HyCentA und TÜV SÜD starten eine Kooperation für den verstärkten Einsatz von Wasserstofftechnologien. Im Fokus stehen sicherheitsrelevanten Fragen und juristische Schnittstellenprobleme sowie zertifizierte Mengen- und Gasqualitätsmessungen für Mobilität und Industrie.
Wasserstoff ist für viele Branchen eine Zukunftstechnologie. Die aktuelle gesetzliche Lage berücksichtigt jedoch die physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff sowie die daraus resultierenden technischen Anforderungen nicht treffsicher. Dadurch gestaltet sich die Ausstellung von Konformitäten sowie die Zulassung neuer Technologien langwierig und ressourcenintensiv, was das breite Ausrollen von Wasserstofftechnologien verzögert und behindert.
Um diese Problematik zu lösen, haben TÜV SÜD und das HyCentA eine strategische Kooperation geschlossen und bündeln die Zulassungs- und Sicherheitskompetenzen des TÜV SÜD mit dem Entwicklungs-Knowhow des HyCentA. „Wasserstofftechnologien sind ein wesentlicher Baustein für die nachhaltige Gestaltung von Industrie, Energie und Mobilität. Zusammen mit dem HyCentA entwickeln wir Verfahren, Methoden und Standards, damit diese nachhaltig und sicher betrieben werden“, erklärt Viktor Metz, Geschäftsführer bei TÜV SÜD Österreich.
„Das HyCentA setzt hier gemeinsam mit dem TÜV SÜD Innovationen in die reale Anwendung um. Durch die Zusammenarbeit werden Technologien von der Idee bis zur Marktreife gebracht“, führt Alexander Trattner, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des HyCentA, aus. Grundlegend für die Kooperation war die Durchführung der vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekte UpHy-I und UpHy-II durch HyCentA. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurden unter Konsortialleitung der OMV Technologien entwickelt, die den Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoffe für CO2-freie Fahrzeuge unterstützen – sowohl bei der Qualitätssicherung als auch der Gewährleistung der korrekten Darstellung von Abgabemengen an der Zapfsäule.
Vom Labor bis zur Zapfsäule
Diese Neuentwicklungen wurden auf Forschungsanlagen des HyCentA unter kontrollierten Bedingungen getestet und evaluiert. Für den Einsatz in der Praxis direkt an Tankstellen wurden hochpräzise Messverfahren und -technologien entwickelt und im Gasanalyselabor „Boltzmann“, das zu den leistungsfähigsten Wasserstoffanalyselaboren in Europa und weltweit zählt, umgesetzt. TÜV SÜD begleitet die Umsetzung der Messtechnik zur mobilen Probenentnahme sowie Eichmesstechnik, um die Erfüllung aller Sicherheits- und Rechtsvorschriften zu gewährleisten. Die gesamte Analysekette erfüllt dabei höchste normative Standards resultierend aus ISO 14687 bzw. ISO 17124. Dadurch kann der sichere Betrieb von PEM-Brennstoffzellenantrieben in der Mobilität gewährleistet werden.
TÜV SÜD ist zudem strategischer Kooperationspartner des neu genehmigten COMET Zentrums Hydrogen Research Center Austria unter der Leitung des HyCentA. In diesem findet Forschung im Bereich von Wasserstofftechnologien statt, die Innovationen vorantreiben soll. Längerfristig wird damit der Weg zur breiten Anwendung von grünem Wasserstoff und einer rascheren Umstellung auf eine energiepolitisch unabhängige und CO2-freie Mobilität bereitet, sowie der Innovationsstandort Österreich nachhaltig gestärkt.
(Titelbild: Stefan Oberwalder)