Niemand soll unter der Hitze leiden, findet Abg. z. NR Josef Muchitsch. Der GBH-Bundesvorsitzende appelliert an Baufirmen: Hitzefrei anwenden, nicht warten, bis wieder ein Hitzetoter zu beklagen ist.
Die zunehmende Hitze durch den Klimawandel macht den Beschäftigten immer mehr zu schaffen, vor allem jenen, die im Freien oder in nicht klimatisierten Werkshallen Schwerarbeit verrichten müssen. Der Baubereich hat eine Hitzefrei-Regelung, die einzigartig ist. Ein Arbeitgeber kann seinen Beschäftigten auf den Baustellen Hitzefrei geben, wenn die der Baustelle nächstgelegene Messstelle der Geosphere Austria 32,5 Grad Celsius erreicht hat. Was noch fehlt, ist ein Rechtsanspruch auf Hitzefrei. Denn leider gibt es immer noch zu viele »schwarze Schafe«, die diese Regelung nicht in Anspruch nehmen. Nur jeder vierte Bauarbeiter bekam 2022 Hitzefrei – das ist eindeutig zu wenig.
Es geht immer nur um ein paar Stunden pro Tag
Temperaturen über 32,5 Grad werden meist erst zu Mittag oder am frühen Nachmittag gemessen. Da haben Bauarbeiter schon sechs bis acht Stunden Schwerarbeit hinter sich. Bauarbeiter können nicht in den Schatten flüchten oder die Klimaanlage aufdrehen. Der Sommer ist Bau-Hauptsaison mit engen Bauterminen und vielen Überstunden unter schwierigsten Arbeitsbedingungen. Wir dürfen nicht warten, bis wir den ersten Hitzetoten des Jahres zu beklagen haben, wir müssen jetzt handeln. Kein Bauwerk oder Fertigstellungstermin kann so wichtig sein, dass Menschenleben gefährdet werden!