Der Verpackungsspezialist Rondo eröffnete in St. Ruprecht in der Steiermark das modernste Wellpappe-Druckzentrum Europas. Die Produktionskapazität kann damit um bis zu 30 Prozent pro Jahr erhöht werden - auch mit Hilfe von Solarenergie.
Vor 52 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Rondo in St. Ruprecht an der Raab. Seither hat das Familienunternehmen stetig auf neue Technologien gesetzt, um auch im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. »In den vergangenen fünf Jahren haben wir über 36 Millionen Euro in die drei Werke am Standort St. Ruprecht und Albersdorf investiert. Damit ist Rondo ein starker und stabiler Arbeitgeber in der Region«, betont Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender der Ganahl AG. Das Unternehmen beschäftigt hier rund 300 Mitarbeiter*innen, darunter zwölf Lehrlinge.
Die steigende Nachfrage nach Verpackungen aus Wellpappe, insbesondere aus der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie, macht eine Ausweitung der Kapazitäten erforderlich. Mit dem neuen Druckzentrum kann die Produktion um bis zu 30 Prozent erhöht werden. »Wir können pro Jahr über 20 Millionen Quadratmeter Wellpappe zusätzlich verarbeiten und so auch die Anforderungen unserer Kunden sehr kurzfristig erfüllen«, erklärt Otto Schweinzer, Geschäftsführer am Standort St. Ruprecht.
Breites Produktportfolio
Der Großteil des Verpackungsgeschäfts entfällt auf die Lebensmittelindustrie, weiters beliefert Rondo Industriebetriebe, Pharmaunternehmen und Weinerzeuger. »Durch den Einsatz von lebensmittelsicheren Druckfarben können wir Wellpappe-Verpackungen für Lebensmittel herstellen, die eine Alternative zu Kunststoff sind«, sagt Schweinzer.
Investitionen ermöglichten auch eine breitere Aufstellung am Markt. »Bereits vor Jahren haben wir uns entschlossen, unser Produktportfolio um digitalen Wellpappedruck zu erweitern. Damit sind wir in der Lage, drei Druckverfahren anzubieten«, sagt Udo Nachbaur, Technischer Vorstand der Ganahl AG.
Mit dem Fokus auf kreislauffähige Verpackungen will Rondo auch Antworten auf die aktuelle globale Klimadebatte liefern. »Allein hier in St. Ruprecht haben wir über 10.000 Artikel, die Plastik ersetzen können, weil jedes Produkt ein Maßanzug ist«, verweist Vorstand Hubert Marte auf die Erfahrung als langjähriger Partner großer Obst- und Gemüsebetriebe: »Der Trend geht in Richtung umweltfreundliche Monomaterial-Verpackung.«
Ausbau des Nahwärmenetzes
Für die Produktion wird Solarenergie genutzt. Mit Fertigstellung des neuen Druckzentrums sind rund 2.000 Photovoltaik-Module im Einsatz. Insgesamt werden am Standort St. Ruprecht pro Jahr rund 2,5 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom erzeugt.
Am Stammsitz in Frastanz, wo 1911 mit der Gründung der Vorarlberger Papierfabrik der Einstieg in die Papierbranche erfolgte, laufen derzeit die Planungen für ein Reststoffkraftwerk, um das Unternehmen unabhängiger von volatilen Energiepreisen und etwaigen Lieferproblemen zu machen. Rund 100 Millionen Euro sind für das Projekt »Energieautonomie Frastanz« – eine gemeinsame Initiative der Rondo Ganahl AG, der Gemeinde Frastanz, der E-Werke Frastanz und der Brauerei Frastanz – veranschlagt. Die erforderlichen Gutachten zu Emissionen, Schall und Verkehr liegen bereits vor.
Neben dem neuen Digitaldruckzentrum und dem Rondo-Hauptwerk in St. Ruprecht betreibt die Rondo Ganahl AG mit der MC-Box Austria und dem Aufrichtezentrum in Albersdorf weitere Standorte in der Steiermark. Mit Werken in Ungarn, Rumänien, Türkei und Deutschland zählt das Unternehmen zu den Top-Playern der Branche.