Montag, Dezember 30, 2024

Die Aussichten für das kommende Wirtschaftsjahr sind mehr als trüb. Zum ersten Mal seit den 1970ern steht Österreich eine Stagflation bevor. Fünf Dinge, die Unternehmen jetzt tun können, um 2023 erfolgreich zu sein. Ein Kommentar von Gudrun Meierschitz, Vorständin bei der Acredia Versicherung AG.

Derzeit erwarten wir ein minimales Wachstum von 0,3 Prozent und eine anhaltend hohe Inflation. Solange der Ukraine-Krieg die Energiepreise anheizt und die Pandemie weitere Engpässe in den Lieferketten verursacht, wird die Lage wohl angespannt bleiben. Gleichzeitig beginnt das Konsumentenvertrauen zu sinken, viele Branchen verzeichnen bereits Umsatzrückgänge und die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise schmälern das Potenzial für Unternehmensgewinne. Aber auch neue Finanzierungsmittel sind teuer geworden, die Zinsen steigen weiter und die Banken setzen auf immer striktere Vergaberichtlinien.

Firmenpleiten steigen an

Die Liste der Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, ist lang. Daher ist es keine Überraschung, dass die Zahl der Firmenpleiten nach dem Auslaufen der Corona-Hilfen wieder steigt. Sie liegt mittlerweile wieder auf dem Niveau vor Pandemieausbruch und wie es aussieht, wird der Trend auch 2023 anhalten. Konkret erwarten wir ein Plus von 13 Prozent bei den Unternehmensinsolvenzen in Österreich. Jetzt den Kopf in den Sand zu stecken, löst die Probleme aber nicht. Im Gegenteil: Unternehmen brauchen jetzt vor allem Mut, um die Herausforderungen zu meistern. Hier sind fünf konkrete Dinge, die Unternehmen jetzt tun können, damit sie sicher durch 2023 manövrieren:

Radar ausfahren: Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, Risiken rechtzeitig zu erkennen. Fahren Sie Ihr Radar aus und lassen Sie die Bonität Ihrer Kundschaft prüfen. Acredia hat ein Frühwarnsystem, das Zahlungsausfälle von 85 Millionen Unternehmen weltweit registriert. Zahlt zum Beispiel ein Unternehmen in Schweden die Rechnung für eine Büroreinigung nicht, dann wissen wir das.

Lieferketten überprüfen: Immer mehr Unternehmen bauen jetzt lokale Alternativen zu globalen Lieferketten auf. Das hat den Vorteil, dass die Gesetzeslage bekannt ist, es klare Spielregeln gibt und Ansprüche leichter umzusetzen sind. Wer auf Diversifikation setzt, verliert den Antrieb nicht, wenn ein Lieferant ausfällt.

Für den Sturm rüsten: Achten Sie auf ein professionelles Debitorenmanagement, optimieren Sie bestehende Verträge und holen Sie sich Unterstützung von Profis etwa für Inkasso. Sie kommen schneller zu Ihrem Geld und können Forderungen besser bedienen oder Investitionen tätigen.

Anker nutzen: Bevorzugen Sie verlässliche Partner, die auch in Krisenzeiten Stabilität bieten. Indikatoren dafür sind unter anderen Eigentümerstruktur, Finanzlage und Marktposition. 

Risiken absichern: In Zeiten wie diesen kann jedes Unternehmen in Schieflage geraten oder sogar insolvent werden! So wie Unternehmen ihr Anlagevermögen versichern, sollte es genauso selbstverständlich sein, das Umlaufvermögen abzusichern. Wenn eine Kunde Schiffbruch erleidet und die Forderung nicht zahlen kann, übernimmt eine Kreditversicherung den Schaden.


Info

ACREDIA ist Österreichs führende Kreditversicherung und schützt Forderungen im In- und Ausland. Sie behält für ihre Versicherungsnehmer*innen die Risiken im Blick und springt ein, wenn ein Kunde nicht zahlen kann.
www.acredia.at

(Titelbild: Acredia)

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