Ein Umdenken im Bereich Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit findet längst statt. Diese »grüne Wende« ist mitunter auf Entwicklungen wie den New Green Deal, die EU-Taxonomie-Verordnung oder die neuen Nachhaltigkeitsberichtsstandards, die ab 2025 schrittweise verpflichtend gelten, zurückzuführen. Diese Mischung aus strengen Vorgaben, wachsendem Umweltbewusstsein und hohen Energiepreisen sorgen für einen Run auf Effizienz- und Transparenzmaßnahmen. Die Anforderungen sind ambitioniert, aber mit einem Integrierten Managementsystem hat man durchaus eine gute Basis. Ein Kommentar von Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie, CSR bei Quality Austria.
Betriebliche Maßnahmen zur Steigerung des Umweltbewusstseins, der Energieeffizienz oder Kreislauffähigkeit dienen in erster Linie dazu, Umweltbelastungen zu reduzieren und Pflichten zu erfüllen. Nebenbei helfen sie auch, langfristig Kosten zu sparen und die Transformation in Richtung nachhaltiger Wirtschaft systematisch zu meistern. Managementsysteme können bei einer strategischen Herangehensweise helfen.
Klarer Nutzen durch Managementsysteme
Managementsysteme fördern das risikobasierte Denken, in dem sie von Betrieben verlangen, sich mit den Chancen und Risiken aus den laufenden Veränderungen konstruktiv auseinanderzusetzen, um damit Strategien, Ziele und Maßnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das verbessert die Qualitäts-, Umwelt-, Energie- und Gesundheitsleistung fortlaufend. Gleichzeitig schafft eine Implementierung u. a. Rechtssicherheit für das Topmanagement und ermöglicht neue Chancen für Innovationen (z. B. im Produktdesign).
Mehr Transparenz gefordert
Unter den »Klassikern« der Managementsysteme befindet sich die Umweltmanagementnorm ISO 14001 nach der weltweit über 440.000 Standorte zertifiziert sind – Tendenz steigend. Zudem verzeichnen wir bei Quality Austria ein stark gestiegenes Interesse für Verifizierungen und Validierungen nach der Treibhausbilanz-Norm ISO 14064. Der Run erklärt sich dadurch, dass Unternehmen von ihrer Lieferkette zunehmend die Bilanzierung und Offenlegung von Treibhausgas-Emissionen einfordern. Generell gestiegen ist aber auch das Interesse nach dem Aufbau von Energiemanagementsystemen (wie der ISO 50001), zumal Unternehmen derzeit beim Austria Wirtschaftsservice (AWS) einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro beantragen können.
Letztendlich greifen aber viele ISO Standards – wie die ISO 9001 im Qualitätsmanagement, die ISO 45001 im Bereich Arbeitssicherheit oder auch Anti-Compliance-Managementsysteme nach ISO 37301 – ineinander, weswegen eine Integration der verschiedenen Systeme in ein ganzheitliches System so sinnvoll ist. Wichtig ist es, sich bereits heute für die Herausforderungen von morgen vorzubereiten und thematisch durchaus auch über den Tellerrand zu blicken.
(Titelbild: Anna Rauchenberger)