Am 5. Juni wurde im Rahmen der qualityaustria Winners’ Conference in Wien zum 23. Mal der Staatspreis Unternehmensqualität verliehen. Die BKS Bank AG erhielt die nationale Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistungen und ging auch in der Kategorie Großunternehmen als Sieger hervor.
Die diesjährige Preisverleihung im Studio 44 stand unter dem Motto »We, Us, More – Kultur macht den Unterschied«. So viele Teilnehmer wie noch nie hatten sich der strengen Bewertung auf Basis des EFQM Excellence Modells unterzogen. Eine unabhängige Jury aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung nahm die Auswahl der Nominierten vor. 14 Kandidaten schafften es ins Finale. »Es waren wieder viele exzellente Unternehmen im Rennen. Sie zeigen vor, wie Unternehmensqualität gelebt wird und wie die Unternehmen von dieser Energie angesteckt werden«, sagte Konrad Scheiber, CEO von Quality Austria, der als Gastgeber gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zur Winners’ Conference geladen hatte.
Bild oben: Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria, freute sich über das hohe Niveau der Einreichungen.
Unter den hochkarätigen Anwärtern auf die begehrte Trophäe setzte sich die Kärntner BKS Bank AG als Gewinner des Staatspreises sowie in der Kategorie Großunternehmen durch. Die Universalbank ist in sechs Ländern präsent und beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der Jury als zentrales Element bei der Umsetzung der im Unternehmensleitbild festgelegten Ziele, Strategien und Haltungen hervorgehoben wurden. Auch beim Thema Nachhaltigkeit zeigt die börsennotierte BKS Bank als »Global Role Model« Verantwortung und Vorbildwirkung.
Kräftiges Lebenszeichen
Bild oben: 2 Russel Longmuir, CEO der EFQM, sieht auch die eigene Organisation im Wandel.
Neben dem Hauptpreis wurden fünf Kategoriepreise vergeben. In der Kategorie »Mittlere Unternehmen« ging die B. Braun Austria GmbH, spezialisiert auf Medizintechnik- und Pharmaprodukte, als Siegerin hervor. Das Unternehmen verfügt durch die Implementierung mehrerer Managementsysteme über ein breites Spektrum an strukturierten Informationen zur Steuerung der Organisation.
In der Kategorie »Kleine Unternehmen« zeigt das Kompetenzzentrum Gesundheit Attersee Süd, Ordination Dr. Walter Titze, dass exzellentes unternehmerisches Arbeiten auch in einer Arztpraxis möglich ist.
Die Volkshochschule Götzis überzeugte in der Kategorie »Non-Profit-Organisationen« durch ein hohes Maß an Unternehmensqualität. Besonders der charismatische Elan des Geschäftsführers Stefan Fischnaller motiviere alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu innovativen Angebotsideen, so der Kommentar der Jury. Für das außergewöhnlich hohe Qualitätsniveau über viele Jahre wurde das WIFI Kärnten in der Kategorie »Organisationen vorwiegend im öffentlichen Eigentum« ausgezeichnet. Sonderpreise gingen an den Personaldienstleister I. K. Hofmann GmbH, die VBV-Vorsorgekasse AG und das Landesklinikum Gmünd.
Bild oben: 3 Strahlende Sieger in fünf Kategorien.
»Hinter jedem Unternehmenserfolg stehen begeisterte und motivierte Mitarbeiter«, erinnerte Franz-Peter Walder, Member of the Board der Quality Austria. »Dieser Rückhalt darf nie unterschätzt werden – ganz im Gegenteil: Die Mitarbeiter müssen stets für ihren exzellenten Einsatz wertgeschätzt werden. Denn nur so ist es möglich, gemeinsam Höchstleistungen zu erbringen.«
Kultur der Verbesserung
Die Menschen stehen auch im Fokus der früheren Staatspreisträger Infineon Technologies Austria AG (2001 und 2012 sowie Global Excellence Award 2018) und FunderMax GmbH (2018). Der Villacher Halbleiterhersteller vertraut seit 1995 auf das EFQM-
Modell, als eine Führungskraft das Managementsystem aus Malaysien »importierte«.
Bild oben: René Haberl, CEO FunderMax GmbH, setzt auf eine »Kultur der ständigen Verbesserung«.
Seither wächst das Unternehmen stetig – und mit ihm die Herausforderungen. Mit 416 neuen Beschäftigten (plus 11 %) verzeichnete man im Vorjahr den höchsten Personalzuwachs in der Unternehmensgeschichte. »Das geht nicht ohne Wachstumsschmerzen«, gestand Kornelia Geiger, Project Manager & Business Excellence Manager bei Infíneon, offen ein. Trotzdem wird auf Vertrauenskultur größter Wert gelegt; bis zu 40 % der Beschäftigten sind im
Homeoffice tätig. Zahlreiche Initiativen sollen den Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft fördern, unterstrich Geiger: »Innovation ist in unserer DNA.«
Bild oben: Kornelia Geiger, Project Manager bei Infineon Technologies Austria, forciert den Austausch von Industrie und Wissenschaft: »Innovation ist in unserer DNA.«
Auch bei FunderMax wird eine »Kultur der ständigen Verbesserung« gelebt. »Diese Kultur kann man nicht anschaffen oder mit Incentives erreichen«, erklärte FunderMax-CEO René Haberl. »Wir setzen auf Mitarbeiter, die gerne gestalten und mit uns diesen Weg gehen möchten.« Das Unternehmen versteht sich als lernende Organisation. Seit sechs Jahren gibt es Module zur Aus- und Weiterbildung der 120 Beschäftigten. Am sogenannten »Painful Day« wird die Wirksamkeit von Ansätzen und Praktiken kritisch hinterfragt: Was keinen merkbaren Nutzen bringt, wird abgeschafft.
Den Nutzen eines Managementsystems in volatilen Zeiten hob Russell Longmuir, CEO der internationalen EFQM-Organisation, hervor: »Jedes Unternehmen sieht sich mit Wandel und Disruption konfrontiert. Das Excellence-Modell hilft Unternehmen, diese Veränderungen zu managen.«
EFQM begegnet den Herausforderungen der Transformation auch in der eigenen Organisation, indem laufend Verbesserungen in die Arbeit einfließen. Bis Ende Juni soll der Entwurf für das neue EFQM-Modell 2020 vorliegen und beim EFQM-Forum am 23. und 24. Oktober in Helsinki präsentiert werden.