Anton Zeilinger ist Österreichs erster Physik-Nobelpreisträger seit 1945. Er begründete eine neue Generation der Quantentechnologie, die weitreichende Anwendungen im Alltag und in der Industrie bietet.
Den Grundstein für die wissenschaftliche Laufbahn legte – wie so oft – ein besonders engagierter Lehrer: Der Physikprofessor im Gymnasium vermochte die Thematik so packend zu vermitteln, dass fünf der 22 Schüler nach der Matura Physik studierten. Bei Anton Zeilinger kam noch ein besonders ausgeprägtes Interesse dazu: »Ich mache das nur aus Neugier«, kommentierte er die zahlreichen Glückwünsche, die anlässlich der Nobelpreisvergabe bei ihm eintrudelten. Tatsächlich hat aber gerade das unbekümmerte Ausprobieren in der Wissenschaft einen immer schwereren Stand. Grundlagenforscher*innen beklagen strukturelle und wirtschaftliche Zwänge, die freie Forschungsarbeit behindert.
Auch an Zeilingers Institut an der Universität Wien war lange nicht klar, »wofür das eigentlich gut sein soll«, wie er offen eingesteht. Inzwischen kommen die Erkenntnisse der Quantenphysik in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz – in Smartphones, in der Magnetresonanztomografie oder bei Laserdruckern. Die größte Aufmerksamkeit kommt jedoch der Entwicklung von Quantencomputern zu, die deutlich leistungsstärker und sicherer arbeiten könnten als klassische Computer. Ein riesiger Markt entwickelt sich bereits – bis 2028 soll sich das Volumen von derzeit zehn auf 44 Milliarden Euro vervielfachen.
(Titelbild: Jaqueline Godany, ÖAW)