Sonntag, Juni 30, 2024

Altstoff Recycling Austria (ARA) und Integral Marktforschung haben die Einstellung der Österreicher*innen zur Mülltrennung analysiert. Elf Prozent der Bevölkerung könnten zusätzlich motiviert werden.

Bis 2025 soll in der EU die Hälfte aller Abfälle recycelt werden. Während Österreich bei Papier und Glas die Ziele längst übertrifft, besteht bei Kunststoff noch Aufholbedarf. Einen entscheidenden Beitrag soll das neue, einheitliche Sammelsystem mit der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack leisten: Alle Verpackungen – außer Glas und Papier – werden seit 1. Jänner 2023 gemeinsam gesammelt.

In einigen Bundesländern sind das neben den Kunststoffverpackungen wie Plastiksackerl, Joghurtbecher oder Getränkekartons auch Altmetall-Abfälle, z.B. Dosen. Je einfacher und bequemer die Sammlung funktioniere, desto mehr Menschen würden sich daran beteiligen, meint ARA-Vorstand Harald Hauke: „Wir sehen, dass sich das Bewusstsein für Abfall als Wertstoff verändert hat. Diese neue Einstellung zum Klimaschutz müssen wir nutzen, um noch mehr Menschen zu motivieren, durch ihren Beitrag zu Abfalltrennung und Recycling Österreich und unsere Wirtschaft zukunfts- und klimafit zu machen.“

Das Potenzial besteht: ARA-Vorstandssprecher Hauke (li.) und Bertram Barth vom Marktforschungsinstitut Integral (re.) sehen abgesehen von den bereits vorbildlich Trennenden auch Chancen bei denjenigen, die sich bis jetzt nicht darum gekümmert haben. sie könnten durch 'Gamification' des Mülltrennens - wie bei der App Digi-Cycle - motiviert werden. (Bild: APA/Schedl)

Um mehr Menschen zur Mülltrennung zu gewinnen, untersuchte Integral im Auftrag der ARA Verhalten und Einstellung der Österreicher*innen zur Mülltrennung. Grundsätzlich ist die Bereitschaft stark gestiegen, vor allem bei jüngeren Personen: Neun von zehn Menschen gaben an, ihren Abfall bereits zu trennen – 30 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. Analysiert wurde für die Studie anhand sogenannter Sinus-Milieus, also Bevölkerungsgruppen mit ähnlichen Werten und vergleichbarer sozialer Lage. Über alle Gruppen hinweg zeigte sich das Thema Klimaschutz als wesentlicher Treiber.

Bertram Barth, geschäftsführender Gesellschafter bei Integral, sieht ein Potenzial von elf Prozent an Menschen, die zur Mülltrennung motiviert werden könnten. Dabei handelt es sich vor allem um Personen aus dem Milieu der „adaptiv-pragmatischen Mitte“ - Personen, denen Sicherheit, soziale Verankerung und persönlicher Nutzen wichtig ist. Sorgenkinder sind Personen, die dem „hedonistischen Milieu“ zuzurechnen sind; auf sie entfällt auch die größte Menge an nicht getrenntem Abfall, etwa PET-Flaschen. Diese Gruppe soll durch spielerischen Umgang mit dem Thema, z.B. die ARA-App „Digi-Cycle“, und ein Belohnungssystem zur Mülltrennung animiert werden. 

(Titelbild: ARA) 

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
15. März 2024
Moos auf dem Dach sieht zwar eine Weile ganz hübsch aus, aber zu viel kann dann doch auch die Funktion des Daches beeinträchtigen. Flechten, Algen, Vogelkot und andere Schmutzablagerungen hingegen seh...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Mario Buchinger
04. März 2024
Der Faktor Mensch wird noch von vielen Manager*innen unterschätzt und oft nur auf Kostenaspekte reduziert. Diese Einschätzung ist fatal und fällt betreffenden Unternehmen zunehmend auf die Füße. Warum...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...

Log in or Sign up