Die Analysten von Raiffeisen Research über Märkte und Inflationsentwicklungen in Rumänien, Lettland, Tschechien und Ungarn.
Entspannung in Rumänien
Für die rumänische Inflationsrate im Juni erwarten Analysten von Raiffeisen Research einen Anstieg gegenüber dem Vormonat von 5,3 % auf 5,5 %. Sie gehen jedoch von einem "ab Juli schrittweise abebbenden Druck auf die Verbraucherpreise" aus. Dennoch könnten unerwartet stark steigende Lebensmittelpreise bewirken, dass die Verbraucherpreisrate leicht über dem 5,6%-igen Konsenswert landet, heißt es. In einigen Ländern der Region wurde dies im selben Zeitraum bereits beobacht. Keine Marktreaktionen erwarten die Analysten auch im Falle eines leichten Überschießens. Auch der aktuelle Zinssenkungszyklus wird Raiffeisen Research zufolge "aller Wahrscheinlichkeit nach nicht beeinträchtigt" werden. Für die rumänischen Industrieproduktionsdaten für Juni erwartet man "eine leichte Beruhigung nach der überraschend starken Performance in den ersten vier Monaten des Jahres".
Erfolgreiches Lettland
Die Inflationsrate Lettlands lag mit 1,3% p.a. im Vorjahr – dies nur zum Vergleich – deutlich niedriger. Die übrigen Maastricht-Kriterien konnte das Land ebenfalls erfolgreich erfüllen und wird ab 1. Jänner 2014 das 18. Mitglied der Eurozone werden. Dabei wurde am 9. Juli auch der Umrechnungskurs unwiderruflich auf 0.702804 Lats/Euro festgesetzt.
Wenig Neues in Tschechien
Am 10. Juli vereidigte Präsident Zeman in Tschechien eine neue von seinem Wirtschaftsberater Jiri Rusnok geführte Technokraten-Regierung. Dieser neuen Regierung gehören mehrere enge Alliierte des Präsidenten an. "Die Ernennung eines neuen Kabinetts wird der politischen Instabilität kaum ein Ende setzen, da die scheidende Koalition neue Ernennungen abgeurteilt hat", beurteilen die Analysten. Die Regierung müsse noch ein Vertrauensvotum im Parlament überstehen, was angesichts der derzeit herrschenden politischen Spannungen kein einfaches Unterfangen sei. Das Parlament wird auch am 17. Juli eine Abstimmung über vorgezogene Wahlen abhalten.
Ungarn senkt Zinsen
Bei den Inflationszahlen in Ungarn wird ein VPI-Wachstum von 0,3 % p.m. (Konsensus: 0,1 %) und 2,0 % p.a. (Konsensus: 1,8 %) erwartet. Trotz geringeren Stockens wird die Inflation in Ungarn im Jahr 2013 durchgehend niedrig bleiben und somit den Weg für weitere Zinssenkungen ebnen. Da es eine stabile Währung politischen Entscheidungsträgern erlaubt, von einer Verlangsamung der Inflation zu profitieren, ist zu erwarten, dass die serbische Nationalbank den Zinssatz im dritten Monat in Folge um 25 BP auf 10,75 % senken wird.