Donnerstag, Juli 18, 2024

Österreichische Unternehmen und Erfinder*innen haben 2022 beim Europäischen Patentamt so viele Patentanmeldungen wie noch nie eingereicht. Den größten Anstieg gab es im Halbleiter-Sektor.

Mit 2.388 Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) erzielte Österreich im vergangenen Jahr einen neuen Allzeithöchststand. Die Zahl der von österreichischen Unternehmen und Erfinder*innen angemeldeten Patente stieg um 3,4 Prozent. Die meisten Anmeldungen verzeichnete der Bereich Elektrische Maschinen, Geräte, Energie. Im Halbleiter-Sektor war die auffälligste Zunahme festzustellen – die Zahl der Patentanmeldungen stieg dort um 50,8 Prozent.  ​

Die Zahl der Patentanmeldungen sind ein Frühindikator für Investitionen von Unternehmen in Forschung und Entwicklung. Der neuerliche Anstieg zeige, dass die Innovationstätigkeit trotz weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheiten 2022 robust geblieben ist, verweist EPA-Präsident António Campinos insbesondere auf den Trend zu „grünen Innovationen“: „Der anhaltende Aufschwung auf diesem Gebiet trägt dazu bei, die Energiewende voranzubringen. Viele Innovatoren arbeiten heute daran, die Zukunft​ smarter zu gestalten.“ Insgesamt gingen 2022 beim EPA 193.460 Anmeldungen ein. Dies entspricht einem Anstieg um 2,5 Prozent gegenüber 2021. Das Anmeldeaufkommen hat damit nach einem leichten Rückgang im Jahr 2020 (-0,6 %) und der deutlichen Erholung 2021 (+4,7 %) eine neue Höchstmarke erreicht.

Innovative KMU

Die fünf aktivsten Ursprungsländer waren 2022 die Vereinigten Staaten, auf die knapp ein Viertel des gesamten Anmeldeaufkommens bei der EPA entfiel. Dahinter liegen Deutschland, Japan, China und Frankreich, wobei sich die Patentanmeldungen aus China in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt haben. Wie 2021 belegte Österreich 2022 den 14. Platz. Gemessen an der Einwohnerzahl (Anmeldungen pro Mio. Einwohner) platziert sich Österreich allerdings auf dem 7. Rang direkt hinter Deutschland.

Der österreichische Top-Anmelder beim EPA ist erneut der Kunststoffhersteller Borealis, gefolgt von Tridonic, einem Anbieter von Lichtlösungen. Die ZKW Group, Hersteller von Lichtsystemen und Elektronikkomponenten, fiel um einen Rang zurück, befindet sich allerdings nach wie vor in der Top 3. Die Unternehmen AT&S, Hersteller von Leiterplatten und IC Substraten, und Fronius International runden die Top 5 der anmeldestärksten Unternehmen in Österreich ab.​

Patente sind jedoch nicht nur für große Unternehmen interessant. Jede fünfte Patentanmeldung stammt von einem kleineren oder mittleren Unternehmen (weniger als 250 Beschäftigte) oder einer Einzelperson. Weitere sieben Prozent kamen von Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen.

(Titelbild: iStock)

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