etwa 300.000 Tonnen, möchte die Zementindustrie für die energieaufwändige Produktion des grauen Guts für sich beanspruchen. "Unser Ziel ist es, durch Abfall 70 Prozent der herkömmlichen Brennstoffe zu ersetzen", kommentiert Kriegner die gewünschte Größenordnung. Dies würde mehr als eine Verdoppelung der gegenwärtigen Nutzung von Alternativbrennstoffen, die mit 27 Prozent beziffert wird, bedeuten.

Besonders interessant findet der VöZ-Chef Abfälle aus der Industrie, dem Gewerbe sowie Hausmüll. "Jeweils vorbehandelt", wie Kriegner betont, denn ohne Aufbereitung seien die Stoffe für die Zementproduktion größtenteils ungeeignet. Nach Berücksichtigung sämtlicher Investitionen, die an den Drehöfen notwendig sind, beziffert Kriegner die dadurch zu lukrierenden Einsparungen mit einem "überschlagsmäßig knapp dreistelligen Millionenbetrag".

Zur Untermauerung des Begehrens auf Müll hat die VöZ eine Studie in Auftrag gegeben, aus der Bewertungskriterien für die Eignung einer thermischen Verwertung diverser Stoffe in Zementwerken abgeleitet werden können.

Ziel des vom TU-Professor Paul Brunner erstellten Papiers ist die Erstellung so genannter Positivlisten, die auch Auskunft darüber geben, in welcher Einsatzmenge diverse Abfälle verbrannt werden können, ohne dass lufthygienische Grenzwerte überschritten werden. Als Vergleichswerte wurden die Daten der Müllverbrennungsanlage Spittelau herangezogen.

Meistgelesene BLOGS

Mario Buchinger
07. August 2024
Der Ruf nach Resilienz in den Lieferketten wird lauter. Nach den Erfahrungen einer weltweiten Pandemie und den immer deutlicheren Auswirkungen der Klimakrise scheint das sinnvoll. Doch was macht eine ...
Nicole Mayer
19. August 2024
Am qualityaustria Excellence Day im Juni wurde nicht nur das AMS Kärnten mit dem Staatspreis Unternehmensqualität 2024 ausgezeichnet, sondern auch drei weitere exzellente Unternehmen zum Staatspreis n...
Marlene Buchinger
09. August 2024
CSRD, ESRS, CBAM – Nachhaltigkeitsbegriffe schnell erklärt. Nachhaltigkeit wird immer mehr Teil der Führungsarbeit. Daher lohnt ein Blick auf die wichtigsten Begriffe. Wie in jeder Fachdisziplin gibt ...
Firmen | News
24. September 2024
Konkrete Lösungen und relevante Technologien für eine klimaneutrale Industrie stehen im Mittelpunkt der dritten internationalen Konferenz am 24./25. Oktober in Wien Am 24. und 25. Oktober 2024 veranst...
Firmen | News
20. September 2024
Gemeinsam die Welle der Vorschriften meistern: Navigieren im Cybersecurity-Meer Donnerstag, 10. Oktober 2024, 09:00 Uhr bis 17:15 Uhr Austria Trend Hotel Savoyen WienRennweg 16, 1030 Wien Neue Regulie...
Marlene Buchinger
07. August 2024
Schulungsangebote und ESG-Tools schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch anstelle das Rad neu zu erfinden, sollten bestehende Strukturen neu gedacht werden. Die Anforderungen an Unternehmen punkto Verbe...
Marlene Buchinger
07. August 2024
Was bedeutet Nachhaltigkeit und warum ist das Thema so wichtig? Der Begriff Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Veränderungen werfen bei vielen Führungskräften noch Fragen auf. Aus diesem Grund e...
Marlene Buchinger
11. September 2024
Prozessverständnis und Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist wie das Thema Qualität – jede*r trägt dazu bei und die Betrachtung endet nicht am Werkstor oder der Bürotür. Daher sind Pr...

Log in or Sign up