Vorstandschef Leonhard Schitter kehrt der Salzburg AG den Rücken und wird künftiger Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich. (Titelbild: APA/Helmut Fohringer)
Nach zehn Jahren endete die Ära Schitter bei der Salzburg AG mit einem Paukenschlag. Erst 2020 war sein Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert worden, nun verlässt der 54-Jährige das Unternehmen und wird mit 1. Jänner 2023 Vorstandsvorsitzender der Energie AG. Schitter konnte sich »aus einem internationalen Bewerberkreis im Hearing durchsetzen«, verlautete die Energie AG. Er folgt Werner Steinecker nach, der zum Jahreswechsel in Pension geht. Pikantes Detail: Als Aktionärsvertreter der Energie AG wird Schitter im Aufsichtsrat der Salzburg AG weiterhin vertreten sein. Bei den Salzburgern ist die Personalsuche bereits in Gang.
Leonhard Schitter studierte in seiner Heimatstadt Salzburg Rechtswissenschaften und später an der Fachhochschule Kufstein »Europäische Energiewirtschaft«. Danach war er für mehrere Industrieunternehmen tätig, aber auch als persönlicher Referent im Büro der Landeshauptmänner Hans Katschthaler und Franz Schausberger. 2012 wurde er Vorstand für Energie, Verkehr und Telekommunikation der Salzburg AG, 2016 Vorstandsvorsitzender.
Bei der Salzburg AG hatte er den Fokus auf Innovation und Digitalisierung gerichtet – in Oberösterreich wird das Thema Erneuerbare Energie mehr Raum einnehmen. Finanzchef Andreas Kolar und Technikvorstand Stefan Stallinger stehen ihm künftig zur Seite. Vor dem Hintergrund der geringen Gasspeicherraten und der Versorgungssicherheit übte Schitter zuletzt Kritik an der Informationspolitik der Regierung. Das Gebot der Stunde sei der Ausbau der Erneuerbaren, die langen Verfahrensdauern bei Energieprojekten seien aber kontraproduktiv: »Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln.« Zudem sollte man den Kund*innen »reinen Wein einschenken«, so Schitter: »Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Energiepreise nach unten bewegen.«