Der steile Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen in Österreich hält weiter an. Die Oesterreichische Nationalbank warnt vor Überhitzung des Marktes.
Sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet waren bei Wohnimmobilien bereits das siebte Quartal in Folge Preiszuwächse im zweistelligen Bereich zu verzeichnen. Konkret lagen diese im zweiten Quartal 2022 bei jeweils rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Preisanstieg erreichte damit einen neuen Höchststand. Die Entwicklung „deutet auf zunehmende Anzeichen einer Überhitzung des österreichischen Wohnimmobilienmarktes hin“, schreibt die OeNB in ihrem Quartalsbericht zum Wohnungsmarkt.
Die Preise für Wohnraum liegen nun österreichweit um 39 Prozent, in Wien sogar um 45 Prozent über den Fundamentalwerten. Hier gab es zuletzt eine Verdoppelung der Werte. Zur Einschätzung einer drohenden Überhitzung tragen nicht nur die stark steigenden Preise, sondern auch die steigenden Zinsen bei. Parallel zum Preisanstieg ist auch das Volumen der Wohnraumkredite um fast sieben Prozent gestiegen.
Die OeNB geht davon aus, dass die hohen Inflationsraten und die steigenden Zinsen die finanzielle Situation privater Haushalte verschärfen könnten. Der starke Preisauftrieb verringert die Kaufkraft privater Haushalte, wodurch es ihnen erschwert werden könnte, ihre Wohnbaukredite zurückzuzahlen. Dem stehen steigende Zinsen gegenüber, die nicht nur die Nachfrage nach neuen Krediten beeinflussen, sondern es privaten Haushalten auch schwerer machen dürften, laufende Kredite zu bedienen, wenn diese variabel verzinst sind.
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