Bei der Herstellung von Zement ist die Reduktion weitgehend ausgereizt. eine CO2-neutrale Produktion wäre nur durch Breakthrough-Technologien möglich.
Das Lafarge Zementwerk Mannersdorf verzeichnet einen jährlichen Ausstoß von 700.000 Tonnen CO2. Wie diese Emissionen künftig als Ressource genützt werden können, wird im Rahmen der Initiative »Carbon2Product Austria« (C2PAT) ausgelotet. Als kompetente Partner holte sich LafargeHolcim die OMV, Borealis und Verbund an Bord.
Im Rahmen des Projekts sollen eine Wasserelektrolyse-Anlage sowie ein Synthesepfad für Methanol im industriellen Maßstab errichtet und dadurch die Voraussetzungen für eine sektorübergreifende Wertschöpfungskette geschaffen werden.
Österreichs größter Stromversorger Verbund stellt Strom aus erneuerbaren Energien und grünen Wasserstoff zur Verfügung, der durch die Elek-trolyse von Wasser erzeugt wird. Das abgeschiedene CO2 wird in der OMV-Raffinerie zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff genutzt, die Polymerisierungsanlage von Borealis erzeugt daraus hochwertigen, recyclingfähigen Kunststoff. Der CO2-Kreislauf ist somit nahezu geschlossen und theoretisch unendlich.
»Grüner Wasserstoff bietet ein enormes Potenzial für die Dekarbonisierung von CO2-intensiven industriellen Prozessen. Um unsere nationalen und globalen Klimaziele erreichen zu können, müssen wir gemeinsam sektorübergreifend arbeiten und unsere Anstrengungen Richtung Klimaneutralität bündeln«, sagt Michael Strugl, stellvertretender CEO von Verbund. Die nächsten Schritte hängen von den finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene ab. Nach der Evaluierung sieht Phase 2 die Entwicklung eines Clusters von industriellen Pilotanlagen in Ostösterreich vor, der bereits 2023 in Betrieb gehen könnte. In Phase 3 soll die vollständige Erweiterung auf 700.000 Tonnen CO2 erfolgen, womit auch die Skalierbarkeit der Technologie demonstriert wird.