Wissenschaft und Forschung sind angesichts wachsender Herausforderungen wichtiger denn je. Um das Aufstreben neuer Forschungszweige zu sichern, müssen aber auch moderne Forschungszentren errichtet werden. Und eben damit befasst sich der Tiroler Generalplaner Spiegltec - seit mittlerweile 25 Jahren.
Spiegltec zählt zu den heimischen Größen im Bereich der Planung und Umsetzung hochspezialisierter Anlagen, insbesondere für die pharmazeutische und chemische Industrie. Anlässlich seines 25-jährigen Firmenjubiläums gibt das Unternehmen einen Einblick in seine Entwicklung, Arbeitsweise und aktuelle Projekte.
Mit klarem Fokus an die Spitze
Spiegltec wurde 1998 gegründet und fokussierte sich damals als kleines Startup zunächst auf Verfahrens- und Gebäudetechnik im Industriebereich. Erst knapp 20 Jahre später stellte sich das Unternehmen stragetisch neu auf: Unter der Geschäftsführung von Christian Peintner und Martin Seebacher spezialisierte man sich im Zuge dieser Neuausrichtung immer mehr auf umfassende EPCM-Projekte (Engineering Procurement Construction Management) in den Bereichen Pharma, Chemie und Life Science - mit Erfolg. Mittlerweile beschäftigt Spiegltec mehr als 250 Mitarbeiter*innen an zahlreichen Standorten, unter anderem in Wien, Innsbruck und Penzberg (Deutschland). Der Hauptsitz befindet sich nach wie vor aber im Tiroler Brixlegg.
Die Kernkompetenzen des Generalunternehmens liegen neben der Prozess- und Verfahrenstechnik vor allem in der technischen Gebäudeausrüstung. Darüber hinaus ist das Behörden-Engineering, bei dem man den Auftraggebenden bei allen Einreichungen und Abnahmen unterstützt, zu einem weiteren wichtigen Tätigkeitsbereich geworden, wie Geschäftsführer Christian Peintner erklärt: „Als Engineering Partner ist der gesamtheitliche Ansatz und ein vollumfassendes Leistungsportfolio wichtig, um ein Projekt als Generalplaner umsetzen zu können. Unsere Kund*innen möchten auf der Gegenseite eine*n Ansprechpartner*in haben, die oder der alle interdisziplinären Teams und unterschiedlichsten Gewerke koordiniert und steuert.“
„Wir nominieren also einen SPOC (single point of contact), der als zentrale koordinierende Stelle für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts verantwortlich ist. Es kommt sozusagen alles aus einer Hand“, ergänzt Martin Seebacher. Das klare Übernehmen von Verantwortung unterscheide das eigentümergeführte Unternehmen von den Mitbewerbern der Branche. „Wir bleiben bis zum Schluss, alle in unserem Team fühlen sich verpflichtet, Projekte bis zum Ende durchzuziehen und diese perfekt zu übergeben“, so beschreibt Peintner die Unternehmensphilosophie.
Best Practice: Ausbau einer zukunftsweisenden Zellkulturanlage
Die Anlagen und das Gebäude werden von Spiegltec in der Regel in einer mehrstufigen Designphase entworfen. Das Unternehmen erstellt die Ausschreibungen, unterstützt im Procurement mit Vergabeempfehlungen und begleitet Bestellprozesse. In der bauausführenden Phase übernimmt Spiegltec die Gesamtkoordination der Anlagenerrichtung und federführend das Construction Management, die Qualifizierung bis hin zur Unterstützung des Betreibers bei der Inbetriebnahme der Anlage.
Ein Lagerungssystem (genannt Buffer Hold) für Zellkulturen in der CC2 Zellkulturanlage.
Von 2019 bis 2021 setzte Spiegltec auf diese Weise eine Zellkulturanlage um und schloss das Projekt erfolgreich in Budget und Termin ab. Die größte Herausforderung war die Umsetzung einer komplett neuen, erweiterbaren Produktionslinie im Up- und Downstream. Die Neuanlage im Bestand wurde bei parallel laufendem Produktionsbetrieb und Nutzung einzelner Versorgungssysteme wie beispielsweise Reinstmedien umgesetzt. „Wir mussten klare Prioritäten definieren und außerordentlich vorausschauend planen, um diese Aufgaben unter den jeweiligen Vorgaben und Bedingungen aus der Produktion, Qualitätssicherung und dem Engineering sowie in enger Abstimmung mit allen weiteren Projektbeteiligten erfüllen zu können“, erinnert sich Peintner.
Derzeit arbeitet man bereits intensiv an der Erweiterung jener Zellkulturanlage, dazu zählen neben einer erweiterten, hochautomatisierten Zellkulturproduktionslinie auch sensible Reinräume mit entsprechender Lüftungstechnik. All das erfordert eine exakte, detailgenaue Planung und Wissen am Puls der Zeit.
Expansion im DACH-Raum
Bei Spielgtec ist man angesichts solcher erfolgreicher Aufträge optimistisch: Neben dem Ausbau seiner Engineering-Leistungen plant das Unternehmen die weitere Expansion im DACH-Raum. Noch in diesem Jahr soll eine Niederlassung in Basel eröffnet werden, eine weitere Zweigstelle in Ludwigshafen Deutschland ist bereits geplant. Auch das bestehende Firmengebäude in Brixlegg wird derzeit ausgebaut, um rund 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Für seine Expansionspläne sucht der Kontraktor laufend neue Mitarbeiter*innen.
Mit aktiver Nachwuchsförderung – beispielsweise mithilfe einer neuen Lehrlings-Offensive und Ausbildungsprogrammen in Zusammenarbeit mit Hochschulen will man neue Fachkräfte für sich gewinnen. So bietet Spiegltec als Unternehmenspartner des Management Centers Innsbruck das duale Bachelorstudium Smart Building Technologies an. „Die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für uns. Dabei legen wir großen Wert darauf, uns als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, der auf die individuellen Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingeht“, unterstreicht Geschäftsführer Martin Seebacher.
(Bilder: Martin Hörmandinger, Spiegltec)