Herbert Eibensteiner bleibt für weitere fünf Jahre voestalpine-Chef. Der halbe Vorstand nimmt jedoch den Hut. Zwei Posten – darunter jener des langjährigen Finanzchefs Robert Ottel – sind noch vakant.
Der Stahlkonzern voestalpine AG startete mit einem Paukenschlag in den Herbst. Drei der sechs Vorstände nehmen mit 31. März 2024 Abschied – im Fall von Finanzvorstand Robert Ottel kam dies recht überraschend. Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag von Herbert Eibensteiner, der bis 2029 Vorstandsvorsitzender bleibt. Die Mandate von Hubert Zajicek, Leiter der Steel Division, und Franz Kainersdorfer, Leiter der Metal Engineering Division, wurden ebenfalls um fünf Jahre verlängert.
Für Franz Rotter, der in den Ruhestand tritt, kommt Reinhard Nöbauer neu an Bord. Er wird ab 1. April 2024 als Leiter der High Peformance Metals Division Mitglied des Vorstandes. Wer die Nachfolge von Peter Schwab als Leiter der Metal Forming Division antritt, soll noch im September kommuniziert werden. Was bereits feststeht: Erstmals wird eine Frau in den Vorstand einziehen – »eine international erfahrene Persönlichkeit aus der Industrie«, wie der Konzern verlautbarte. Schwab verlässt das Unternehmen nach 30 Jahren in Führungsfunktionen aus persönlichen Gründen.
Während er über seinen Rückzug frühzeitig informierte, dürfte die Entscheidung des voestalpine-Urgesteins Robert Ottel, seit 19 Jahren im Vorstand, das Angebot zur Mandatsverlängerung nicht anzunehmen, den Konzern auf dem falschen Fuß erwischen. Die Neubesetzung soll bis Ende des Jahres erfolgen. In der Branche brodelt die Gerüchteküche. Ottel galt seinerzeit als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Wolfgang Eder und musste seinem Kollegen Eibensteiner den Vortritt lassen. Vielleicht hat er nun ein attraktiveres Angebot – und startet mit 56 Jahren noch einmal durch.