Sonntag, Juli 21, 2024

Die Zufriedenheit der Österreicherinnen und Österreicher mit ihrem Job ist in den letzten fünf Jahren erheblich zurückgegangen quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Gaben 2010 noch 82 Prozent ihrem Arbeitsplatz eine gute Benotung, so sind dies aktuell nur noch 63 Prozent. Die Durchschnittsnote für den Job sank von 1,8 auf 2,5. Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Vergleichsstudie der Allianz Versicherung hervor.

Wenig Geld, keine Karriere

„Bei Gehalt und Karrierechancen driften Wunsch und Wirklichkeit am meisten auseinander“, kommentiert Dr. Inge Schulz, Leiterin Human Resources der Allianz Gruppe in Österreich, die Umfrageergebnisse. Bezeichneten anno 2010 noch 58 Prozent der Befragten ihr Einkommen als zufriedenstellend, so sind dies heute nur noch 36 Prozent - identisch bei Männern und Frauen. Noch weniger Berufstätige, nämlich 34 Prozent, sind mit den Karrierechancen an ihrem Arbeitsplatz glücklich. Eher noch im „grünen Bereich“ liegen
die Work-Life Balance, die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und die Zufriedenheit mit den Kollegen, wenngleich auch hier durchwegs ein Rückgang von sechs bis acht Prozentpunkten zu verzeichnen ist.

Die extremsten Einbußen bei den Zufriedenheitswerten mussten die Gastronomie (von 81 auf 53 Prozent), die Finanzwirtschaft (von 88 auf 62 Prozent) und das Gesundheitswesen (von 87 auf 65 Prozent) hinnehmen. Neue Zufriedenheits-Spitzenreiter sind damit das Unterrichtswesen und die Industrie. Mit ihrem Beruf besonders zufrieden sind Freiberufler und Beamte – abgesehen vom Einkommen, das als deutlich zu gering eingestuft wird. Am unteren Ende des Rankings liegen die Lehrlinge, von denen nur jeder zweite seinem Arbeitsplatz ein halbwegs positives Zeugnis ausstellt.

Angst um Arbeitsplatz nimmt zu Trotz stark nachlassender Zufriedenheit wollen sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern laut Umfrage ihrem derzeitigen Job treu bleiben. Allerdings halten 20 Prozent ihren Arbeitsplatz für latent, 12 Prozent sogar für akut gefährdet. Wechselbereitschaft herrscht am ehesten bei den Unter-35-Jährigen, während lediglich 16 Prozent der Menschen über 50 einen anderen Arbeitsplatz in Erwägung ziehen. „Generell ist Job-Hopping hierzulande selten“, betont Allianz Expertin Schulz. Im Durchschnitt arbeiten Herr und Frau Österreicher seit fast 9 Jahren in ihrem derzeitigen Unternehmen, nur 24 Prozent hatten in ihrem Leben mehr als 5 Arbeitgeber.

Job-Zufriedenheit als Spiegelbild des Arbeitsmarktes

„Die dramatischen Ergebnisse der Umfrage spiegeln die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt wider“, ist Schulz überzeugt. Ein Blick auf die Fakten zeigt: Die Zahl der Arbeitslosen ist seit 2010 um 42 Prozent – von 250.000 auf 354.000 – gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 9,1 Prozent (2010: 6,9 Prozent). Eklatant geworden ist das Problem insbesondere in der Gruppe der Über-50-Jährigen: 94.000 Menschen in diesem Alter sind heute ohne Job – rund 80 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Dem gegenüber steht eine rückläufige Zahl an gemeldeten offenen Stellen und ein erhöhter Mobilitätsaufwand (200.000 Pendler mehr als 2010). Die Versicherungswirtschaft habe, so Schulz, in diesem Zeitraum ihren Beschäftigtenstand von rund 26.000 weitgehend  halten können, während im Bankenbereich ein Abbau von einem Drittel der rund 75.000 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren befürchtet werde.

Die Allianz selbst konnte sich, wie eine aktuelle Mitarbeiterbefragung beweist, von der Negativentwicklung der Berufszufriedenheit in den letzten Jahren abkoppeln: 87 Prozent sind mit der Allianz als Arbeitgeber zufrieden und gaben an, mit Stolz bei diesem Unternehmen zu arbeiten. Gelobt wurden vor allem die Diversity-Strategie und die überdurchschnittlichen Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten. „Für Unternehmen ist es in Zeiten eines rauen Klimas am Arbeitsmarkt wichtiger denn je, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Offenheit und Vertrauen zu begegnen und ihnen eine echte Entwicklungsperspektive zu geben“, so Schulz abschließend. Insbesondere in den Bereichen Kundenberatung und IT sei im Übrigen eine weitere Verstärkung des Teams durchaus willkommen.

Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Nielsen im Auftrag der Allianz als Online-Befragung durchgeführt. Befragt wurden - wie auch 2010 - 1.000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Österreichs Top-Manager gehen mit sehr gemischten Gefühlen in das Jahr 2016: Vor allem der Blick auf die Weltwirtschaft und die politischen Rahmenbedingungen am heimischen Standort bieten wenig Platz für Optimismus.

Im Interview mit Report(+)PLUS spricht Ernst Vejdovszky, Vorstand S Immo AG, über den österreichischen und deutschen Immobilienmarkt, die Verlagerung der Aktivitäten von Wohn- auf Gewerbeimmobilien und konkrete Pläne für 2016. Außerdem erklärt er, warum der Höhenflug der S Immo-Aktie auch in diesem Jahr weiter gehen wird.

Einige Unternehmen holen bereits aufgeschobene Investitionen nach. Die Beseitigung rechtlicher und steuerlicher Hürden für Leasingfinanzierungen könnte den Aufschwung aber noch mehr ankurbeln, meint Alexander Schmidecker, CEO der Raiffeisen-Leasing.

Aktienmärkte hatten im Vorjahr trotz der Volatilitäten die Nase vorn. Die Wiener Börse überraschte mit solider Performance. Doch auch das erwartete zarte Wirtschaftswachstum kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die Krise ist noch nicht ausgestanden. Wo lohnen sich also Investments?

Die Ergebnisse der alljährlichen Studie von HMP und FH Krems unterstreichen den Weg in vielen Unternehmen, sich flexibleren Arbeits­weisen zu öffnen. Denn Arbeitnehmer ­fordern zunehmend, mobil arbeiten zu können.

Report-Umfrage: Prominente Vertreter der heimischen Wirtschaft werfen einen Blick in die Glaskugel und verraten, was sie vom neuen Jahr erwarten. Teil 3 mit Stephan Otto (Hochtief), Dirk Pfefferle (Citrix), Helmut Pfeifenberger (Brother), Erich Frommwald (Kirchdorfer Gruppe), Norbert Herzog (Vinci Energies) und Christian Fron (Mitel).

»Die Älteren ›gehen‹ noch ins Internet. Die Jungen sind permanent drinnen.«

Andreas Reiter, ZTB Zukunftsbüro, weiß, was die Generationen entzweit.


»Über Geld spreche ich nicht.«

Niki Lauda hält sich über seinen Einstieg bei René Benkos Immobiliengesellschaft Signa bedeckt.


»Das sind ganz normale Zielkonflikte.«

Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl will Unstimmigkeiten mit der Bauwirtschaft nicht überbewerten. Auch wenn sie manchmal vor Gericht enden.


 

 Martina Jochmann Energiecomfort

»Ein Gebäude reinigen ist mehr, als einen Fetzen in die Hand zu nehmen.«

Energiecomfort-Geschäftsführerin Martina Jochmann will die Nummer eins am österreichischen Markt für Facility Management werden.


»Ich habe nichts gegen Amazon und starke Konkurrenten, doch bitte unter gleichen Bedingungen für alle. Das Mindeste wäre, dass uns die Politik einen fairen Wettbewerb ermöglicht«,

kommentiert Thomas Schöfmann, Sprecher der Plattform für ein modernes Urheberrecht und Geschäftsführer von Conrad Electronic Austria, die laufende Diskussion zu einer drohenden Festplattenabgabe für heimische Anbieter.


»Wer in eine Tabak Trafik geht, um ein Getränk zu kaufen, kauft vielleicht auch so etwas Archaisches wie eine Tageszeitung.«

Neue und alte Geschäftsfelder können einander ergänzen, findet Lobbyist Peter Köppl


 

Wolfgang Anzengruber Smatrics

»In Österreich können wir fast sagen: Die Energiewende war gestern, jetzt ändert sich der Mobilitätsbereich«,

setzt Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber mit der Ladenetz-Tochter Smatrics voll auf Elektromobilität.


»Wenn ich das Wort Ermessensspielraum höre, weiß ich, dass größte Vorsicht geboten ist.«

Karl Wurm, Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, begrüßt zwar grundsätzlich das neue Bestbieterprinzip, weiß aber auch um mögliche Hürden und Gefahren.


»Auch bei der Geldanlage ist ökosoziales Handeln möglich«,

sind sich Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums, und Erwin Hameseder, Aufsichtsratspräsident der Raiffeisen Zentralbank, einig.


 

Bernhard Botlik, Mercuri Urval

»Menschen bleiben wegen Menschen.«

Bernhard Botlik vom internationalen Beratungsunternehmen Mercuri Urval weiß, wie wichtig das Arbeitsklima ist, um die Fluktuationsrate niedrig zu halten.


»Es ist für einen Vorstand nie lustig, eine Gewinnwarnung zu veröffentlichen.«

Palfinger-Vorstand Herbert Ortner weiß, wovon er spricht.Ende 2014 musste auch er damit an die Öffentlichkeit gehen.


»Man hat uns auf gut Wienerisch ›Geht’s scheißen‹ vermittelt.«

Martin Winkler, Präsident des Vereins Respekt.net, vermisst seitens des Finanzministeriums Interesse an den Ergebnissen der Steuerstudie.


»Unsere Branche ist sehr konservativ, was neue Produkte anbelangt«,

sieht Andreas Wolf, Geschäftsführer von Mapei Österreich, das Vorurteil über die innovationsfeindliche Baubranche bestätigt.


 

Thomas Uher Erste Bank

»Ich bin nicht nur Banker, sondern auch Austria-Fan. Glauben Sie mir, ich weiß, was es heißt, in der Tabelle durchgereicht zu werden.«

Thomas Uher, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank, durchlebt zweierlei Krisen.


»Wenn sich Ihr Kind entweder einen Hund oder ein Auto wünscht, kaufen Sie ihm ein Auto. Das ist CO2-neutraler, denn der Hund ist nunmal ein Fleischfresser.«

Philipp Kaufmann, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft ÖGNI, lässt mit überraschenden Erkenntnissen aufhorchen.


»Eine formale Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung würde in Oberösterreich nicht viel ändern. Außer man nimmt die Zweckbindung ganz beim Namen und die Gelder exakt nur für den Wohnbau.«

Manfred Haimbuchner, FPÖ-Wohnbaulandesrat in Oberösterreich, weiß, dass manches nur eine Frage der Definition ist.


»Kohle, Öl und Gas werden fünfmal mehr subventioniert als alle erneuerbaren Energien zusammen«,

kommentiert Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft, einen unveröffentlichten Bericht der OECD. Demnach wurden fossile Energietechnologien im Zeitraum von 2003 bis 2013 in Summe mit mehr als 83 Mrd. Euro subventioniert.


 

Martha Schultz, WKO

»Guter Käse muss was kosten«,

wehrt sich Martha Schultz, Vizepräsidentin der WKO, gegen Preisdumping bei Lebensmitteln.


»Unser altes Kerngeschäft war, papiergebundene Kommunikation zu transportieren. Das ist immer noch wichtig, aber unsere Aufgabe ist nun, in die Digitalisierung zu gehen.«

Walter Hitzinger, Vorstandsmitglied der Österreichischen Post AG, setzt auf IT-Services für Unternehmen. Die Post generiert bereits 10 Mio. Euro Umsatz mit Scan- und Dokumentenmanagement-Systemen.


»Der Spargedanke, der von der Politik eingefordert wird, wird von den Privaten gelebt. Das ist makroökonomisch genau das Falsche«,

sagt Marktforscher Andreas Kreutzer, der die Hauptaufgabe der Politik darin sieht, für eine bessere Stimmung im Land zu sorgen.


»Zunächst einmal müssen Unternehmen verstehen, dass Informationssicherheitsrisiken Geschäftsrisiken sind. Die Verantwortung für das Management dieser Risiken liegt bei der Unternehmensführung, nicht bei der IT-Abteilung oder dem CIO«,

erklärt Michael Römer, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Digital Business in Europa.


 

Rudolf Zrost VÖZ

»Mir fehlt in Österreich das Verständnis für Unternehmen. Unsere Betriebe investieren Zeit und Geld in Bürokratie statt in Innovationen und Kreativität.«

Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie VÖZ, fordert von der Politik, auch die Interessen der Wirtschaft zu sehen.


»Wenn man nüchtern die derzeitige Situation am europäischen Energiemarkt analysiert, kommt man zu dem Schluss, dass das Ziel einer sicheren, nachhaltigen und leistbaren Energieversorgung zunehmend gefährdet ist«,

so Johann Sereinig, Präsident World Energy Council Austria und stellvertretender  Vorsitzender des Vorstands Verbund, anlässlich der Veranstaltung »World Energy Trilemma«.


»Wir stimmen mit der Kommission in dieser Bestandsaufnahme überein, dass die unkoordinierte Politik einiger Mitgliedstaaten vielfach ein Problem darstellt«,

begrüßt Christoph Neumayer, Generalsekretär Industriellenvereinigung, die energiepolitische Strategie der EU-Kommission zur Energieunion.

Zehn mit unterschiedlichen Baustoffen errichtete und verschiedenen Innen- und Außenbeschichtungen versehene Forschungshäuser in Wopfing sollen Aufschluss darüber geben, wie das ideale Raumklima erreicht werden kann. Dafür investiert Baumit rund drei Millionen Euro.

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