Im Mittelpunkt dieser fundierten Analyse von Herausgeber Hannes Androsch steht der geopolitische Machtkampf zwischen China, den USA und Russland - und Europas mögliche Rolle als Vermittler.
Europa nimmt in einer Zeit, da sich die Kräfteverhältnisse in der Welt neu ordnen, keineswegs eine ohnmächtige Rolle ein, sondern könnte durchaus aktiver agieren, befindet die Autorin und Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik. Europa pflege seit Jahrzehnten gute Handelsbeziehungen zu China. Statt sich in der Frage der wirtschaftlichen Abschottung auf die Seite der USA zu schlagen, sollte die EU ihre eigenen Interessen ins Zentrum rücken und einen dritten Weg suchen – weder proamerikanisch noch pro-chinesisch. Auch beim Thema Taiwan könnte Europa als Moderator auftreten und eine akzeptable Lösung für alle Konfliktparteien initiieren. Chinas Wirtschaft mag gegenwärtig schwächeln, eine Weltmacht sei das Reich der Mitte dennoch, so die Autorin: »Wir müssen die Welt mit China denken!«
Susanne Weigelin-Schwiedrzik:
China und die Neuordnung der Welt
Brandstätter Verlag 2023
ISBN: 978-3-7106-0738-7
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