Samstag, Dezember 21, 2024
Mut zur Selbstreflexion
»Führungskräfte müssen mehr denn je Zuversicht und Entschlossenheit zeigen«, sagt Christian Kurz, PwC Österreich. (Fotocredit: PwC Österreich)

Krisenresilienz erfordert eine ehrliche Einschätzung der Schwachstellen. Ein Appell an Unternehmenslenker*innen, sich besser auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. 

Ein Kommentar von Christian Kurz, Forensic Services Lead bei PwC Österreich.

Die Studie »PwC Global Crisis and Resilience Survey 2023« bietet tiefe Einblicke in die Gedanken und Erfahrungen von Führungskräften weltweit im Umgang mit aktuellen Krisen. Die Ergebnisse der Umfrage mit 1.800 Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern und Branchen zeigen, dass Führungskräfte heute vor vielfältigen und komplexen Krisensituationen stehen. Ob geopolitische Veränderungen, wirtschaftliche Unsicherheiten oder technologische Umwälzungen – die Fähigkeit, mit solchen Herausforderungen richtig umzugehen, ist entscheidend.

Die Studienergebnisse weisen jedoch auch deutlich auf die Notwendigkeit einer realistischen Selbsteinschätzung unserer Krisenresilienz hin. Führungskräfte müssen mehr denn je Zuversicht und Entschlossenheit zeigen. Gleichzeitig bedarf es einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Gerade dabei enthüllt die Studie eine große Abweichung zwischen unserem Selbstbild und der Realität. Diese Diskrepanz kann uns blind für Verbesserungspotenziale machen. Nur indem wir unsere Schwachstellen erkennen und aktiv an ihnen arbeiten, können wir unsere Unternehmen widerstandsfähiger machen und auf künftige Krisen vorbereiten.

Eine PwC-Studie offenbart große Abweichungen zwischen Selbstbild und Realität. (Foto: iStock)

Unternehmenskultur stärken

Die Studie betont zudem die Rolle der richtigen Technologie bei der Stärkung der Krisenresilienz. Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und digitale Plattformen ermöglichen es uns, Krisen besser zu antizipieren, zu bewältigen und daraus zu lernen. Als Führungskräfte sollten wir sicherstellen, dass wir diese Technologien rechtzeitig nutzen und in unsere Geschäftsstrategie integrieren.

Neben technologischen Aspekten ist es jedoch auch wichtig, eine Unternehmenskultur zu fördern, die Transparenz, Zusammenarbeit und offene Kommunikation ermöglicht. Investitionen in die persönliche und berufliche Weiterentwicklung unserer Teams schaffen ein Umfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden gehört und unterstützt fühlen. Eine ganzheitliche Herangehensweise an die Krisenresilienz stärkt Unternehmen und trägt zum langfristigen Erfolg bei.

Wichtige strategische Priorität

Ich ermutige Sie als Entscheidungsträger*innen, eine ehrliche Selbstreflexion vorzunehmen und Ihre Fähigkeiten zur Krisenbewältigung zu verbessern. Die Erkenntnisse der Studie bieten eine Grundlage, um Geschäftsstrategien zu überdenken, technologische Innovationen zu nutzen und eine Kultur der Resilienz in Ihren Organisationen zu fördern.

Es ist offensichtlich, dass Unternehmen in der heutigen schnelllebigen Welt mit beispiellosen Krisen und Unsicherheiten konfrontiert sind. Resilienz ist daher zu einer der wichtigsten strategischen Prioritäten in der Unternehmenswelt geworden. Die Zukunft wird zweifellos weitere Herausforderungen mit sich bringen, aber gut vorbereitet können wir gestärkt und widerstandsfähig darauf reagieren.

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