Auch wenn die Robotertechnik für viele unheimlich unsichtbar bleibt, ist sie im Handel und Konsum nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit künstlicher Intelligenz verbessert sie nicht nur Produktion und Liefertreue, sondern auch das Kundenerlebnis erheblich. Mit den kleinen Helferlein können Unternehmen nämlich genau das bieten, was sich Konsumenten wünschen. Ein Kommentar von Wilhelm Heckmann, CNT Management Consulting.
Das 1954 von George Devol angemeldete Patent für einen programmierbaren Manipulator gilt als Geburtsstunde der Entwicklung von Industrierobotern. Damals wie heute beschäftigt sich die Robotik mit dem Versuch, Interaktionen durch den Einsatz von mechanischen Lösungen in Verbindung mit Informationsverarbeitung umzusetzen. Dadurch werden Prozesse wie beispielsweise die Herstellung von Produkten automatisiert und optimiert.
Durch die Ausstattung mit Sensoren und Aktoren und die daraus gewonnenen Informationen durch Anwendung künstlicher Intelligenz bauen Industrieroboter ein Verständnis für die Umwelt auf und können so zukünftige Probleme und damit verbundene Ausfälle frühzeitig erkennen. Die Erkenntnisse daraus bleiben zudem nicht nur Robotern in einem Werk vorbehalten, sondern werden global geteilt – und tragen damit zur Entwicklung des Kundenerlebnisses bei.
Während die Robotik früher vor allem zur Effizienzsteigerung eingesetzt wurde, unterstützen Roboter Unternehmen heute auch in ihrer Produktionsflexibilität. So wirken Anwendungen der Künstlichen Intelligenz sich direkt auf das Kundenerlebnis aus, da die Produktion unterbrechungsfreier abläuft und damit nicht nur die Produktion selbst, sondern auch die Liefertreue verbessert wird. Zudem erlaubt die Robotik durch angebundene IoT-Devices (Internet of Things-Anwendungen), die physische Objekte mit der virtuellen Welt verbinden, eine Überwachung in Echtzeit. Somit sind Informationen über den Zustand der Maschine jederzeit für Hersteller, Service-Provider und Kunden verfügbar. Die entsprechende Transparenz hat natürlich positive Effekte für das Kundenerlebnis.
Kundenindividuelle Massenproduktion
Speziell für personalisierte Kundenwünsche bietet die Robotik erhebliche Vorteile, beispielsweise für spezifische Produktmerkmale wie pünktliche Lieferung oder Kostenminimierung. Sogar Anpassungen in der Fließbandproduktion sind möglich, wodurch sich für Unternehmen völlig neue Chancen ergeben. Mit Robotik können Unternehmen ihre Produkte zudem flexibel an individuelle Kundenwünsche anpassen, was zu einem weiteren Differenzierungsmerkmal werden kann.
Sogenannte Produktionszellen, die aus mehreren gleichartigen Bearbeitungszentren bestehen und zu einer Einheit zusammengefasst werden, machen die früher ziemlich statische Massenproduktion flexibel. Denn – je besser Mensch und Maschine zusammenarbeiten, desto eher können Unternehmen genau das liefern, was ihre Kunden wünschen. Schlussendlich können Unternehmen Umsatz und Rentabilität erhöhen, während der Kunde von kurzen Lieferzeiten und guten Preisen profitiert.
Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit, die für Produktion und Einkauf stetig an Bedeutung gewinnt, bietet der Einsatz von Robotik immense Vorteile. So können Energiekosten gesenkt und Produktionsabfälle sowie Materialkosten niedrig gehalten werden, bei gleichzeitiger Beschleunigung von Prozessen und Abläufen. Das freut schließlich jeden Betriebsleiter: Mit erhöhter Flexibilität bei gleichzeitiger Sparsamkeit (Nachhaltigkeit) kann das Kundenerlebnis nur gesteigert werden.
(Titelbild: CNT)