Montag, Dezember 23, 2024
Eine neue Ära der Professionalität
Martin Madlo, Managing Director Interxion Österreich: »Der Trend zu Multi Cloud ist ungebrochen.«

Um Technologien und Anwendungen für IoT, AI oder Industrie 4.0 Realität werden zu lassen, ist die Nähe zur Cloud unerlässlich. Ein Kommentar von Martin Madlo, Interxion


Sämtliche Studien und Analystenkommentare sprechen dieselbe Sprache: Der Trend zu Multi Cloud ist ungebrochen und hat durch die Pandemie sowie die damit verbundene, verstärkte Nutzung von Remote Working einen kräftigen Boost erfahren. Eine steigende Zahl an Unternehmen nutzt verschiedene Public Clouds für jeweils unterschiedliche Einsatzszenarien. Die Vorteile liegen auf der Hand: von der Vermeidung eines Vendor-Lock-ins sowie von ausfällen über den raschen Zugriff auf innovative Anwendungen bis hin zur Kostenoptimierung. So weit, so bekannt. Dass parallel auch die Nachfrage nach Colocation steigt, ist weniger bekannt, hat aber eine Reihe an triftigen Gründen.

Höchste Standards
Zum einen verzichten viele Unternehmen inzwischen auf ein eigenes Rechenzentrum und entscheiden sich dazu, ihre IT-Infrastruktur an einen Profi auszulagern – etwa, weil dieser in der Lage ist, höchste Standards und ISO-Normen punktgenau einzuhalten. Das gibt Unternehmen deutlich mehr Sicherheit, als sie es in der Regel in ihren eigenen Datacentern bewerkstelligen könnten. Hinzu kommen Aspekte wie Energieeffizienz und Green IT. Colocation-Anbieter sind darauf spezialisiert, beziehen sie bereits beim Bau ihrer Rechenzentren ein und sind laufend mit ihrer Optimierung befasst. Dieser Punkt darf nicht unterschätzt werden. Schließlich müssen Unternehmen beispielsweise bei öffentlichen Ausschreibungen, inzwischen aber auch bei (potenziellen) Kunden und Partnern aus der Privatwirtschaft und sogar bei der Beantragung von Förderungen und Krediten nachweisen können, dass sie nicht klimaschädlich agieren – dies betrifft durchaus auch ihre IT-Infrastruktur.

Home is where your Cloud is
Zum anderen setzen große Cloud-Hyperscaler inzwischen auf lokale Datacenter, um den jeweils vor Ort gültigen rechtlichen Anforderungen und Kundenbedürfnissen gerecht werden zu können. Es geht aber noch weiter: Um Technologien und Anwendungen, die von einer Datenverarbeitung in Echtzeit abhängen – wie etwa IoT, AI oder Industrie 4.0 –, überhaupt erst Realität werden zu lassen, ist die Nähe zur Cloud unerlässlich, um den Bedarf nach möglichst geringer Latenz beim Datenaustausch decken zu können. Anwendungen, die sich nicht in der Cloud befinden, müssen so nah wie möglich an der Cloud installiert werden, damit der Datenaustausch rasch, effizient und sicher erfolgt. Aus diesem Grund nutzen immer mehr Unternehmen Colocation-Rechenzentren für das sichere, hochverfügbare Housing ihrer Server, in Kombination mit einem privaten Zugang zu den Hyperscaler-Clouds.

Auf der ganzen Welt zu Hause
Die volle Kontrolle über die gesamte Infrastruktur zu behalten, muss natürlich auch dann möglich sein, wenn Unternehmen Niederlassungen in anderen Ländern und Regionen haben. Das ist es auch: Und zwar nicht nur durch die Zusammenarbeit mit einem Rechenzentrum-Provider, der Datacenter auf der ganzen Welt betreibt, sondern auch durch die Nutzung einer Plattform, die dabei hilft, sämtliche Assets auf der gesamten Welt zu verwalten und bei Bedarf zu skalieren. Aus diesem Grund wurde beispielsweise »PlatformDIGITAL« entwickelt. Hier erhalten Kunden nicht nur einen Überblick über ihre bestehenden Server-Standorte und Cloudkapazitäten. Sie sehen auch, in welchen anderen Regionen Datacenter zur Verfügung stehen und welche Carrier und Hyperscaler direkt dort angebunden sind, sie können auch in wenigen Schritten Flächen in der gewünschten Region bestellen und ihre Infrastruktur damit jederzeit flexibel, im Einklang mit ihren Business-Zielen, ausbauen. So können an sämtlichen Standorten Menschen, Unternehmen und Technologien vernetzt werden, damit etwas Großes entsteht.

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