Das Auto hat nach wie vor einen hohen Stellenwert in Österreich – auch bei Jüngeren, wie die aktuelle Kfz-Studie der Wiener Städtischen ergab. Zu den Themen Kasko und Telematik zeigten sich die Befragten verhalten.
Für rund zwei Drittel der Österreicher*innen ist das eigene Auto wichtig – ebenso viele besitzen auch eines. Das gilt auch für die jüngere Bevölkerung. „Das Auto ist im Balanceakt zwischen Beruf, Familie und Freizeit noch immer das Verkehrsmittel Nummer eins. Interessanterweise ist der Stellenwert bei Jüngeren höher als bei über 50-Jährigen. Wenig überraschend spielt das Auto vor allem für die ländliche Bevölkerung eine zentralere Rolle als im urbanen Bereich“, erläutert Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Unter den 1.000 Personen, die vom Gallup Institut im Auftrag der Wiener Städtischen befragt wurden, lagen Verbrennungsmotoren wie Benziner (56 %) und Diesel (46 %) hoch im Kurs. Hybrid- oder Elektroautos werden nur von jeweils fünf Prozent genutzt. In Zukunft können sich 18 Prozent vorstellen, ein Fahrzeug mit alternative Antriebsart zu kaufen. Interessantes Detail: Auch 80 Prozent der Unter-30-Jährigen tendieren zu klassischen Verbrennungsmotoren. Das persönliche Mobilitätsverhalten will nur ein Fünftel der Befragten ändern.
Als wichtiges Entscheidungskriterium für den Kauf eines Elektroautos wird stets die Reichweite genannt. Auch hier zeigt sich eine große Diskrepanz: 40 Prozent der Befragten wünschen sich eine Reichweite von 400 Kilometern, 90 Prozent der Österreicher*innen legen jedoch weniger als 50 Kilometer pro Tag zurück. Knapp 60 Prozent sogar nur bis zu 25 Kilometer.
Mehrheit gegen Tempo 100
Tempo 100 auf Österreichs Autobahnen findet bei nur 40 Prozent der Befragten Akzeptanz. Eine positive Einstellung zeigt sich am ehesten bei Jüngeren bis 30 Jahre. 45 Prozent der 17- bis 30-Jährigen befürworten Tempo 100 auf Österreichs Autobahnen. Je älter die Bevölkerung, desto stärker die Ablehnung. Positiv erachtet wird neben dem Umweltaspekt auch die Steigerung der Verkehrssicherheit, die Reduktion des Spritverbrauchs und die daraus resultierende Kostenersparnis.
Trotz der hohen Wertschätzung für das Auto bestehe hinsichtlich der Absicherung des Fahrzeugs noch Nachholbedarf, so Wendler: „Im internationalen Vergleich sind die Österreicher*innen hier sehr zurückhaltend. Gerade in Zeiten massiv steigender Reparaturkosten bietet ein Kasko-Schutz einen hohen Mehrwert.“ Für Fahrzeuge mit schadstoffarmen Antriebsarten bietet die Wiener Städtische vergünstigte Prämien mit einem speziellen Umwelt- und Klimabonus an. 40 Prozent der Autobesitzer*innen verfügen lediglich über eine Haftpflichtversicherung.
Obwohl das Auto vor allem im ländlichen Bereich eine zentralen Stellenwert einnimmt, lassen nur wenige Österreicher*innen ihr Fahrzeug versichern, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Ähnlich verhalten fiel die Meinung zum Thema Telematik aus. Die Messung des Fahrverhaltens wird von 16 Prozent sehr positiv und von weiteren 26 Prozent als positiv wahrgenommen. Grundsätzlich ablehnend äußerten sich nur 16 Prozent. Besondere Vorteile für einen Telematik-Tarif sehen rund zwei Drittel in der Möglichkeit einer Reduktion der Versicherungsprämie und Belohnung auf Basis des eigenen Fahrverhaltens. Als Barrieren nennen die Befragten Überwachungs- bzw. Kontrollbedenken, Verteuerungen und Datenschutz bzw. Transparenz persönlicher Daten.
(Bilder: iStock/Spitzt-Foto, Wiener Städtische)