Wenn es um Geld geht, greifen Konsument*innen immer häufiger zum Smartphone. Das zeigt der Visa Payment Monitor, für den forsa die Einstellung der Österreicher*innen zum digitalen Bezahlen erhob.
Laut der repräsentativen Onlinebefragung unter 1.000 Personen in Österreich zückt jede*r Vierte (25 Prozent) zum Bezahlen an der Kasse das Mobiltelefon oder Wearables. Vor zwei Jahren machten dies nur rund 17 Prozent. 61 Prozent der Österreicher*innen nutzen bereits am liebsten digitale Zahlungsmethoden. Ihnen ist beim Bezahlen besonders wichtig, dass es schnell geht und ihnen ein guter Überblick über die Ausgaben ermöglicht wird.
Hygiene spielt dagegen kaum noch eine Rolle. Dennoch hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen: Neun von zehn Verbraucher*innen zahlen kontaktlos – jedoch funktioniert digitales Bezahlen auch im Jahr 2023 noch nicht überall. Jede*r Dritte ist mindestens einmal im Monat damit konfrontiert, dass nur Bargeld akzeptiert wird. Am häufigsten werden digitale Bezahlmöglichkeiten in kleinen Geschäften vermisst, auch bei Weihnachts- oder Wochenmärkten fehlen oft bargeldlose Optionen.
Abkehr vom Bargeld
Knapp drei Viertel der Verbraucher*innen haben ihre Zahlungsdaten inzwischen digital gespeichert. Besonders häufig sind sie in Onlineshops (50 Prozent), Bezahlapps (49 Prozent) sowie Streamingdiensten (21 Prozent) hinterlegt. Zwei von drei Personen in Österreich kaufen mit mobilen Endgeräten im Internet ein – ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
21 Prozent der Österreicher*innen versenden zudem inzwischen mindestens einmal im Monat Geld per App. Bei den unter 36-Jährigen ist es sogar bereits fast jede*r Zweite. „Digitale Technologien vereinfachen Geldbewegungen und ermöglichen mehr Flexibilität, Transparenz und Kontrolle”, sagt Stefanie Ahammer, Country Managerin Österreich beim Zahlungstechnologieanbieter Visa. »Der Visa Payment Monitor zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Österreich digitales Bezahlen in zunehmendem Maße schätzen und nutzen.«
Banking-Apps ersetzen zudem bei der Ausgabenkontrolle den Blick ins Portemonnaie. Bargeld bietet nur noch für 40 Prozent der Befragten den besten Überblick über die persönlichen Finanzen. Auch das Bargeld verliert an Bedeutung. Ein Viertel der Konsument*innen meidet inzwischen aktiv Geschäfte, in denen sie nicht digital zahlen können. Vor zwei Jahren waren es nur 19 Prozent. Bargeld bevorzugen nur noch rund 40 Prozent der Befragten, vor allem beim Trinkgeld – auch wenn die Rechnung digital beglichen wurde. Viele haben Sorge, dass digitale Gaben nicht beim Servicepersonal ankommen. Mehr als jede*r Fünfte nutzt Trinkgeld zudem, um Kleingeld loszuwerden.
Generationenunterschiede
Im Vergleich zu früheren Auflagen der Studie setzt sich fort, dass die jüngere Generation klar Vorreiter bei der Nutzung digitaler Bezahlmethoden bleibt: Bereits 42 Prozent der unter 36-Jährigen zahlen mobil, fast jede*r kontaktlos (94 Prozent). Etwa jede*r Vierte von ihnen (23 Prozent) hält Münzgeld zudem für nicht mehr zeitgemäß – bei keiner anderen Altersgruppe ist der Anteil höher. Zudem würden 72 Prozent eher ohne Geldbörse als ohne Smartphone das Haus verlassen. Im Vergleich dazu würden die über 60-Jährigen mehrheitlich ihr Portemonnaie mitnehmen. Bei der österreichischen Gesamtbevölkerung hat das Smartphone (51 Prozent) gegenüber dem Geldbeutel (44 Prozent) seit diesem Jahr erstmals die Nase vorn.
Mit Blick auf die Zukunft erwarten Verbraucher*innen eine weitere Digitalisierung des Alltags. So glauben 67 Prozent, dass es Standard sein wird, im stationären Handel an Selbstbedienungskassen zu bezahlen. Schon heute nutzen 19 Prozent der Menschen in Österreich immer diese Kassen, wenn diese verfügbar sind. Lebensmitteleinkäufe vorab zu bestellen und im Supermarkt lediglich abzuholen, halten 58 Prozent in fünf Jahren für alltäglich. Super-Apps, die verschiedene Anwendungen wie Shopping, Onlinebanking und Messaging-Dienste kombinieren, sollten sich nach Meinung von 42 Prozent der Befragten dann durchgesetzt haben. Ganz ohne Zahlungsmittel wie Karte oder Smartphone wird es jedoch auch nicht gehen: Lediglich 16 Prozent glauben an den Einkauf per Handscan.