Während einige Experten vermuten, dass es lediglich eine virtuelle Parallelwelt zum physischen Immobilienmarkt geben wird, gehen andere sogar davon aus, dass digitale Welten den klassischen Immobilienmarkt vollkommen ersetzen werden. Ein Kommentar von Michael Feike, Marketing-Experte und Firmengründer der Plattform trendyimmo.
Das Metaverse soll in Zukunft weitaus mehr als nur ein digitaler Raum sein. In den nächsten Jahren soll sich das virtuelle Universum zunehmend zu einer Mixed-Reality-Erfahrung entwickeln und das Alltagsleben des modernen Menschen beeinflussen. Hinzu kommt, dass die steigende Akzeptanz von Kryptowährungen dazu führt, dass der Kauf von virtuellen Grundstücken auch für den Laien zugänglicher und einfacher wird. Dies könnte die neue Technologie auch für den Immobilienerwerb zunehmend attraktiver machen. Selbstverständlich stellt sich die Frage, welche Vorteile der Besitz von rein virtuellen Besitztümern bieten könnte. Einige Investoren setzen deshalb in erster Linie auf die Verbindung von virtuellem und physischem Land.
Die Verschmelzung der physischen und virtuellen Welt
Vor kurzer Zeit entstand die erste sogenannte »MetaReal«-Villa, in der die Grenzen zwischen der Physik und der Welt vollkommen verschmelzen sollen. Der Entwickler und NFT-Sammler Gabe Sierra erstand das erste Haus in der realen Welt, das eine virtuelle Version im Metaverse beinhaltet. Die digitale Version des Hauses soll als virtuelle Erweiterung des Anwesens dienen und Schauplatz für internationale Meetings, Partys und andere Veranstaltungen sein. Die digitale Villa befindet sich im sogenannten Sandkasten des Metaverse. Dabei handelt es sich um eine Welt, in der Besucher Kontakte knüpfen, gemeinsam spielen und Veranstaltungen besuchen können. Daneben erwarb Sierra Eigentumsrechte an einem physischen Haus in Miami.
Der Kampf um die besten Plätze
Heutzutage wetteifern zahlreiche Investoren darum, sich die besten Plätze in der rasant wachsenden virtuellen Welt zu sichern. So gibt es beispielsweise ein Modeviertel im Metaverse, das mit der Fifth Avenue verglichen werden kann. In diesem befinden sich unter anderem Shops, in denen virtuelle Kleidung für Avatare gekauft werden kann. Zahlreiche Unternehmen wie Gucci, Dolce & Gabbana und Phillip Plein haben bereits Raum im Metaverse erstanden, den sie beispielsweise für Events wie virtuelle Fashion Weeks nutzen wollen. Auch einige Prominente haben bereits virtuelle Grundstücke erstanden – der Rapper Snoop Dogg investierte beispielsweise 450.000 Dollar in sein Projekt »Snoopverse«.
Die Preisentwicklung virtueller Grundstücke
Aktuell werden die meisten virtuellen Grundstücke von Investoren und Unternehmen zu beachtlichen Preisen erworben. Dennoch gibt es im Metaverse auch preiswerteres Land zu kaufen. Da das virtuelle Land begrenzt ist und nicht neu geschaffen werden kann, ist die Preisentwicklung jedoch enorm. Zahlreiche Investoren haben mittlerweile mehrere Millionen Dollar in digitale Grundstücke investiert. Da das Metaverse noch sehr jung und wenig ausgebaut ist, existiert aktuell viel freies Bauland und nur wenige Gebäude. Falls der Trend tatsächlich anhalten sollte, könnte sich dies bald ändern.
(Titelbild: beigestellt)