Die schwedische Möbelkette Ikea verabschiedet sich von der linearen Wegwerfwirtschaft und baut ihre Fundgruben zu „Circular Hubs“ um. Um Produkte länger im Kreislauf zu halten und ihre Lebensdauer zu verlängern, können Kundinnen und Kunden ab sofort gebrauchte Möbel, die noch intakt sind, zurückbringen. Je nach Zustand erhalten sie einen Gutschein, maximal im Wert des halben Neupreises.
Die Möbel werden im Circular Hub zu diesem Preis weiterverkauft. Die bisherige Fundgrube weicht diesem neuen Areal, das zudem um einen „Learn & Share-Bereich ergänzt wird, wo KundInnen in Workshops – sobald es die Covid-Maßnahmen erlauben – Tipps zum Upcycling und andere Do-it-yourself-Ideen bekommen.
Ikea macht mit dem Weiterverkauf keinen Gewinn, profitiert aber de facto von der Kundenbindung. „Wir erhöhen damit unsere Kundenkontakte“, bestätigt Communication Manager Timo Schmid. „Natürlich werden wie wie bisher neue Produkte verkaufen, aber künftig auch jene Menschen ansprechen, die einen Gegenstand gerne länger verwenden, ihn reparieren oder weitergeben möchten. Wenn man so will, erschließen wir damit einen neuen Kundenstamm.“
Das Ikea-Sortiment umfasst in Österreich rund 11.000 Produkte, knapp 43 % davon sind bereits nachhaltig. Bis 2030 will Ikea „People & Planet positive“ werden und nur noch Materialien verwenden, die erneuerbar sind oder recycelt wurden. Über die Fundgrube verkaufte das Unternehmen im Vorjahr 700.000 Produkte, was etwa 1,2 % des Gesamtumsatzes entspricht.