Sonntag, Dezember 22, 2024

2013 war von Verwerfungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten geprägt. Die Energieversorgungsunternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner setzt auf eine Konsolidierung in den Unternehmenssparten und neue Tarifmodelle mit intelligenten Stromzählern. Er fordert einheitliche Rahmenbedingungen für die Branche auf europäischer Ebene Die Energie AG ist in den vergangenen Jahren eine PVOffensive eingegangen. Was ist dazu 2014 geplant? Wird es mehr Projekte mit ürgerbeteiligung geben?

Leo Windtner: Wir haben Projekte mit mehr als 1.100 kWp umgesetzt, an denen sich unsere Kunden beteiligen konnten. Die Resonanz dieser Beteiligung war erfreulicherweise sehr hoch und bekräftigt uns, auch bei künftigen Projekten solche Beteiligungsmodelle anzubieten. Aktuell sind diese Projekte abgeschlossen, ergeben sich neue Möglichkeiten, werden wir uns das im Detail anschauen. In Vorbereitung befinden sich derzeit Kooperationsmodelle und Gemeinschaftsprojekte mit Unternehmen.

(+) Plus: Welche Herausforderungen sehen Sie speziell für den Gasbereich? Welche Preisentwicklungen sind hier in den kommenden Jahren zu erwarten?

Windtner: Fakt ist, dass die Schere zwischen Strompreis und Gaspreis so weit auseinanderklafft, dass sich die Gasverstromung derzeit nicht mehr rechnet. Zwei Megawattstunden Erdgas, die für die Produktion von einer Megawattstunde Strom notwendig sind, sind im Einkauf teurer, als man mit dem Stromverkauf erlösen kann. Solange sich diese Schere nicht wieder schließt, bleibt die Situation extrem angespannt. Im Bereich des Stroms ist in den nächsten Monaten aber kein signifikanter Preisanstieg zu erwarten, weshalb wir auf Bewegung am Gasmarkt hoffen müssen. Ob diese kommt, ist aber fraglich. Diese Situation führt jetzt zu außerplanmäßigen Abschreibungen von Kraftwerksanlagen und zur grotesken Situation, dass der Betrieb eines alten, wenig effizienten Braunkohlekraftwerkes heute wirtschaftlicher ist als die Stromerzeugung in einem modernen, hocheffizienten Gaskraftwerk.

(+) Plus: Wie hat sich die Wirtschaftlichkeit des Betriebs eines Gas-und-Dampf-Kraftwerks wie in Timelkam über die vergangenen Jahren geändert?

Windtner: Wie erwähnt klafft eine riesige Lücke zwischen Strom- und Gaspreis. Solange diese Schere sich nicht wieder schließt, werden die Gaskraftwerke europaweit ein Wirtschaftlichkeitsproblem haben. Von dieser Situation ist auch unser Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Timelkam betroffen. Hier waren zum Beispiel 6.500 Betriebsstunden im Jahr geplant und derzeit ist praktisch kein Betrieb. Ein Teil der Leistung wird in diesem Winter als Leistungsreserve für den süddeutschen Raum reserviert – das Bereitstellungsentgelt hilft hier, die Wirtschaftlichkeit zumindest in diesem Winter etwas zu verbessern.

(+) Plus: Welche Veränderungen der Rahmenbedingungen wünschen Sie sich für die Energiewirtschaft in Österreich? Was sollte sich ändern?

Windtner: Die Frage der Energiezukunft kann meiner Meinung nach nur auf europäischer Ebene gelöst werden. Wenn hier nicht rasch entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, die auch wichtige Ausgleichskraftwerke wie Gas- und Dampfkraftwerke oder Pumpspeicherkraftwerke wieder wirtschaftlich machen, ist die Versorgungssicherheit in Gefahr und es droht nach der Finanzkrise eine Energiekrise. In Österreich muss man sich ernsthaft die Frage stellen, wie viel vom liberalisierten Markt übriggeblieben ist. Derzeit gibt es eine geradezu radikale Re-Regulierung, die unterm Strich für die Energieversorgungsunternehmen enorme Kosten verursacht.

Zehn Jahre nach seiner Gründung 2004 kann Österreichs größtes Wald-Biomasse-Kraftwerk in Wien-Simmering eine positive Bilanz ziehen. Die Leistung wurde in den letzten Jahren laufend gesteigert, 2013 wurden 229.500 MWh Wärme und 131.500 MWh Strom erzeugt und 28.500 Haushalte mit Strom sowie 37.500 Haushalte mit Wärme versorgt. Die Umsatzerlöse haben sich auf einem hohen Niveau eingependelt und lagen im Jahr 2013 bei 18,6 Mio. Euro. Trotz schwierig werdender Rahmenbedingungen wie der Einführung eines Systemdienstleistungs- und Netzverlustentgelts in der Höhe von 350.000 Euro pro Jahr sowie dem niedrigsten Ökostrom-Tarif bei Biomasse (10,2 Cent kWh) konnte im Durchschnitt ein positives EGT erreicht werden, das EGT für 2013 betrug rund 300.000 Euro. 

In China gibt es billige Arbeitskräfte, in den USA billige Energie. Weil auch die Gewerkschaften demütiger geworden sind, denken viele Unternehmen darüber nach, ihre Produktionsstätten zurückzuholen.

Von den spektakulärsten und weitreichendsten Software-Fehlern des Jahres sind mehr und mehr auch Energiedienstleister und Industriefertiger betroffen. Dies spiegelt die Umfrage der SQS Software Quality Systems AG für 2013 wider. Der weltweit größte Spezialist für Software-Qualität befragt jeweils zum Jahresende seine Berater nach den Top 10 Pannen der vergangenen zwölf Monate.

Eine erste Bilanz der Klima-Verpflichtungsperiode Kyoto I zeigt: die Ziele des Klimaschutzabkommens wurden verfehlt. Obwohl die Treibhausgas-Emissionen in Österreich insgesamt rückläufig sind, wurde die Obergrenze von 68,8 Mio. Tonnen um knapp 11 Mio. Tonnen überschritten.

Eine deutsche Ernst & Young-Studie sieht im Smart-Meter-Rollout eine massive Mehrbelastung der Kunden – und empfiehlt treuherzig die Vermarktung der anfallenden Kundendaten.

Eine erste Bilanz der Klima-Verpflichtungsperiode Kyoto I zeigt: die Ziele des Kioto-Klimaschutzabkommens wurden verfehlt. Obwohl die Treibhausgas-Emissionen insgesamt rückläufig sind, wurde der Zielwert von max. 68,8 Mio. Tonnen um knapp 11 Mio. Tonnen überschritten. Das Dilemma hat Österreich durch Zukauf von Emissionszertifikaten gelöst, um die Reduktionsverpflichtungen einhalten zu können. „Das Geld hätte man sicherlich besser verwenden können“, so die Kritik seitens Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt. „Jede Tonne Treibhausgas ist zuviel. Denn jede Tonne hat seinen Preis und muss also auch in Euro umgerechnet werden.“

Die EU-Richtlinie für Energieeffizienz sieht ab 2014 für die großen und mittleren Industrie- und Gewerbebetriebe die Einführung eines professionellen Energiemanagementsystems nach ISO 50001 bzw. die Durchführung von Energieaudits mindestens alle vier Jahre vor.

Es kommt Bewegung in den heimischen Gasmarkt. Die Propan Rheingas-Tochter Vitalis adressiert kleinere und mittlere Betriebe. Geschäftsführer Ulf Stadler ist trotz der bis dato geringen Wechselraten optimistisch.

Wasser hat über einen Zeitraum von meist 20 bis 30 Jahren eine zentrale Funktion als Wärmeträger von Heizungsanlagen.

Ein neuer Wärmespeicher in Wien Simmering ermöglicht, dass Wärme dann verbraucht werden kann, wenn sie benötigt wird.

In der ersten Ausgabe einer Pro & Contra-Reihe zu Themen der heimischen Energiewirtschaft hat der Energie Report um Stellungnahmen bei E-Control und Wiener Netze zu den jüngsten Tarifänderungen für Stromnetzbetreiber gebeten.

Nach über 30 Betriebsjahren des Kraftwerks Traun-Pucking wurden Detailkontrollen und Instandhal­tungsmaßnahmen an den Dämmen erforderlich. Die Ar­beiten wurden nun abgeschlossen und der Stau­bspiegel schrittweise wieder bis zum Vollstau angehoben.

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