Mittwoch, November 27, 2024

Wenn EDV-Sorgen ausgelagert werden: IKT-Provider machen es kleinen und mittleren Unternehmen leicht, indem sie Telefonie, Datenverkehr und Applikationen in einem Guss liefern.

Ein Ansprechpartner, eine Rechnung, aber viele unterschiedliche Dienstleistungen. Gut 20 Jahre nach dem Aufkommen von Internet und Mobilfunk haben die Infrastrukturdienstleister ihre Sprach- und Datendienste gebündelt und bieten ein breites Portfolio an praktischen Services für Unternehmen. Auch A1 tritt heute nicht nur an, Stadt und Land mit Glasfaser zu durchziehen, sondern hat mit einer Anwendungspalette für Unternehmenskunden einen fixen Platz im IT-Markt besetzt, so etwa als Komplettanbieter für die Hotelkette Arcotel. Die Unternehmensgruppe betreibt zehn Hotels in sieben europäischen Städten. Einige der rund 700 Arcotel-Mitarbeiter sind ständig unterwegs und brauchen dennoch Zugriff auf Dokumente und Datenbanken. Hinzu kommt die zunehmende Vielfalt an mobilen Geräten und Betriebssystemen – Notebooks, Smartphones, Netbooks oder Tablets. »Der Aufwand für den Betrieb und die Wartung unterschiedlicher IT-Systeme an unseren Standorten war unverhältnismäßig hoch. Weil wir dazu jetzt nur mehr einen Ansprechpartner haben, können wir unseren Administrationsaufwand deutlich reduzieren«, argumentiert Nebojsa Simic, IT-Manager bei Arcotel. In einer Virtualisierungslösung des Telcos hat das Unternehmen genau das Richtige für diese Herausforderungen gefunden. Die Applikationen werden im Rechenzentrum des Providerpartners ausgeführt, auch sämtliche Daten werden dort gespeichert. Zur Erledigung ihrer Aufgaben starten die Benutzer einen virtuellen Desktop, in dem sie ihre Eingaben und Abfragen tätigen, Texte schreiben und Kalkulationen durchführen.

Da bei der Arbeit mit virtuellen Desktoplösungen geringere Datenmengen anfallen, sind selbst Roamingkosten durch Mobilfunkverbindungen im Ausland überschaubar. Und auch die sollen EU-Plänen zufolge ja bald fallen. Die Virtualisierung spielt aber auch in Sachen Datensicherheit eine große Rolle: Sollte einmal ein Notebook oder Tablet verloren gehen oder gestohlen werden, gelangen die vertraulichen Daten nicht in falsche Hände. Die Daten sind ausschließlich in Österreich gespeichert. Der Zugriff kann lediglich durch eine Authentifizierung durch den jeweiligen Mitarbeiter erfolgen. Das Beste aber: Die meisten Anwender bei Arcotel waren von der Auslagerung der IT-Dienste positiv überrascht. Sie nehmen außer höheren Ausführungsgeschwindigkeiten keinen Unterschied zu lokal installierten Anwendungen wahr.

>> In einem Guss <<
Schauplatzwechsel nach Kärnten: Für klassische EDV-Experten wie Net4You bestimmen Infrastrukturdienste, IT-Services und vor allem der enge Kundenkontakt das tägliche Geschäft. Als regional verwurzelter Anbieter mit entsprechend gut ausgestattetem Partnernetzwerk bietet die Mannschaft rund um Firmengründer Martin Zandonella Gesamtlösungen, die eng auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Das Unternehmen war 1995 einer der ersten Internetprovider Österreichs. Heute bieten die Villacher eine Servicepalette aus einer Hand, die keinen Vergleich mit dem ganz großen IT-Dienstleistern zu scheuen braucht.

Ein typischer Kunde der Net4You – wenn es einen solchen überhaupt geben kann – ist der Dämmstoffhersteller EPS Industries. Zandonella begleitet den Kunden seit dessen Firmengründung 2008 bis heute. Was mit einem kleinen Büro ohne eigene Infrastruktur begann, hat sich zu einem Produktionsbetrieb mit einer modernen EPS-Blockanlage mit vollautomatischer Schneidstraße und einer Produktionskapazität von mehr als 100 m³ pro Stunde entwickelt. Im Gründungsjahr wurden noch drei Arbeitsplätze mit PCs, E-Mail und Internet geliefert, sowie VoIP-Telefone und eine Homepage. In den Folgejahren wurde am Standort in St. Veit an der Glan eine leistungsfähige IKT-Infrastruktur für Verwaltung und Produktion am Standort aufgebaut. Das baute Net4You unter anderem auf: Redundante Datenanbindungen für VoIP- und Datentraffic, lokale Datensicherung ergänzt um Online-Datenbackup ins Rechenzentrum, Videoüberwachung in Gefahrenbereichen der Produktion, WLAN für die Anbindung von Barcode-Scannern für die Logistik und getrennte LAN-Segmente für Verwaltung und Produktion. »Das Wissen um das bevorstehende Wachstum, die notwendige Übersiedelung und die völlige Konzentration auf die Kernkompetenzen hat wesentlich zur Entscheidung beigetragen, die IT auszulagern«, ist EPS Industries-Geschäftsführer und Firmengründer Peter Grabuschnig zufrieden. Er hat in Net4You einen Gesamtanbieter gefunden, der neben Beratung und Konzeption auch die laufende Betreuung übernimmt und zukünftigen Anforderungen gewachsen ist.

Als besondere Herausforderung dieser Zusammenarbeit entwickelte sich übrigens ein »DatenLogger«, bei dem Auslastung und Produktivität von unterschiedlichsten Produktionsmaschinen jederzeit ausgelesen und ausgewertet werden. »Alle wesentlichen Parameter für Server- und Netzauslastung, Temperatur, Datensicherung sowohl für die lokale Infrastruktur als auch für die Ressourcen im Net4You-Rechenzentrum werden laufend überwacht und im Bedarfsfall greifen unsere Techniker rund um die Uhr ein«, unterstreicht Zandonella den Full-Service. In einem Guss, vom lokalen Partner – das ist das seit Jahren gültige Erfolgsrezept des IT-Providers.

>> Mehr als nur Telefonie <<
Mit Sprachtelefonie alleine ist es auch bei T-Mobile längst nicht mehr getan. Speziell für Unternehmenskunden bündelt der Mobilfunker Endgeräte, Breitbandleitungen und Applikationen in Kombipaketen. Mit dem Service »BackUpPool pro lite« können Unternehmensdaten täglich auf einem Backup-Server in Österreich übertragen werden und stehen dort rund um die Uhr für eine Rücksicherung bereit. Weiters können kleine und mittlere Unternehmen mit der Lösung »everbill« – ebenfalls eine Entwicklung aus Österreich – Angebote, Rechnungen, Einkauf, Lager und Statistiken zum Unternehmenserfolg auf ihren Endgeräten im Blick behalten.

Riesengroßes Geschäftspotenzial sieht T-Mobile-Business-Leiter Thomas Kicker zudem in der Maschinenkommunikation: »Derzeit tauschen weltweit über 100 Millionen Automaten, Fahrzeuge, Rauchmelder und viele andere Endgeräte automatisch Informationen aus.« Die Kommunikation zwischen Maschinen, kurz M2M, gehört zu den größten Wachstumsfeldern der Telekombranche. Analysten gehen von zweistelligen Zuwachsraten in den nächsten Jahren aus. So wie es heute schon für fast jede erdenkliche Anwendung eine App fürs Smartphone gibt, entstehen gerade im »Internet der Dinge« für beinahe jedes Problem M2M-basierende Lösungen. Im Business-Bereich wird M2M vor allem zur Effizienzsteigerung eingesetzt, etwa bei der Flottenüberwachung oder zur Fernwartung von Anlagen. Die Lösungen helfen aber auch, neue Geschäftsmodelle aufzusetzen, wie zum Beispiel das neue Carsharing-Konzept von car2go oder Lösungen zum Energieeinsparen. Bei privaten Haushalten bringt M2M ebenfalls neue Möglichkeiten für Komfort und Sicherheit. »M2M wird uns künftig in allen Lebensbereichen begegnen. Die Hardware wird noch günstiger, die Vielfalt der Lösungen noch größer«, ist Kicker überzeugt.

Auch im Inneren der Notfalluhren von Limmex tickt bereits M2M-Technologie von T-Mobile. Ein Knopfdruck am Handgelenk genügt und schon baut die Limmex-Uhr ein Telefongespräch auf. Dank eingebautem Lautsprecher und Mikrofon kann man im Notfall direkt mit der vorher ausgewählten Person sprechen. Die anzurufenden Telefonnummern, wie zum Beispiel von Angehörigen, Freunden, der Notrufzentrale oder dem Arzt, können vorher festgelegt werden. Über ein eigenes M2M-Service-Portal administriert Limmex die Karten selbst. »Hilfe auf Knopfdruck: Dadurch hat die Uhr in der Schweiz schon viele Leben gerettet. Es sind Dutzende Fälle dokumentiert, bei denen Schlimmeres abgewendet wurde«, berichtet Limmex-CEO Pascal Koenig. Ohne IT passiert heute gar nichts mehr – und mitunter sind IT-gestützte Geschäftsprozesse sogar lebensrettend.

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