Sonntag, Dezember 22, 2024

Lenovo-Geschäftsführer Günter Hainisch sieht den Wettbewerb am Markt vom Preiskampf auf die Service­ebene migrieren. Dort helfe auf jeden Fall eine gestandene Marke.

Vergangenen September ist Lenovo in den Servermarkt in Österreich eingestiegen. Der PC-Hersteller, der sich mit der Übernahme der IBM Personal Computing Division einen Footprint in Europa verschafft hat, visiert mit der neuen Sparte klar den Mittelstand an. Geschäftsführer Günter Hainisch fühlt sich trotz allgemein in den Keller revidierter Wachstumsprognosen gerade mit seinem Bauchladen pudelwohl. Bei dem Neustart der IBM-Sparte unter Lenovo-Fittichen hätte man eine gewisse Unsicherheit bei den Kunden verspürt, wie es mit der bewährt-beliebten Gerätemarke »Think« weitergehe. Die Angst vor Veränderungen erwies sich aber letztlich als unbegründet, berichtet er. Auch Businesskunden zeigen sich mitunter loyal einer Marke gegenüber, hat die Lenovo-Mannschaft erfahren dürfen. Der chinesische Hersteller mit Hauptsitz in den USA beschäftigt in Österreich rund 50 Mitarbeiter.

Mit dem Motto, schneller und profitabler als der Markt zu wachsen, setzt Hainisch auf eher konservatives Auftreten. Das Erscheinungsbild der Notebooks wurde in den letzten zwei Jahren kaum verändert: »ThinkPads« werden immer noch als solche erkannt. Diese Kontinuität im Aussehen nennt Hainisch »emotionale Stabilität«. »In Österreichs Wirtschaft dominiert der Mittelstand, diese Unternehmen brauchen ganz unkomplizierte, aber sehr zuverlässige Geräte, die vor allem eines tun: funktionieren«, erklärt der Manager. Das Festhalten an der Think-Reihe ist bei Lenovo eine logische Folge des harten Preiskampfes am Markt. Denn: Nach der Preis- beginnt sich jetzt die Servicespirale zu drehen. Ein Hersteller, der hier nicht optimal aufgestellt ist, verliert in den Verkaufszahlen. Im Geschäftskundenbereich machen Services einen signifikanten Anteil an den Gerätedeals aus.

Zum Jahreswechsel brachte Lenovo sein erstes Netbook heraus, das als buntes Zweitgerät neben den klassischen Thinkpads Platz finden soll. Ebenfalls genügend Raum gibt es bei einem im Jänner gelaunchten Notebook mit zwei Bildschirmen. Die mobile Workstation »ThinkPad W700ds« besitzt ein 17-Zoll-Display, aus dem sich seitlich noch ein schwenkbares Zusatzdisplay herausschieben lässt. Somit können Workstation-User, die gerne mit zwei Monitoren arbeiten, das nun auch mobil tun. Das internationale Entwicklerteam sei an die Grenzen des Machbaren gegangen, heißt es.

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