Sonntag, Dezember 22, 2024

Die Frage nach dem Sinn von Verbänden ist so alt wie die Verbände selbst. Der Fachverband Steine-Keramik hat sich vor wenigen Tagen für die nächsten fünf Jahre neu aufgestellt. Welchen Mehrwert eine Organisation bringt, die einen Aufwand von rund 50 Prozent des Umsatzes einer durchschnittlichen Mitgliedsfirma verschlingt, erklärt Obmann Manfred Asamer.

Schlanke Strukturen erlauben es den Unternehmen heute kaum noch, sich um Themen zu kümmern, die sehr wohl branchenspezifisch sind, aber mit dem täglichen Geschäft nicht unmittelbar zu tun haben. Es bleibt Technikern, Verkäufern und Betriebswirten keine Zeit, ihren Finger auf den Puls des Geschehens zu legen, wenn es darum geht, Entwicklungen auf europäischer oder nationaler Ebene im Frühstadium zu erkennen. Das rechtzeitige Erfassen von Initiativen, Vorschlägen und Entwürfen zur Regelung unserer Rahmenbedingungen erweist sich aber als immer notwendiger. Dies stellt eine der Hauptaufgaben einer industriellen Interessenorganisation, wie es der Fachverband Steine-Keramik ist, dar. Um diesen Aufgaben gewachsen zu sein, bedarf es eines großen Netzwerkes, ständiger Kontakte und eines gewissen Durchsetzungsvermögens, gepaart mit profundem Wissen um Baustoffe und keramische Prozesse. Auf Grundlage dieser Ressourcen trachten wir, die Entwicklungen bei unseren Kernkompetenzen mineralische Rohstoffe, nachhaltiges Wirtschaften, Umwelt – Energie – Verkehr, Soziales sowie Forschungs und Entwicklung aktiv mitzugestalten. Natürlich beschäftigen wir uns täglich mit unseren Märkten – gleichzeitig müssen wir aber auch beim rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld da­rauf achten, dass die Kirche im Dorf bleibt.

Ein Arbeitsprogramm für die Zukunft
Die nächste Zeit wird von rückläufigen Aktivitäten im österreichischen Hoch- und Tiefbau sowie einer verhaltenen Konjunktur geprägt sein. Wir werden aber den Stier bei den Hörnern packen und mit unserem Arbeitsprogramm 2015 in die Offensive gehen:

- Wir positionieren uns als Interessenvertretung, die die Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens verstanden hat.
- Wir stellen uns den Herausforderungen des Klimawandels.
- Wir schaffen öffentliches Bewusstsein in den Bereichen Wohnbau und Infrastruktur.
- Wir verbessern die wissenschaftlichen Grundlagen zugunsten moderner Bauweisen mit massiven mineralischen Baustoffen.

Damit ist die Stein- und keramische Industrie gut aufgestellt und trotz der Wirtschaftskrise für die nächsten fünf Jahre gewappnet.

Zum Autor: Manfred Asamer ist Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie und Vorstand der Asamer Holding AG
 

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