"Die Hersteller sollen aufhören mit proprietären Lösungen zu spielen" - Boris Nemsic, CEO mobilkom austria und COO Wireless Telekom Austria, bringt es auf den Punkt. Kein Unternehmen wäre so groß, dass es Nischenprodukte langzeitig durchsetzen könnte. Den Alleingang in Sachen Wireless Applications will die mobilkom aufgeben und auf Partner setzen. Kooperationen zwischen Betreiber und WA-Industrie sollen den Erfolg von Content und Anwendungen für Mobiltelefone sichern. Paradigmenwechsel sei gefragt, man müsse das Geschäftsfeld seiner Kunden sehr genau erkenne und verstehen. "Denn der mobile Markt ist mehr als nur die Summe seiner Netzbetreiber", so Nemsic.
Etwa 50 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von mehr als 70 Mio. Euro bilden zur Zeit die Wireless Application Industry (WAI) in österreich. 67 Prozent davon wurden in den letzten drei Jahren gegründet, der Rest stammt großteils aus Expansionen eingesessener Unternehmen in den WA-Markt. Dotcom-Industrie ist die WAI keine, das würden auch die relative Stabilität in der Branche zeigen.
Die mobilkom will nun besonders kleinere Unternehmen zu strategischen Allianzen einladen, Merhheitsbeteiligungen oder Joint Ventures werden dabei ausgeschlossen. Als Erfolgsbeispiel nennt Marketing-Chef Hannes Ametsreiter das Kooperationsmodell Gamezone. Sie ist eine offene Spieleplattform, in die sich Wireless Application Provider direkt einbinden können. 30 Applikationen und 10 Application Provider laden derzeit 85.000 Nutzer zum Verweil ein. Der Start der Pilotprojekts liegt erst wenige Monate zurück, doch werden bereits pro User und Monat 2 bis 3 Euro Umsatz generiert.
Dabei heißt "die mobile Welt zu leben, nicht, Internetapplikationen aufs Handy zu bringen", so Nemsic. Zu viele Bereiche, Geräte und Applikationen hätten das Potential, die Festnetzwelt abzuhängen. So könnte die mobilkom theoretisch bereits jetzt das Ticketing bei Konzerten übernehmen. 1800 Karten wurden für Robbie Williams per Handy umgesetzt - bei 8000 Anfragen. Den Vorwurf, Fortschritt bei Applikationen und Technologien nur langsam zuzulassen, will Nemsic nicht gelten lassen, schließlich sei man für alle Wege offen. Solange aber etwa UMTS, das schließlich endgültige Standardisierung und Kompatibilität bringen soll, nicht genügend unterstützt werden würde, entscheiden sich kleinere Entwickler eben 2,5G statt 3G zu unterstützen. Gerade in diesem, breitesten, Segment es lebenswichtig nicht erst Jahre später auf Umsätze hoffen zu dürfen.
- Public Wireless LAN (PWLAN) kommt auch in den USA in Schwung. Laut
Yankee Group wird sich das jährliche Umsatzvolumen dieses Mobilfunksegments bis 2007 auf 1,63 Mrd Dollar erhöhen. Allerdings stehen die Chancen, dass es ein Service für die große Masse wird, eher schlecht. Hotspots werden vor allem von Business-Kunden genutzt, lediglich 14 % der rund 4,6 Mio PWLAN-Nutzer in den USA sind Privatkunden. [30.11.2002]
- Eine aktuelle IDC-Studie prognostiziert für 2003 weitere Investitionen in den Bereich E-Government. Demnach sollen die Ausgaben in Europa um rund 13 Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar steigen. Im europäischen Vergleich lässt sich allerdings eine unterschiedliche Bereitschaft und ein differenzierter Entwicklungsstand bei E-Government-Lösungen manifestieren. Großbritannien und Deutschland fallen dabei hinter Finnland, Frankreich, Spanien, Italien und nordeuropäische Länder. [23.11.2002]
- Die IT-Service-Industrie durchlebt ein weiteres schwieriges Jahr und wird auch 2003 nur leicht zulegen. Zu dieser Ansicht kommt Marktforscher Gartner Dataquest. Demnach wird der Umsatz im IT-Service-Bereich in diesem Jahr weltweit um 2,8 Prozent auf 556,8 Mrd. Dollar anwachsen. 2003 sei dann immerhin eine Steigerung um 6,2 Prozent auf 591,4 Mrd. Dollar zu erwarten. Der Löwenanteil des globalen Umsatzes im IT-Servicebereich wird in Nordamerika und Westeuropa erzielt, wo mehr als 75 Prozent der Erlöse anfallen. Dienstleistungen im Bereich Prozessmanagement wachsen dabei am schnellsten, Hardware- und Softwareunterstützung am langsamsten. [21.11.2002]
- Einer Studie des US-Sicherheitskonsulenten Eric Rescorla zufolge sind bis zu 70 Prozent der Administratoren beim Einspielen von sicherheitsrelevanten Patches an Servern säumig. Mehrere hundert Server wurden dabei auf eine Ende Juli 2002 bekannt gewordene Sicherheitslücke in der Fernsteuerungssoftware Open SSL überprüft. Rescorla und sein Team begann ihre Untersuchung unmittelbar nach der Veröffentlichung der Sicherheitslücke in Open SSL und dem dazugehörigen Patch im Juli. Dabei wurden immer wieder Befehle an die Server versandt. Nach der Darstellung von Rescorla installierten nur 30 Prozent der Administratoren den Patch innerhalb von zwei Wochen. Erst mit dem Auftreten des Wurms Slapper im September zogen 40 Prozent der Administratoren, die bisher ihre Systeme nicht gepatcht hatten, mit einem Sicherheitsupdate nach. Der Rest war komplett untätig. [21.11.2002]
- Weiters sieht IDC Anzeichen für eine Erholung des weltweiten Servermarktes. So konnte demnach der Umsatz im dritten Quartal mit 10,6 Mrd Dollar gegenüber dem Vorquartal stabil gehalten werden. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutete dies zwar einen Rückgang um 5,6 %, dies sei aber der geringste Rückgang auf dem weltweiten Servermarkt in den vergangenen zwei Jahren.
IBM hat im abgelaufenen Quartal wieder die alleinige Marktführerschaft übernommen und hält mit einem Umsatz von
knapp 3,2 Mrd Dollar (minus 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) bei einem Marktanteil von 29,75 %. Starke Einbußen musste Hewlett-Packard hinnehmen, das mit einem Marktanteil von 27,2 % nunmehr Platz zwei belegt. Dahinter folgt Sun Microsystems mit einem Umsatz von rund 1,3 Mrd Dollar (minus 3,4 % gegenüber dem Vorjahr, Marktanteil 12 %. Platz vier belegt Dell, der einzige Top-fünf-Anbieter, der seinen Marktanteil gegenüber dem Vorjahr ausbauen konnte und zwar um 7,5 % auf einen Umsatz von 920 Mio Dollar. [28.11.2002]
- Und nochmals IDC. Einer Opinion Leader Befragung zufolge zeichnen österreichische Wirtschaftsmanager, Politiker, Journalisten und Wissenschafter ein relativ positives Bild neuer Medien. Zwei von dreien sehen Kommunikation durch Handy und Computer erleichtert, 57 % wollen dadurch selbst positive Auswirkungen im Alltag spüren. Nur 7 % sind der Meinung, dass die neuen Technologien zu mehr Missverständnissen führen würden. Die Frage, ob das Internet zu einem "digital divide" führt, polarisiert die Experten. 43 % sehen darin die Möglichkeit, Grenzen zu überwinden, 32 % interpretieren die Entwicklung des Internets mit dem Entstehen neuer Grenzen. [28.11.2002]
- Der weltweite PC-Absatz wird sowohl in diesem Jahr als auch 2003 wieder ansteigen. Laut einer Studie von Gartner Dataquest werden 2002 mit 127,3 Mio verkauften Einheiten um 1,8 % mehr abgesetzt als im Vorjahr. Für 2003 rechnen die Marktforscher mit einem Wachstum von 7 %. Im Vorjahr waren die PC-Absatzzahlen noch um 4,2 Prozent rückläufig, 2000 war die Steigerungsrate immerhin 13,6 Prozent. [29.11.2002]
- Der weltweite Halbleitermarkt wird 2002 zwar nur minimal, aber trotzdem wachsen. Laut World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) beträgt das Wachstum 2,3 %. In absoluten Zahlen bedeuetet dies 142 Mrd Dollar. 2001 war noch ein Rückgang von 32 % zu verzeichnen. Wachstumsmotor war Asien-Pazifik. 2003 soll der weltweite Markt wieder anziehen und um 16,6 % wachsen. Den Wachstumshöhepunkt erwarten die Chip-Statistiker 2004. Dann sollen die weltweiten Halbleiter-Umsätze um 19,2 % steigen. Regional betrachtet gehen die Halbleiter-Verkäufe 2002 durchwegs zurück. Das Minus in Europa betrug 9,4 %, in Amerika sanken die Umsätze um 11,3 % und in Japan um 6,7 %. Das starke Wachstum in Asien-Pazifik (31,1 %) sorgte aber unterm Strich für ein Plus. Für das kommende Jahr rechnet WSTS mit einem Anstieg in allen Regionen. [30.11.2002]
Ab sofort übernimmt Katja Beckmann die Position Director Finance and Controlling bei IT- und Logistikdienstleister Tech Data. Ihre bislang letzte Station war Tech Data France, wo sie zweieinhalb Jahre als Controllerin tätig war. Ihre Karriere bei Tech Data, vormals Computer 2000, begann vor sechs Jahren in der damaligen Konzernzentrale in München.
Nach ihrem Betriebswirtschaftslehre-Studium sammelte Beckmann Erfahrung bei international tätigen Firmen wie Hilti, Adidas, Kenwood oder BASF. Am Rechnungswesen schätzt sie, dass es den Pulsschlag des Gesamtunternehmens vermittelt: "Im Controlling weiß man einfach was läuft".
Die Gründe für den Wechsel nach Wien nennt Beckmann mit dem Erfolg der österreichtochter und den guten Ruf, den Tech Data österreich im Konzern genießt. Weiter, dass das Unternehmen "trotz der dominanten Stellung im lokalen Markt noch eine überschaubare Einheit mit guter Atmosphäre bildet".
Die beiden Bildungseinrichtungen Bundeshandelsakademie- und Bundeshandelsschule Zell am See und Bundeshandelsakademie Feldkirch wurden jeweils mit einem Call Center zu fünf Arbeitsplätzen ausgestattet, das den Lehrplan um Call-Center-Alltäglichkeiten wie Helpdesk und Telefonmarketing erweitern soll. Sollte der Schulversuch positiv verlaufen, ist die Ausdehnung des Call-Center-Ausbildungsprogramms auf weitere Schulen geplant.
Ausgestattet ist das Netzwerk mit der Software "Divos“ des Kommunikationsdienstleisters 4Call CT Technology AG. Die Schulprojekte wurde gemeinsam mit dem Unternehmen Getronics, das für die Installation, Schulung und Wartung des 4Call Systems zuständig ist, realisiert.
Nach Referenzkunden, wie Lufthansa Cargo, RZB, Air Call oder OMV, hat 4Call nun einen ersten Schritt in Richtung Bildungssektor gesetzt. Ausschlaggebend für den Zuschlag an das Dienstleistungsunternehmen war demnach die unternehmenseigene Kommunikationsschnittstelle, die Sprach- und Datenwelten auf einer gemeinsamen Plattform vereint.