Am 7. Mai lud Report(+)PLUS ins Wien Energie Kundendienstzentrum an der Spittelauer Lände, um mit einem hochkarätig besetzten Podium die Frage zu diskutieren, ob die Hybridtechnologie noch eine reine Nischenlösung oder bereits auf dem Weg zum Massenmarkt ist. Es folgte eine äußerst hitzige Diskussion, die einmal mehr zeigte, wie emotional das Thema Auto in all seinen Facetten immer noch ist.
2015 könnte das Jahr werden, in dem die Hybridtechnologie endgültig zum Siegeszug ansetzt, ist in letzte Zeit oft zu hören. Noch nie zuvor waren so viele Modelle am Markt oder standen unmittelbar vor der Markteinführung. Ob Hybridautos ein Massenmarkt werden oder trotz allem ein Nischenprodukt bleiben, diskutierten unter der Leitung von Martin Szelgrad, Report Verlag, Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement, Jürgen Halasz, Leiter Abteilung für energieeffiziente Lösungen und Elektromobilität Wien Energie, Andreas Dangl, Geschäftsführer WEB Windenergie, Sebastian Obrecht, Pressesprecher ARBÖ und Friedrich Sommer, PR-Manager Denzel Autoimport GmbH.
Die ausführliche Nachberichterstattung lesen Sie in der kommenden Report(+)PLUS-Ausgabe.
Jürgen Halasz, neben seiner Tätigkeit bei Wien Energie auch Vorsitzender des Bundesverbandes Elektromobilität in Österreich BEÖ, zeigte sich überzeugt, dass das Thema Elektromobilität kurz davor ist „so richtig abzuheben“. Grundlage dafür sei aber eine funktionierende Ladeinfrastruktur, die ein österreichweites, interoperables Laden von E-Autos und Plug-in-Hybriden möglich mache.
Auch Andreas Dangl sieht in einem flächendeckenden Netz von Schlellladestationen den Schlüssel zum Erfolg von Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Er selbst sieht sich zwar als glühenden Verfechter der reinen Elektromobilität, kann aber durchaus nachvollziehen, dass Hybridautos für viele Personen eine absolut sinnvolle Brückentechnologie darstellen. Wesentlich sind für ihn auch die aktuellen Fortschritte in der Akkutechnologie. “Mittlerweile werden Lithiumakkus in so hoher Stückzahl produziert, dass auch die Preise sinken. Jeden Monat werden die Akkus um ein Prozent billiger”, so Dangl, der in den Fortschritten der Akkutechnologie eine ähnliche Revolution sieht wie im Siegeszug des Computers.
Die hohen Anschaffungskosten thematisierte Sebastian Obrecht. Die Aktzeptanz für alternative Antriebe sei zwar gegeben, derzeit müsse man aber “noch sehr, sehr viel fahren bis sich das amortisiert”. Die aktuellen Förderungen würden bei weitem nicht ausreichen. Internationale Beispiele wie etwa die Niederlande würden aber zeigen, dass mit den entsprechenden politischen Anstrengungen eine hohe Marktdurchdringen für Autos mit alternativen Antrieben möglich sei.
Friedrich Sommer räumte ein, dass der Hybrid-Verkauf derzeit noch „schleppend läuft“, ist aber überzeugt, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Vor allem in der Plug-in-Technologie sieht der Denzel-Vertreter enormes Potenzial. „Die klimapolitischen Vorgaben werden die Marktchancen für alternative Antriebe deutlich verbessern.“
Renato Eggner wusste zu berichten, dass die Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen auch bei Unternehmen sehr groß ist. „Die Nachfrage ist da, zwölf Prozent unseres Fuhrparks werden schon alternativ angetrieben.“ Die Frage der Wirtschaftlichkeit könne dabei nur von Fall zu Fall beantwortet werden. „Hohe Anschaffungskosten können nur durch geringe Betriebskosten kompensiert werden. Es geht immer um das Fahrprofil. Das heißt, es muss so viel wie möglich elektrisch gefahren werden.“
Richtig hitzig wurde die Diskussion als sich auch das Publikum aktiv in das Geschehen einbrachte. Gegner und Befürworter schenkten einander nichts. Die Frage, ab wann sich eine alternativer Antrieb tatsächlich auch rechnet wurde ebenso heftig diskutiert wie die Ladeinfrastruktur oder die geopolitische Frage der Verfügbarkeit des Rohstoffes Lithium. Auch das Thema Sicherheit – Stichwort: geräuschlose Autos – kam nicht zu kurz.
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Hintergrund:
Schon im April lud Report(+)PLUS heimische Top-Führungskräfte zu einem exklusiven Testnachmittag mit sechs aktuellen Hybridfahrzeugen: Audi A3 e-tron, Kia Optima, Lexus NX 300h, Mitsubishi Outlander PHEV, Porsche Cayenne S und Range Rover Sport.
Eine ausführliche Nachberichterstattung finden Sie in der Aprilausgabe von Report(+)PLUS ab Seite 36. Hier geht’s zum E-Paper.