Dienstag, November 26, 2024

Von Bernd Affenzeller, Opatija

Bei der Wahl ihrer Urlaubsdomizile haben die Habsburger immer ein ausgesprochen gutes Händchen bewiesen. Auch in Opatija ist gut nachvollziehbar, warum die Kaiserfamilie immer wiederkam. Mit seinen prächtigen Villen und Grand Hotels der Belle Epoque ist das Städtchen in der Kvarner Bucht auch im Herbst und Winter eine Reise wert.

Vieles in Opatija erinnert ans Salzkammergut. Wäre da nicht direkt das Meer vor der Haustür, man könnte sich ohne Weiteres in Bad Ischl wähnen. Die architektonischen Spuren der Habsburgermonarchie sind allgegenwärtig. Begünstigt durch das milde Klima entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein reger Bau- und Tourismusboom. Luxuriöse Grand Hotels, mondäne Seebäder und Sanatorien schossen wie Pilze aus dem Boden und Hocharistokratie, Industrielle und Künstler aus ganz Europa lustwandelten durch prachtvolle Gartenanlagen und genossen Kurkonzerte und Sachertorte. Nach dem Ende Österreich-Ungarns ging der beliebte Kur- und Badeort an Italien und nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich an Jugoslawien. Dort entwickelte sich Opatija rasch zu einem beliebten Sommerreiseziel, hatte aber stark unter dem Massentourismus zu leiden. Seit einigen Jahren versucht Opatija jetzt wieder an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen. Glücklicherweise sind zahlreiche Bauwerke und Parkanlagen aus der k.u.k.-Zeit erhalten geblieben und haben ihren Charme in die Gegenwart gerettet. Zahlreiche Hotels bieten heute wieder das dazu passende Ambiente und haben sich ganz in der Tradition des historischen Kurortes der Pflege von Gesundheit und Wohlbefinden verschrieben.

Wellness & Meer

Eines der Aushängeschilder Opatijas ist das Hotel Miramar der Salzburger Hoteliersfamilie Holleis. Nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, direkt am berühmten Lungomare (siehe Kasten) gelegen, zählt das 4-Sterne-Superior-Hotel zu den bes­ten Wellnessadressen Kroatiens. Der »Relax Guide 2013« hat dem Adria-Relax-Resort in seinem ersten Istrien/Kvarner-Special auf Anhieb drei Lilien verliehen. Und das völlig zu Recht, denn nach einer erst kürzlich durchgeführten Erweiterung umfasst der Spabereich im Miramar heute unter anderem eine beheizte und miteinander verbundene 200 m2 große Außen- und Innenpool-Anlage, einen Außen-Whirlpool,eine finnische Sauna, Dampfbad, Tepidarium und eine eigene Beautyfarm. Damit ist das Hotel auch für die bevorstehende Herbst- und Wintersaison gerüstet. Denn das milde Klima sollte auch heuer wieder Winterflüchtige an die Opatija Rivieralocken. »Mittags kann man die Dezembersonne oft im T-Shirt genießen und auch zu Silvester hatten wir im letzten Jahr angenehme 18 Grad«, schildert Hoteldirektorin Martina Riedl die klimatischen Vorzüge der Küstenregion zwischen Uckagebirge und Kvarner Bucht.

Zu den Vorzügen des Hotels Miramar wiederum zählt die Küche, die seit 2007 von Arthur Berger bespielt wird. Der hat früher dem 5-Sterne-Genießer- und Wellnesshotel Salzburgerhof über 14 Jahre stets mindestens eine Gault Millau-Haube erkocht. Heute serviert er im Panoramarestaurant mit Terrasse zum Meer mediterrane und österreichische Gerichte mit zusätzlichen Bereicherungen aus der altösterreichischen Tradition sowie leichte, vegetarische Gerichte. Gleich nach dem Essen bietet sich das nächste Highlight an: Ein Verdauungsspaziergang entlang des Lungomare bis zum kleinen Fischerdörfchen Volosko garantiert ein unvergessliches Erlebnis.

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