Freitag, Jänner 10, 2025

Die LED-Drucker von Oki sind energieeffizient. Oki will auch global handeln und den CO2-Ausstoß reduzieren.

Von Margarete Endl

Als man beim Wiener Bauphysikbüro Schöberl & Pöll vor dem Kauf eines neuen Druckers stand, prüfte ein Mitarbeiter nicht nur Farbbrillanz und Preise der Geräte, sondern auch, was der Drucker tut, wenn er nichts tut – nämlich wie viel Strom er dabei verbraucht. Nach eingehender Prüfung entschied man sich für einen Oki-Drucker, konkret für das Modell MC562dn. Mitentscheidend war tatsächlich der Energieverbrauch im Ruhezustand. »Im Energiesparmoduswar der Oki der beste A4-Farbdrucker«, sagt Geschäftsführer Helmut Schöberl. »Da verbraucht er nur 1,2 Watt pro Stunde.« Vergleichbare Drucker hätten einen Stromverbrauch von 10 Watt pro Stunde. Allerdings musste man dem Drucker helfen, noch schneller zur Ruhe zu kommen, erzählt Schöberl: »Wir stellten händisch ein, dass sich der Energiesparmodus rascher aktiviert. Denn im Standby, in der Druckbereitschaft, verbraucht er saftige 66 Watt pro Stunde.«

Schöberls Stromsparehrgeiz ist kein Zufall. Das Büro Schöberl & Pöll hat eine Liste von 300 bis 400 elektrischen Geräten in einem zeitgemäßen Bürogebäude erstellt: vom Lift zu den Kühlgeräten, vom Computer zur Esspressomaschine, bis zur Beleuchtung der Fluchtschilder. Die Liste ist die Grundlage, um im Großen wie im Kleinen die energieeffizientesten Geräte zu suchen. Der TU-Wien-Bauphysikprofessor Thomas Bednar und Helmut Schöberl sind gemeinsam an der Renovierung eines Hochhauses der TU Wien in ein Plus­ energiegebäude beteiligt. Das Gebäude soll nur so viel Energie verbrauchen, wie es selber erzeugen kann. Da ist Stromsparen angesagt.

Ein Energieausweis für Bürogeräte, das wäre etwas Neues. Bisher ist der Stromverbrauch kein Entscheidungskriterium bei der Auswahl von Computern und Druckern. Das sieht man auch an den Produktbeschreibungen der Unternehmen und den Tests der IT-Zeitschriften.

Auf der Website tecchannel.de etwa gibt es umfangreiche Tests von Druckern, man erfährt alles über Kosten der Geräte und der Verbrauchsmaterialien, aber kaum etwas über den Stromverbrauch. In der IT-Branche macht man sich bislang nur bei den Großverbrauchern – Rechenzentren und Server – ernsthafte Gedanken um den nötigen Strom. Warum Oki im Schlafmodus die Mitbewerber schlägt, soll hier nicht in allen technischen Details erörtert werden. Interessant jedenfalls ist, dass Oki 1981, vor mehr als drei Jahrzehnten, den weltweit ersten Drucker mit einem LED-Druckkopf vorstellte. Es war eine revolutionäre technische Entwicklung. Was LEDs – Light Emitting Diodes – sind, weiß die Mehrheit der Konsument erst seit einigen Jahren, seit LED den Siegeszug als energieeffizienteste Beleuchtung angetreten hat.

1983 legte Oki eine verbesserte Version eines LED-Druckers vor, der schließlich zum Massenprodukt wurde. Die meisten Druckerhersteller sind bei der Lasertechnologie geblieben, Oki dagegen schwört auf seine LED-Drucker. Ein LED-Druckkopf hat im Vergleich zu einem Laser-Druckkopf weniger oder keine beweglichen Teile, deshalb sind LED-Drucker zuverlässiger im Betrieb und günstiger herzustellen als Laserdrucker. Auch technisch gebe es Vorteile, sagt Karl Hawlik, Österreich-Manager von Oki. »Mit der LED-Technologie kann man selbst ganz kleine, feine Schriften klar lesen.« Kleine Schriften erfreuen viele Designer und Werbeleute.

Globale Verantwortung

2009 überraschte Oki nicht mit einer technischen Erneuerung, sondern einer unternehmenspolitischen Entscheidung: mit der Einrichtung der Stabstelle Global Environment Department. Vier strategische Ziele gäbe es, sagte Konzern-Generaldirektor Yasuyuki Kato: die Reduzierung der vom Unternehmen verursachten Kohlendioxidemissionen, die Entwicklung von umweltfreundlichen Produkten, Recycling und Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen. Man wolle die CO2-Emissionen bis 2012 um sechs Prozent reduzieren. Sollte das nicht gelingen, würde man zum Ausgleich Bäume pflanzen.

Für 2012 kündigte man neue Produkte an, die energieeffizienter wären und ebenfalls sechs Prozent weniger CO2-Emissionen, über den Lebenszyklus gerechnet, verursachen würden. Mit dem Bäumepflanzen hat Oki bereits ein Jahrzehnt davor begonnen. Nun pflanzte man Mangrovenbäume in Thailand, und in Malaysia versprach das Verkaufsteam, für jeden verkauften Computer einen Baum zu pflanzen – als Ausgleich für den Papierverbrauch.

In den Nachhaltigkeitsberichten der folgenden Jahre konnte man die laufende Reduzierung von Kohlendioxidemissionen und problematischen chemischen Stoffen, die bei der Produktion anfallen, verfolgen. Doch im Nachhaltigkeitsbericht 2013 drehte sich die Sache plötzlich um: Es sei der Erwerb von neuen Produktionsstätten, die in die Nachhaltigkeitsbilanz erstmals aufgenommen wurden, wird als Begründung genannt. Im April 2012 setzte sich Oki neue »Environmental Visions«. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen jährlich um jeweils ein Prozent reduziert werden. Mit dieser Erfahrung müsste das locker zu schaffen sein.

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